Mannheim. Die Adler Mannheim haben ihre letzte Patrone auf dem Transfermarkt verschossen. Bei der Suche nach einem Verteidiger ist der Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Donnerstag fündig geworden. Bis zum Saisonende sicherten sich die Blau-Weiß-Roten die Dienste von Keaton Thompson. Der US-Amerikaner wird am Montag in Mannheim erwartet und soll nach der Länderspielpause im Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg am 15. Februar (19.30 Uhr) sein Debüt feiern.
„Wir legen großen Wert auf Charakter und Wettbewerbsfähigkeit. Keaton verkörpert diese beiden Eigenschaften“, wird Adler-Cheftrainer Dallas Eakins in einer Pressemitteilung des Clubs zitiert. Der 56-jährige Coach, der Thompson aus gemeinsamen Jahren bei den San Diego Gulls aus der American Hockey League (AHL) kennt, ergänzt: „Er spielt konstant und ist ehrgeizig. Zudem stellt er sich immer in den Dienst der Mannschaft.“
Thompson wechselt aus Milwaukee
Im Jahr 2013 sicherten sich die Anaheim Ducks aus der nordamerikanischen Profiliga NHL die Rechte an Thompson. In der besten Eishockey-Liga der Welt kam er bislang jedoch nicht zum Einsatz. In der Vita des 28-Jährigen stehen 348 Einsätze in der AHL mit 22 Toren und 59 Vorlagen. In der laufenden Saison absolvierte Thompson zwölf Partien für die Milwaukee Admirals (ein Tor/eine Vorlage).
Thompson ist kein Offensivverteidiger, sondern eher ein Allrounder. Es überrascht, dass die Wahl der Adler auf einen Verteidiger fiel, der direkt aus Nordamerika kommt und noch keine Europaerfahrung hat.
Im nächsten DEL-Spiel steht Thompson den Adlern noch nicht zur Verfügung. Das Duell am Freitag (19.30 Uhr) könnte härter kaum sein. Das Eakins-Team muss zum Spitzenreiter Eisbären Berlin.
Nach einer verkorksten vergangenen Saison spielt der DEL-Rekordmeister nun wieder ganz vorne mit. Jüngst besiegten die Eisbären die Nürnberg Ice Tigers (4:1) und die Düsseldorfer EG (3:1) und sammelten somit - wie die Adler - sechs Punkte.
Augen auf: Berlins Zach Boychuck ist in bestechender Form. Der 34-jährige Kanadier führt mit 21 Treffern die Torjägerliste vor seinem Teamkollegen Tobias Eder an.
Von diesen Statistiken wollen sich die Adler aber nicht beeindrucken lassen. „Wir schauen eigentlich nie auf die Tabelle oder auf einzelne Spieler, sondern wollen nur von Spiel zu Spiel gehen - egal, gegen wen wir antreten und wo der Gegner sie in der Tabelle steht“, betont Adler-Stürmer Simon Thiel.
Trainer Eakins sieht die Berliner als guten Test, um zu sehen, wo sein eigenes Team steht. Er betont gleichzeitig aber auch die starke Entwicklung seiner Spieler, seitdem sie zuletzt am 17. Dezember (3:1-Sieg) auf die Eisbären trafen. „Wir sind mental noch besser vorbereitet - und stärker. Ich denke, jeder Spieler hat mehr Vertrauen in sich selbst und in das Team“, sagte er.
Beim Tabellenführer wird es laut Eakins darauf ankommen, welches Team „weniger Fehler“ macht. Auch Thiel setzt auf ein stabiles Zusammenspiel in der Partie gegen die Eisbären: „Wir müssen einfach unser System spielen, konstant bleiben. Hoffen wir auf ein gutes Ergebnis“, sagte er.
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