Adler-Stürmer David Wolf hob nach dem 3:0-Erfolg über die Iserlohn Roosters - und damit dem zweiten Sieg in Folge in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) - ein Wort immer wieder hervor: Geduld. „Unsere Geduld war heute der Schlüssel zum Sieg. Das haben wir uns auch auf der Bank und in der Kabine immer wieder gesagt“, betonte der 33-Jährige.
Eine Eigenschaft, die in der 41. Minute letztlich belohnt wurde, als Wolf selbst den Schuss von Mark Katic gekonnt mit seinem Schläger zum 1:0 abfälschte. „Es war klar, dass das erste Tor hart umkämpft sein wird“, meinte der Flügelstürmer und ergänzte: „Die haben ihren Torwart sehr gut verteidigt, die Räume direkt vor dem Tor auch sehr eng gehalten und uns nur den Raum außen gelassen.“ Doch die Blau-Weiß-Roten zogen ihr Spiel durch, blieben in der Defensive konzentriert und ließen sich auch nicht von den zahlreichen Paraden des stark aufgelegten Iserlohner Torwarts Andreas Jenike entmutigen.
„Auch für den Kopf sehr wichtig“
„Gerade der Defensivaspekt war sehr wichtig, da Iserlohn ebenfalls Spieler hat, die vorne treffen können. Wenn das passiert, kann so ein Spiel auch schnell in eine ganz andere Richtung gehen. Deswegen bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, dass wir gemeinsam einen Schritt nach vorne gemacht haben“, sagte Wolf, der in der Partie, die trotz fast schon erdrückender Dominanz der Adler lange Zeit ein Ritt auf der Rasierklinge war, eine klare Weiterentwicklung des Teams sah. Gerade auch, weil die Mannheimer in der jüngeren Vergangenheit zu oft, zu schnell vom Gaspedal gegangen waren. „Das war, gerade mit Blick auf die komplette Saison auch für den Kopf der Mannschaft ein sehr wichtiges Spiel“, schob er hinterher.
Sturmkollege Borna Rendulic, der mit seinen Toren zum 2:0 (54.) und 3:0 (58.) endgültig den Deckel auf die Partie machte, meinte: „Das ist das erste Mal, dass wir 60 Minuten lang unser Spiel durchgezogen haben. Genau das ist es, was wir nun jeden Spieltag zeigen wollen und müssen.“
Doch zurück zu Wolf: Der „Monnemer Buw“ verpasste zuletzt vier Spiele wegen einer Corona-Erkrankung. Immerhin konnte er vor seiner Rückkehr gegen Iserlohn bereits Trainingseinheiten absolvieren und fühlte sich entsprechend gut auf dem Eis. „Natürlich brauchst du ein, zwei Wechsel, um reinzukommen. Aber ansonsten hatte ich keine Probleme“, sagte der Torjäger, der nach sieben Tagen wieder einen negativen Test hatte und sich nach dem erfolgreich absolvierten „Return to play-Protokoll“ am Heidelberger Olympiastützpunkt fit meldete.
Gerade rechtzeitig vor dem am Freitag (19.30 Uhr) stattfindenden Derby gegen die Löwen Frankfurt. Der Aufsteiger aus der Main-Metropole, der nach dem Zwangsabstieg 2010 in der vergangenen Saison die Rückkehr in die DEL schaffte, ist so etwas wie die Überraschungsmannschaft der bisherigen Spielzeit. Immerhin rangiert die Mannschaft von Trainer Gerry Fleming auf dem fünften Tabellenplatz und damit nur einen Rang hinter den Adlern.
„Man unterschätzt Frankfurt vielleicht teilweise. Sie spielen als Aufsteiger komplett ohne Druck, haben einfach mal geguckt, was geht, und es funktioniert“, meinte Wolf über den alten Rivalen, der wie die Adler auch die vergangenen beiden Partien gewann und sich laut dem Flügelstürmer bisher in „einen Rausch gespielt“ hat.
Rund 12 800 Tickets verkauft
Berauscht sind mit Blick auf das Derby auch die Fans. Rund 12 800 Tickets haben die Mannheimer bereits für das Heimspiel abgesetzt. Eine Zahl, die auch die Spieler freut. „Es wird kein einfaches Spiel für uns werden, aber wir gehen natürlich mit großer Vorfreude in dieses Derby, das so lange nicht gespielt wurde. Das Ufo (Die SAP Arena, Anm. d. Red.) wird ein Hexenkessel sein und wir dürfen uns alle auf eine intensive Begegnung einstellen“, sagte Wolf mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Ganz ausverkauft ist das Derby aber noch nicht. Für die 13 600 Zuschauer fassende Arena gibt es noch Restkarten. Ob die Fans am Freitagabend genauso viel Geduld wie gegen Iserlohn mitbringen müssen, ließ Wolf offen, doch er und die Adler haben für den Fall der Fälle ja jetzt schonmal positive Erfahrungen gesammelt.
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