Eishockey

Was der Dominoeffekt mit dem Adler-Sieg in Bremerhaven zu tun hat

Erst waren die Adler bei den Fischtown Pinguins glücklos, dann lagen sie gar hinten, doch am Ende gewannen sie dennoch. Für Adler-Stürmer Matthias Plachta liegt der Grund dafür auch im Verhalten der Spieler zueinander

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Christian Rotter
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Adler-Routinier Matthias Plachta war mit dem Auftritt seines Teams im ersten Drittel nicht einverstanden. © Michael Ruffler

Bremerhaven. Matthias Plachta war die Erleichterung anzumerken. „Jetzt haben wir eine schöne Busfahrt nach Hause“, sagte der Stürmer der Adler Mannheim nach dem Spiel in Bremerhaven. Dort hatte es lange so ausgesehen, als müssten die Blau-Weiß-Roten auf den 600 Kilometern von der Nordseeküste in die Kurpfalz die zweite Niederlage in Folge verkraften. Es kam anders. Plachta schoss die Adler 14,5 Sekunden vor Schluss in die Verlängerung, in der Jyrki Jokipakka den Siegtreffer erzielte.

Zwei Erfolge, fünf Punkte - so lautet die Mannheimer Ausbeute nach den ersten drei Partien in der Deutschen Eishockey Liga. Die Bilanz hätte besser aussehen können, wenn die Chancenverwertung gestimmt hätte. Noch stehen Aufwand und Ertrag in einem ungesunden Verhältnis. Ein Fakt, der auch Trainer Dallas Eakins nicht verborgen geblieben ist. „Ich habe den Spielern gesagt, dass jede Chance, die wir bekommen, eine wichtige ist. Jeder Schuss, den wir nehmen können, ist ein wichtiger“, betonte der US-Amerikaner.

Ein Ausrutscher und ein Fehlpass führen zum 0:1

Seine Schützlinge beherzigten nicht immer diese Vorgabe. Mal wurde der besser positionierte Mitspieler gesucht - den es nicht gab. Mal fehlte im Abschluss die nötige Präzision. „Beide Torhüter waren unglaublich“, meinte Eakins zwar. Er hätte aber auch sagen können: „Beide Teams machten es den Goalies leicht, zu glänzen.“

Plachta sah es ähnlich. Vor allem der Auftritt im ersten Drittel gefiel dem Nationalspieler so gar nicht, obwohl die Adler früh gute Chancen besaßen. Sie versäumten es aber ganz einfach, in Führung zu gehen. „Manchmal waren wir gut, manchmal schlecht. Teilweise haben wir überlegen gespielt, dann waren wir mit dem Kopf aber wieder nicht richtig bei der Sache“, sprach Plachta unter anderem den unnötigen Gegentreffer in der 19. Minute an. Erst war Fabrizio Pilu hinter dem eigenen Kasten weggerutscht, dann war Leon Gawanke ein folgenschwerer Fehlpass unterlaufen. Alex Friesen nutzte das zum 1:0 aus.

Heim und Proske wechseln sich im Angriff mit Einsatzzeit ab

Eakins reagierte - und das spricht für gutes Coaching während eines Spiels: Der Cheftrainer ließ nur noch fünf Verteidiger spielen, Pilu erhielt keine Eiszeit mehr. Im Sturm teilten sich die U-23-Angreifer Maximilian Heim und Yannick Proske die Einsätze. Obwohl das Spiel trotz dieser Nachbesserungen lange gegen die Adler lief, machten sie weiter, erhöhten das Tempo, setzten die Pinguins immer mehr unter Druck und profitierten davon, dass dem Vizemeister in doppelter Überzahl nicht die Entscheidung glückte.

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„Wir haben nicht die Geduld verloren“, sagte Plachta. „Wenn nach einem schlechten Wechsel sieben oder acht Teamkollegen zu dir kommen, um dich aufzumuntern, baut dich das ungemein auf. Das entwickelt sich dann zu einem Dominoeffekt. Wir lassen uns nicht runterziehen. Das ist etwas, das von unserem Trainer vorgegeben wird.“

Nach dem Trip an die Nordseeküste dürfen die Adler nun dreimal in Folge in der SAP Arena antreten. Am Mittwoch (19.30 Uhr) geht es gegen die Nürnberg Ice Tigers, am Freitag (19.30 Uhr) kommen die Augsburger Panther und am Sonntag (16.30 Uhr) gastiert der ERC Ingolstadt in Mannheim. „Wir wollen in dieser Saison eine heimstarke Mannschaft sein“, so Plachta, der dabei auch an die vergangene Runde dachte, als die Adler vor den eigenen Fans zu viel liegen ließen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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