Zum ersten von möglichen zwei Endspielen im Kampf um den Ligaverbleib in der Basketball-Bundesliga treffen die Hakro Merlins Crailsheim am Mittwoch, 8. Mai, auswärts auf die Rostock Seawolves. Nur mit einem Auswärtssieg besteht weiter die Chance auf den Nichtabstieg. Dann würde es ein „Fernduell“ am 34. Spieltag bedeuten.
Vor dem letzten Auswärtsspiel der Saison 2023/24 ist die Ausgangslage der Zauberer verhältnismäßig simpel: Die Hohenloher müssen ihre beiden verbleibenden Spiele gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Mit einem Auswärtssieg an der Ostsee würde es am Sonntag im Fernduell zum Zwei- bzw. Dreikampf mit den Seawolves und Heidelberg kommen.
„Das ist unsere letzte Woche als Team zusammen, in dieser wollen wir unsere ganze Energie auf das Parkett bringen“, sagt Headcoach Jussi Laakso im Vorfeld der Begegnung. „Wir müssen von Beginn an mit der richtigen Intensität spielen. Wenn wir das tun und unseren Game-Plan umsetzen, können wir das Spiel gewinnen.“
Obwohl Rostock als Tabellenfünfzehnter ebenfalls schon lange im Abstiegskampf steckt, ist die Heimstärke der große Vorteil der Seawolves. Sechs ihrer neun Erfolge holten sie in der heimischen StadtHalle, gleichzeitig gelang den Merlins bislang nur ein Auswärtssieg.
Ihre Premierensaison in der Basketball Bundesliga schlossen die Rostocker 2022/23 als Tabellenneunter ab. Auch in diese Spielzeit starteten sie mit sechs Siegen aus den ersten zwölf Spielen stark. Darauf folgten jedoch 13 sieglose Spiele in Serie, erst im April gegen Tübingen konnten die Hansestädter wieder einen Sieg verbuchen.
Namhafte Nachverpflichtung
Im Saisonendspurt zeigte sich das Team von Aufstiegstrainer Christian Held dann allerdings wieder verbessert. Neben dem Headcoach ist ein weiterer Aufstiegsheld ein Schlüsselspieler bei den Seawolves: Scharfschütze Tyler Nelson, der mit einem spektakulären Buzzerbeater-Dreier im ProA-Halbfinale 2022 erst den Aufstieg in die BBL ermöglichte, unterstreicht auch in diesem Jahr mit 16,5 Punkten pro Spiel seine Qualitäten und schnuppert mit 47 Prozent Field Goals, 42 Prozent Dreier und 91 Prozent Freiwürfe am „elitären 50-40-90“-Klub. Ihm zur Seite steht Forward Derrick Alston Jr. Der US-Amerikaner kam 2023 nach Rostock und ist in dieser Spielzeit mit 18,9 Punkten der teaminterne Topscorer. Unter den Körben spielt einerseits der athletische Center Chevez Goodwin, andererseits mit Augustine Rubit die wohl spektakulärste Nachverpflichtung der BBL-Saison. Der ehemalige Ulmer, Bamberger und Münchner Big Man kam Anfang April nach Rostock, fehlte allerdings zunächst verletzt. Bei der 70:76-Niederlage am vergangenen Wochenende in Braunschweig gab der gebürtige Texaner dann das Comeback – 443 Tage nach seinem letzten Spiel, damals noch im Dress des FC Bayern München Basketball. Nun soll er die Seawolves auf der Zielgeraden der Saison mit seiner Erfahrung helfen.
Bislang trafen die Zauberer dreimal auf die Seawolves. Während in der letzten Saison beide Duelle verloren gingen, konnten die Hohenloher das Hinspiel für sich entscheiden. Am 1. Spieltag der Saison fuhren die Zauberer, angeführt von einer starken deutschen Rotation (Stuckey 19 Punkte, Baggette und Bleck jeweils 14 Punkte), einen 85:81-Erfolg ein. Damit spricht der direkte Vergleich, der bei Punktgleichheit entscheidet, aktuell für die Merlins. cd
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