Handball

Darum müssen die Löwen ein paar Schritte zurückgehen

Die Löwen spielen am Donnerstag in Gummersbach. Dass es momentan erst einmal weniger um Entwicklung geht, hat Gründe.

Von 
Marc Stevermüer
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Löwen-Trainer Sebastian muss ein wenig improvisieren, hat seine Zuversicht aber nicht verloren. © Sörli Binder

Mannheim. Hin und wieder muss sich Sebastian Hinze in diesen Tagen wie im Juli fühlen. Damals startete er als neuer Trainer seine Aufgabe bei den Rhein-Neckar Löwen, denen der gebürtige Wuppertaler eine komplett neue Spielphilosophie verpasste. Mit einer zentralen Rolle für Halil Jaganjac in der Abwehr, im Angriff, in der Organisation des Rückzugs und im Tempospiel.

Doch nun ist der Kroate nach seiner schweren Schulterverletzung nicht mehr da - und wird außerdem wohl noch mehrere Monate fehlen. Hinze muss deshalb umstellen, improvisieren. Oder wie er es sagt: „Wir müssen die Uhr leider ein wenig zurückdrehen. Es geht darum, einfache Dinge gut zu machen. Denn von der Sicherheit, die uns ausgezeichnet hat, ist uns ein gutes Stück weggebrochen.“ Ist den Löwen Jaganjac weggebrochen. Weshalb es erst einmal nicht mehr um eine Weiterentwicklung, sondern zunächst um Stabilität geht.

Vor dem schwierigen Spiel am Donnerstag (18.05 Uhr) beim bislang stark auftrumpfenden Aufsteiger VfL Gummersbach hat Hinze mit dem Jaganjac-Schock aber längst seinen Frieden gemacht. Mehr noch: Er empfindet diese komplizierte Aufgabe als Herausforderung und will Lösungen für die entstandenen Probleme präsentieren - ohne zu sehr ins Risiko zu gehen oder sich gar zu Experimenten hinreißen zu lassen. „Mir ist nicht angst und bange, aber wir müssen uns gewisse Dinge einfach neu erarbeiten, um dann Sicherheit zu bekommen“, betont er. Beispielsweise gehe es darum, den Rückzug und das Tempospiel so zu organisieren, dass trotz zweier Abwehr-Angriff-Wechsel jeder wisse, wie und wohin er zu laufen habe. Mit Jaganjac auf dem Feld bevorzugten die Löwen die Variante mit einem Wechsel.

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Ganz grundsätzlich stellt Hinze ohne jeden Zweifel in seiner Stimmen und entsprechend mit großer Überzeugung fest, sei seine Mannschaft aber in der Lage, den in vielerlei Hinsicht schmerzhaften Ausfall des Kroaten zu kompensieren. Weil mit den „Grundtugenden“ des Löwen-Spiels jeder in seinem Kader vertraut sei, weshalb die restlichen Partien in diesem Jahr auch keine Phase „des Ausprobierens“ seien. Sprich: Jeder wisse durchaus, welchen Stil die Löwen spielen. Ein, zwei Varianten wie eine 5:1-Abwehr oder in Ballbesitz der siebte Feldspieler kämen außerdem hinzu, um auf personelle Probleme mit taktischen Lösungen reagieren. „Das sind alles Dinge, die wir trainiert haben und nicht einfach aus der Schublade holen“, sagt Hinze, der in Gummersbach aber möglicherweise nicht nur auf die langzeitverletzten Uwe Gensheimer (Muskelfaserriss), Niklas Michalski (Bänderverletzung im Sprunggelenk) und Jaganjac verzichten muss.

In den vergangenen Tagen rauschte eine Erkältungswelle durch die Mannschaft. Hinze geht deshalb davon aus, „dass es uns in Gummersbach mit Ausfällen trifft“, er will aber keine Namen nennen. Klar ist nur: Das Fehlen von Gensheimer und vor allem das Aus von Jaganjac treffen die Löwen ohnehin schon recht hart, die Krankheitsfälle erschweren die Aufgabe in Gummersbach zusätzlich. Der VfL startete mit 14:12 Punkten in die Saison, bot am vergangenen Wochenende dem THW Kiel lange Paroli, bezwang in eigener Halle schon die SG Flensburg-Handewitt und verlor ohnehin nur ein einziges Heimspiel: gegen Meister Magdeburg.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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