Eishockey

Adler Mannheim sind in Wolfsburg zu anfällig in Unterzahl

Die Adler Mannheim mussten in Wolfsburg eine 1:3-Niederlage hinnehmen. Grund dafür war vor allem ein verkorkstes zweites Drittel, in dem die Adler alle drei Gegentore - in Unterzahl - kassierten. Tobias Fohrler fliegt früh

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Philipp Koehl
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Rettung in höchster Not: Adler-Schlussmann Arno Tiefensee (rechts) hält hier den Schuss von Wolfsburgs Kapitän Spencer Machacek. © Michael Ruffler

Wolfsburg. Die Adler Mannheim mussten in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eine bittere Niederlage einstecken. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins verlor am Sonntagabend bei den Grizzlys Wolfsburg mit 1:3 (0:0, 0:3, 1:0). Verteidiger Tobias Fohrler kassierte eine Spieldauerdisziplinarstrafe. „Wir haben es im ersten Drittel verpasst, Tore zu schießen und waren im zweiten dann zu oft auf der Strafbank“, fasste Adler-Stürmer Matthias Plachta die Partie am Mikrofon von MagentaSport zusammen.

Zuletzt waren Spiele mit Wolfsburger Beteiligung in der DEL immer sehr torreich. Auch die Offensive der Adler – das Heimspiel gegen den ERC mal ausgenommen – kam zuletzt auf Touren. Doch in Niedersachen blieben die Blau-Weiß-Roten in Sachen Offensivspiel viel schuldig. Dabei legten die Mannheimer vielversprechend los.

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Adler unterliegen in Wolfsburg mit 3:1

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Leon Gawanke gab einen ersten Warnschuss ans Außennetz ab, Kristian Reichel scheiterte nur wenige Augenblicke später am Pfosten (beide 2.). Kapitän Marc Michaelis hatte aus dem Slot gleich zweimal die Führung auf dem Schläger (3. und 6.). Beide Male von Reihenkollege Matthias Plachta in Szene gesetzt, brachte er den Puck aber nicht an Grizzly-Schlussmann Hannibal Weitzmann vorbei. 6:0-Schüsse standen nach sechs Minuten für die Adler zu Buche.

Verteidiger Tobias Fohrler muss frühzeitig zum Duschen

In der Folge verstanden es die Wolfsburger allerdings besser, die neutrale Zone dicht zu machen und den Mannheimern so den Weg zum Tor zu erschweren. Selbst fanden die Gastgeber aber kaum den Weg in die Offensive. Auch im Powerplay kamen sie gegen stark verteidigende Adler (zunächst) zu keinem nennenswerten Torschuss. Bitter für die Mannheimer, dass sie es waren, die den Wolfsburgern letztlich einen ordentlichen Schubser Richtung besserem Spielverlauf verpassten.

Grizzlys Wolfsburg – Adler Mannheim 3:1 (0:0, 3:0, 0:1)

  • Die Adler: Tiefensee – Fohrler, Kälble; Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Pilu – Kühnhackl, Loibl, Hännikäinen; Plachta, Michaelis, Esposito; Fischbuch, Reichel, Bennett; Proske, Szwarz, Heim.
  • Tore: 1:0 White (21:13), 2:0 Miele (22:16), 3:0 Machacek (29:03), 3:1 Plachta (54:50).
  • Schiedsrichter: Sirko Hunnius und Christopher Schadewaldt.
  • Zuschauer: 3 034.
  • Strafminuten: Wolfsburg: 15 – Mannheim: 18 + Spieldauer Fohrler.
  • Nächstes Spiel: Eisbären BerlinAdler Mannheim (Freitag, 19.30 Uhr).

Der Grund: Verteidiger Tobias Fohrler wurde in der 19. Minute per Spieldauerdisziplinarstrafe zum Duschen geschickt. Die Unparteiischen Sirko Hunnius und Christopher Schadewaldt ahndeten das Vergehen Fohrlers gegen Nicholas Caamano nach Videostudium als Check gegen den Kopf. Caamanos Teamkollege Darren Archibald forderte Fohrler direkt nach dem Check noch zum Faustkampf heraus und konnte diesen für sich entscheiden.

Die Wolfsburger, die nun fünf Minuten lang in Überzahl ran durften, ließen sich diese Möglichkeit nicht entgehen. Zu Beginn des zweiten Drittels wurde Matt White nicht richtig von den Adlern angegriffen und überwand Tiefensee mit einem Schuss unter die Latte zum 1:0 (22.). Da kurz darauf auch Gawanke wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank wanderte, spielten die Wolfsburger zwei Minuten in doppelter Überzahl – und nutzten dies umgehend. Andy Miele hämmerte den Pass von Phil Varone vom rechten Bullykreis aus in die Maschen – 2:0 (23.).

Ein Doppelschlag, der den Mannheimern sichtlich wehtat. Die Blau-Weiß-Roten kamen im zweiten Drittel kaum gefährlich vor das Wolfsburger Tor. Viel mehr als der Schuss von Markus Hännikäinen passierte im zweiten Abschnitt nicht (28.). Stattdessen verursachte Kristian Reichel mit seinem Haken die nächste Unterzahlsituation für die Mannheimer. Es passte ins Bild dieses Abends, dass Wolfsburg auch diese nutzte. Ryan O’Connor zog von der blauen Linie ab, Spencer Machacek fälschte gekonnt ab und es stand 3:0 (30.).

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Die Adler wichen nun komplett von ihrer Linie ab, ließen immer wieder Konter zu. Allein Tiefensee war es zu verdanken, dass die Wolfsburger in diesem Drittel nicht noch den einen oder anderen Treffer nachlegten. „Wir müssen wieder so spielen wie im ersten Drittel“, forderte Adler-Stürmer Stefan Loibl vor dem Schlussabschnitt Drittel.

Das versuchten die Adler auch, es kam letztlich aber zu wenig dabei heraus. Markus Hännikäinen hatte gleich in der 43. Minute die Chance auf den ersten Mannheimer Treffer. Er scheiterte aber genauso an Weitzmann wie Fabrizio Pilu, John Gilmour (beide 47.) oder Plachta (50.). Als Mannheim fünf Minuten vor dem Ende ein Powerplay bekam, nahm Eakins Torhüter Tiefensee zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Eis. Plachta traf auch umgehend (55.) – doch zu spät.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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