Eishockey

Aus im Halbfinale - für die Adler Mannheim ist ganz plötzlich Schluss

Es hat nicht gereicht für die Adler Mannheim und das Finale. Mit einer 0:2-Heimniederlage gegen den ERC Ingolstadt endet die  Saison. Vor allem ein Manko der Adler war entscheidend

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Philipp Koehl
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Die Adler-Spieler David Wolf (links), Arno Tiefensee (Mitte) und Korbinian Holzer trösten sich gegenseitig. © Michael Ruffler/PIX

Mannheim. Das war es. Die Adler Mannheim haben es wieder nicht geschafft, zu Hause gegen den ERC Ingolstadt ein Tor zu schießen, und sind damit in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga ausgeschieden. Eine 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)-Niederlage stand am Ende auf der Anzeigetafel der SAP Arena.

„Wenn du verlierst, geht es darum, wie du verlierst. Ich bin stolz darauf, wie meine Spieler agiert haben. Sie haben hart und mit viel Leidenschaft gespielt, haben alles auf dem Eis gelassen, aber wir haben nicht getroffen. Am Ende hat das bessere Team gewonnen“, bilanzierte Adler-Cheftrainer Bill Stewart.

Diese Szene stand exemplarisch für die Halbfinalserie der Adler: Borna Rendulic zog wenige Sekunden vor Schluss ab, der Puck prallte an die Latte, von dort vor den Schläger von Tyler Gaudet, doch der Stürmer kam nicht an ERC-Schlussmann Kevin Reich vorbei (60.). Stattdessen erzielte Ingolstadts Stefan Matteau quasi mit der Schlusssirene den 0:2-Endstand. Damit haben die Mannheimer in den letzten neun Dritteln lediglich ein Tor geschossen.

Druckvoller Beginn der Adler Mannheim

Doch von Anfang an: Adler-Verteidiger Korbinian Holzer, der in den vergangenen drei Spielen angeschlagen gefehlt hatte, kehrte genauso in den Mannheimer Kader zurück wie David Wolf, der seine Sperre abgesessen hatte. Der Flügelstürmer gesellte sich zu der Reihe um Stefan Loibl und Matthias Plachta, Lean Bergmann nahm indes als überzähliger Spieler auf der Tribüne platz.

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Im Gegensatz zu den vergangenen Begegnungen waren es diesmal die Mannheimer, die von Beginn an Druck aufbauten. Mehr als der Schuss von Thomas Larkin wollte aber zunächst nicht herausspringen (2.). Stattdessen fiel das Tor auf der anderen Seite. Nach einem Puckgewinn schalteten die Gäste schnell um, niemand nahm sich ERC-Stürmer Wayne Simpson an, der Adler-Schlussmann Arno Tiefensee auf dem falschen Fuß erwischte und zum 0:1 einnetzte (4.).

Ex-Adler Höfflin vergibt das frühe 2:0

Beim Schuss von Daniel Pietta war dann aber Tiefensee auf dem Posten und bewahrte die Adler somit vor einem kompletten Fehlstart (6.). Ingolstadt konzentrierte sich in der Folge auf die eigene Defensive und lauerte auf Konter. Die Adler versuchten indes irgendwie und irgendwo die Lücke zu finden. Doch immer wieder bekamen die Gäste einen Schläger oder ein Körperteil in die Schussbahn.

Larkin schoss knapp vorbei und beim Versuch von Nico Krämmer bekam ERC-Torwart Reich noch rechtzeitig seine Schoner zusammen (beide 11.). Plachta konnte wenig später keinen Druck hinter die Scheibe bringen (13.), auch Rendulic scheiterte (14.). Zuvor hätte Ex-Adler Mirko Höfflin allerdings den zweiten Ingolstädter Treffer erzielen müssen, er schoss jedoch am freien Tor vorbei (10.).

Adler haben Chancen zur Genüge

Im zweiten Drittel ging der muntere Abnutzungskampf unverändert weiter. Ingolstadt blieb zwar gefährlich und hatte durch Wojciech Stachowiak das 2:0 für die Gäste auf dem Schläger (23.), den Rest des Drittels versuchten jedoch die Adler, endlich einen Treffer zu erzielen.

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Und auch wenn die Kreativität hier und da fehlte, Chancen dazu gab es zur Genüge. Doch weder Tim Wohlgemuth (30. und 34.) noch Joseph Cramarossa mit einer sehenswerten Einzelaktion (38.) konnten sich belohnen. Als Ryan MacInnis frei vor Reich auftauchte, hatte der Großteil der 13 600 Zuschauer in der SAP Arena bereits den Torschrei auf den Lippen, doch der ERC-Torwart klärte den Puck noch mit seiner Stockhand (36.). 21:7 Schüsse zugunsten der Adler wies die Statistik nach dem zweiten Drittel auf.

Die Ingolstädter Torlinie - für die Adler Mannheim nicht zu überwinden

„Wir haben schon oft bewiesen, dass wir Rückstände drehen können. Jetzt müssen wir alle Scheiben zum Tor bringen“, betonte Adler-Stürmer Loibl vor dem dritten Drittel bei Magenta Sport.

Doch es kam anders: Egal, welcher Mannheimer vor dem Ingolstädter Tor auftauchte, der Puck wollte einfach nicht die Torlinie überqueren. Ein Ausschnitt: Markus Eisenschmid legte stark auf Jordan Szwarz ab - der Puck ging vorbei (47.). Auch Eisenschmid selbst fand nur wenige Augenblicke später die Lücke nicht (47.). Und der emsige MacInnis drehte genauso frustriert ab (55.) wie Rendulic (59.).

Dann kam der Moment, der das Ausscheiden besiegelte. Rendulic holte aus, der Rest ist Geschichte. Die Mannheimer Fans verabschiedeten ihre Spieler mit aufmunterndem Applaus, während im Auswärtsblock gegenüber der ERC-Anhang lautstark den ersten Finaleinzug seit 2015 zelebrierte. Und dann ist Schluss.

Für die Adler ist die Saison vorbei - die Play-offs laufen aber weiter: Alle Spiele der DEL gibt es auf MagentaSport

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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