Mannheim. Zachary Leslie war am Donnerstagmittag der letzte Spieler, der das Eis in der SAP Arena verließ. Der neue Verteidiger der Adler Mannheim, die den 30-Jährigen jüngst in der Länderspielpause verpflichtet hatten, legte zusammen mit Co-Trainer Curt Fraser nach dem offiziellen Ende der Trainingseinheit noch eine Extraschicht ein.
„Ich habe mich in meiner Heimatstadt Ottawa fit gehalten, habe mit verschiedenen Trainern gearbeitet, damit ich bereit bin, wenn ich einen Vertrag unterschreibe“, berichtete der durchgeschwitzte Kanadier - der nach der vergangenen Saison im schweizerischen Rapperswil kein neues Arbeitspapier erhielt - hinterher den Medienvertretern.
Neuer Adler-Spieler Leslie ist durchtrainiert
Zudem habe Leslie fünfmal in der Woche bei einem Universitätsteam mittrainiert, wie Adler-Cheftrainer Dallas Eakins verriet. „Positiv ist: Zac konnte in den vergangenen Wochen skaten und ist durchtrainiert. Aber er ist noch nicht auf dem Level wie die anderen Jungs“, sagte Eakins und betonte: „Er muss jetzt auf seinen Körper hören. Ich habe ein Auge auf ihn und wenn wir glauben, dass er bereit ist, zu spielen, muss er da sein.“
Leslie selbst freut sich bereits auf seinen ersten Einsatz für die Blau-Weiß-Roten. „Ich verfolge das europäische Eishockey schon seit einer langen Zeit und weiß daher, dass die Adler ein großes Team sind und der Stadt sehr viel bedeuten. Hier aufzulaufen macht sicherlich eine Menge Spaß“, sagte der Kanadier, der sich im Vorfeld mit ehemaligen Mitspielern und Freunden, die bereits in Deutschland gespielt haben, über die Mannheimer ausgetauscht hatte.
Beim Heimspiel am Freitagabend (19.30 Uhr) gegen die Augsburger Panther werden die Adler-Fans aber wohl noch auf Leslie verzichten müssen. Denn Eakins machte klar, dass er für den starken Schlittschuhläufer zunächst keinen seiner Spieler aus der Aufstellung nehmen wird.
Adler-Defensivspezialist Fohrler nach Verletzung wohl wieder fit
„Mit Zac haben wir uns mehr Tiefe in die Verteidigung geholt. Wir haben da mit acht Verteidigern ein bisschen mit dem Feuer gespielt. Zudem fand ich es wichtig, mehr Wettbewerb zwischen den Jungs herzustellen“, sagte der 56-jährige Cheftrainer und Sportmanager in Personalunion, der mit der Verpflichtung von Leslie auch auf den jüngsten Ausfall von Defensivspezialist Tobias Fohrler reagierte.
Und apropos Fohrler: Dieser trainierte - genauso wie der in den vergangenen Wochen ausgefallene Stürmer Samuel Soramies (Gehirnerschütterung) - seit dieser Woche wieder voll mit der Mannschaft. Ein Einsatz am Wochenende gegen Augsburg und beim ERC Ingolstadt (Sonntag, 16.30 Uhr) sollte Formsache sein.
Leslie beschrieb sich indes als „Verteidiger, der den Puck gut bewegen kann und zuverlässig in der Defensive“ ist. „Zudem versuche ich, meine offensiven Stärken zur Geltung zu bringen“.
Welche Rolle er letztlich bei den Mannheimern einnehmen werde, müsse man laut Leslie aber noch abwarten. „Ich bin hier neu und werde die Rolle annehmen, die das Trainerteam für mich vorsieht“, betonte der Kanadier.
Eine Aussage, die auch Eakins sicherlich gerne hören wird. Der US-Amerikaner setzt auf Spieler, die das Team an erster Stelle sehen. Entsprechend habe er auch den 1,82 Meter großen Defensivspieler „von allen Flanken aus unter die Lupe“ genommen. Das Ergebnis: Der Trainer schätzt seinen neuen Spieler „charakterlich einwandfrei“ ein. „Wenn es nur einen Punkt gibt, der nicht zu unserer Identität passt, dann wird der Spieler nicht verpflichtet. Darum haben wir vor der Saison auch den ein oder anderen nicht unter Vertrag genommen“, erläuterte Eakins.
Und wer weiß: Vielleicht kommt Leslies erster Einsatz für die Adler doch schneller als erwartet: „Wenn jemand in unserem Powerplay ausfallen sollte, kann Zac diese Lücke füllen. Und sollte ein Spieler wie Kälble oder Fohrler ausfallen, könnte er auch diese Rolle übernehmen“, schätzt Eakins die Flexibilität seines neuen Verteidigers.
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