Eishockey

Adler Mannheim schalten mit Siegen und neuen Stürmern in den Angriffsmodus

Sportlich legen die Adler Mannheim gegen Schwenningen den dritten Sieg in Folge nach, personell rüsten sie mit den Stürmern Austin Ortega und Probespieler CJ Smith auf.

Von 
Christian Rotter
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Nach dem 3:2-Sieg gegen Schwenningen ließ sich Nick Cicek von den Adler-Fans feiern. © Michael Ruffler

Als die Neun-Punkte-Woche perfekt war, riefen die Fans der Adler Mannheim Nick Cicek zu sich in die Kurve. Mit dem Verteidiger feierten sie den 3:2-Sieg gegen die Schwenninger Wild Wings, mit dem die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins die Erfolge gegen die Düsseldorfer EG (6:0) und in Iserlohn (4:2) vergoldete. Da zuvor die Verfolger EHC Red Bull München (1:4 gegen Düsseldorf) und Kölner Haie (0:4 gegen Iserlohn) gepatzt hatten, untermauerten die Adler Platz vier in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Fünf Zähler Vorsprung weisen die Blau-Weiß-Roten nun auf München auf.

„Es ist ein realistisches Ziel, diesen vierten Rang bis zum Ende der Hauptrunde zu verteidigen. Es wäre wichtig, mit dem Heimvorteil in das Play-off-Viertelfinale zu starten. Mit unseren Fans im Rücken haben wir uns eine sehr starke Heimbilanz erarbeitet“, sagte Cicek, der am Sonntag entscheidenden Anteil daran hatte, dass die Mannheimer nach einem 0:1-Rückstand nach dem ersten Drittel zurück ins Spiel fanden.

In Unterzahl leitet Nick Cicek die Wende ein

Nach einem Tor von Sebastian Uvira (7.) lag das Eakins-Team nach 20 Minuten im Hintertreffen. Der Auftritt der Adler war von vielen Ungenauigkeiten geprägt. Pässe wurden nicht auf den Schläger des Teamkollegen gepasst, sondern in dessen Schlittschuhe. Die Mannheimer verloren viele Zweikämpfe, stellten Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson kaum vor Probleme.

Ausgerechnet im Powerplay der Wild Wings nutzen die Adler ihre Chance, dem Spiel eine Wende zu geben. Markus Hännikäinen, in den vergangenen Wochen einer der besten Mannheimer Angreifer, fasste sich ein Herz, umkurve das Schwenninger Tor und zog ab. Einen Augenblick später lag die Scheibe im Kasten (25.). Torschütze Cicek wusste, dass beim 1:1 auch ein wenig Glück dabei war. „Markus hat das toll gemacht. Er hat aber erst mich getroffen. Dann habe ich den Puck vor mir liegen sehen und ich habe ihn über die Linie gedrückt“, schilderte Cicek die Szene, nach der sein Team besser ins Spiel fand.

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Im zweiten Drittel spielten nur noch die Adler. Stefan Loibl schloss einen Konter sehenswert zum 2:1 ab (27.), in Überzahl ließ Kris Bennett das 3:1 folgen (31.). Lange verteidigten die Mannheimer diesen Zwei-Tore-Vorsprung clever, hinten raus wurde es aber noch einmal eng - und das hätte nicht sein müssen. Als Lukas Kälble eine Strafe kassierte (56.), setzte Schwenningens Trainer Steve Walker alles auf eine Karte. Er nahm Eriksson zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor.

Bei Sechs gegen Vier fiel der Anschlusstreffer zwar noch nicht, 87 Sekunden vor Schluss sorgte Alexander Karachun aber noch einmal für Spannung in der SAP Arena. „Wir haben uns das Leben selbst schwergemacht. Unterm Strich überwiegt aber das Positive“, betonte Cicek.

In der Kabine trifft der Kanadier, der sich im Sommer den Adlern anschloss, seit einigen Tagen auf zwei neue Gesichter. Während Austin Ortega bereits einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben hat und wohl im Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg am kommenden Freitag (19.30 Uhr) sein Debüt im Adler-Trikot feiern wird, kämpft CJ Smith um einen Kontrakt. Wie diese Redaktion vorab berichtet hatte, verständigten sich die Adler mit dem US-Amerikaner, der 2022 mit den Chicago Wolves den Calder Cup in der American Hockey Liga gewonnen hatte, auf ein sogenanntes Tryout. Bis zur Länderspielpause im Februar kann sich der 30-Jährige für einen Kontrakt empfehlen.

CJ Smith kämpft bei den Adlern um einen Vertrag

„CJ Smith kommt von einer Knöchelverletzung zurück. Wir schauen ihn uns an und treffen dann in aller Ruhe eine Entscheidung“, sagte Dallas Eakins über den Linksaußen, der in dieser Saison verletzungsbedingt nur neun Einsätze für den kasachischen Club Barys Astana aus der russisch geprägten Kontinental Hockey League (KHL) absolvierte. Dabei blieb Smith ohne Torbeteiligung.

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Mit Ortega sicherten sich die Adler einen Torjäger, der die Liga aus seinen Zeiten bei den Eisbären Berlin und beim EHC Red Bull München bestens kennt. In allen drei DEL-Spielzeiten für München erzielte der 30-Jährige mehr als 20 Tore, Coach Eakins kennt den US-Amerikaner aus gemeinsamen Zeiten beim AHL-Club San Diego Gulls. „Das vereinfacht natürlich vieles“, sagte Eakins. „Austin weiß, wie ich ticke. Und ich weiß, was ich an Austin habe.“

Mit Ortega hoffen die Mannheimer ein Puzzlestück gefunden zu haben, das ihnen im bisherigen Saisonverlauf gefehlt hat. Oft standen Aufwand und Ertrag in der Offensive bei den Adlern in einem ungesunden Verhältnis. Ortega gilt als Angreifer, der nicht viele Chancen braucht, um den Puck im Netz zu versenken. Die Mannheimer werden die Trainingswoche nutzen, um den Torjäger in ihr Team einzubauen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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