Dallas Eakins blickte am Dienstagmittag auf der Pressekonferenz zunächst in den Rückspiegel. Dem Cheftrainer der Adler Mannheim war vor dem Heimspiel an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) gegen die Nürnberg Ice Tigers wichtig, noch einmal auf den jüngsten 2:1-Erfolg nach Verlängerung in Bremerhaven zurückzublicken. Denn der Sieg beim Vizemeister der Deutschen Eishockey Liga verriet Eakins viel über den Charakter seines Teams - und gab gleichzeitig die Richtung für die noch junge Spielzeit vor.
„Diese Jungs arbeiten unheimlich hart und erledigen ihre Aufgaben mit viel Stolz. Wenn sie einen Rückschlag erleiden, stehen sie wieder auf und laufen immer wieder an - das ist unsere Grundeinstellung“, betonte der US-Amerikaner sichtlich beeindruckt.
Adler-Splitter
Für die drei Adler-Heimspiele in dieser Woche sind noch Tickets in allen Kategorien erhältlich.
Am Dienstagmittag waren für die Partie gegen Nürnberg 9900 Tickets verkauft. Für das Spiel gegen Augsburg haben sich 9500 und für die Begegnung gegen Ingolstadt bislang 9100 Zuschauer Eintrittskarten gesichert.
Beim Duell mit dem ERC Ingolstadt erwartet alle Fans (bei gutem Wetter) von 12 bis 16 Uhr ein kleines Oktoberfest auf dem Udo-Scholz-Platz.
Torjäger Chris Terry, der in diesem Sommer auch bei den Adlern als Zugang gehandelt worden war, läuft in der kommenden Saison für die Bridgeport Islanders in der American Hockey League auf. Der 35-jährige Kanadier unterschrieb einen Einjahresvertrag.
Eakins habe solch eine engagierte Arbeitseinstellung „so noch nie erlebt. Und ich hatte - gerade in der American Hockey League in Toronto und San Diego - sehr hart arbeitenden Mannschaften“. Wie seine Jungs ticken, veranschaulichte der 57-Jährige auch an der vergangenen Woche. Da in dieser nur die Partie in Bremerhaven anstand, absolvierte die Mannschaft neben dem monatlichen Leistungstest auch intensive Trainingseinheiten.
Adler-Spielen wollten vor langer Busfahrt noch trainieren
Entsprechend war der Plan am vergangenen Samstag in den Bus zu steigen und die lange Fahrt an die Nordseeküste zu meistern. Doch die Spieler sahen das anders. „Am Freitag kam Marc (Adler-Kapitän Marc Michaelis, Anmerkung der Redaktion) mit der Frage auf mich zu, ob wir noch vor der Abfahrt trainieren könnten. Das ist mir in meiner ganzen Karriere noch nie passiert“, sagte Eakins und ergänzte: „Eigentlich wollen Spieler lieber weniger trainieren. Menschen suchen naturgemäß den einfacheren, bequemeren Weg. Doch diese Jungs sind nicht so. Und ich glaube, das ist auch genau die Art, wie wir spielen.“
Jeden Check zu Ende fahren, sich in keinem Wechsel zurücklehnen sowie sich bewusst sein, dass jeder Moment auf dem Eis wichtig ist, sind die Grundpfeiler, auf denen das Adler-Spiel aufbaut. „Die restlichen Puzzleteile für den Erfolg setzen sich dann im Laufe der Saison zusammen“, sagte Eakins.
Dabei definiert der Cheftrainer Erfolg nicht nur über das reine Ergebnis, wie er festhielt. „Wenn du alles aus dir herausholst, aber das Spiel verlierst, bedeutet das nicht, dass du nicht erfolgreich warst. Denn Erfolg bedeutet für mich, alles zu geben, was du kannst.“ Entsprechend sei es laut Eakins auch wichtig, zu erkennen - egal, ob nach einem Sieg oder einer Niederlage - „was ich brauche, um den nächsten Schritt nach vorn zu machen“.
Der Cheftrainer erwartet in dieser Saison viele Partien wie jene an der Nordseeküste. „Es wird so kommen, dass unsere Spiele nur mit einem Tor Unterschied entschieden werden, wir uns zurückkämpfen oder knappe Führungen verteidigen müssen“, sagte er.
Auch Nürnberg am Mittwoch sowie die weiteren Heimspiele der Woche am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Augsburger Panther und am Sonntag (16.30 Uhr) gegen den ERC Ingolstadt werden da wohl keine Ausnahme sein. „Wir stehen vor einer anstrengenden Woche, in der uns körperlich und mental viel abverlangt wird. Deshalb müssen wir frisch bleiben, um so den Strapazen entgegenzuwirken“, sagte Eakins.
Helfen könnte dabei Lukas Kälble. Der Verteidiger verletzte sich vor gut drei Wochen im letzten Vorbereitungsspiel in Bern am Bein. Nach einer knapp einstündigen individuellen Eiseinheit am Montag absolvierte der gebürtige Mannheimer am Dienstag sein erstes Teamtraining unter Vollkontakt - und hob den Daumen. „Ich fühle mich gut und bin bereit“, sagte Kälble gegenüber dieser Redaktion.
In welcher und wie vielen Partien dieser Woche der Zugang letztlich eingreifen wird, ließ Eakins aber noch offen. „Lukas kommt aus einer Verletzung. Wir entscheiden von Tag zu Tag“, sagte er.
Auch die Stürmer Samuel Soramies und Eric Uba, die bislang noch ohne Saisoneinsatz sind, seien für die drei Heimspiele eine Option. „Beide haben in den Einheiten sehr hart gearbeitet“, lobte Eakins. Beste Voraussetzungen also, um es in dieses Team zu schaffen.
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