Eishockey

Adler Mannheim machen bei der Niederlage in München zu viele Abwehrfehler

Die Adler Mannheim zeigen zwar auch in München Charakter. Sie verlieren nach einem wilden Schlussdrittel aber mit 4:5, weil sie ihre Fehler in der Defensive nicht in den Griff bekommen

Von 
Christian Rotter
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Früher Schock für die Adler: Tobias Fohrler (Mitte) wird von Yannick Proske (l.) und Kris Bennett vom Eis geführt. © Michael Ruffler

Vier Tore im Schlussdrittel haben den Adlern Mannheim nicht gereicht, um ihre zweite Niederlage in Folge zu verhindern. In München unterlag die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins mit 4:5 (0:2, 0:0, 4:3), weil sie in der Defensive zu viele Fehler beging. Damit verharren die Adler in der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf dem sechsten Platz. „Als wir am Drücker waren, sind wir in zwei Konter gelaufen, wir wurden eiskalt bestraft“, sagte Adler-Angreifer Matthias Plachta zu den Schlüsselszenen im letzten Drittel.

EHC München – Adler Mannheim

EHC MünchenAdler Mannheim: 5:4 (2:0, 0:0, 3:4)

Die Adler: Brückmann – Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Fohrler, Kälble; Pilu – Reichel, Michaelis, Kühnhackl; Szwarz, Esposito, Plachta; Fischbuch, Loibl, Bennett; Proske, Heim, Hännikäinen.

Tore: 1:0 Eder (12:44), 2:0 Brooks (13:51), 2:1 Michaelis (45:11), 2:2 Bennett (46:11), 3:2 Kastner (47:15), 4:2 Hirose (53:35), 5:2 Kastner (54:19), 5:3 Fischbuch (57:48), 5:4 Esposito (58:34).

Schiedsrichter: Andris Ansons und André Schrader.

Zuschauer: 9672.

Strafminuten: München 8 – Mannheim 4. – Nächstes Spiel: Grizzlys Wolfsburg – Adler (Donnerstag, 14 Uhr).

Eakins reagierte auf das 0:2 vom Sonntag im Derby gegen Frankfurt und würfelte alle vier Sturmreihen durcheinander. Der Coach trennte unter anderem Tom Kühnhackl und Stefan Loibl. Die Adler wollten eine Reaktion zeigen - erlebten aber erst einmal einen Schreckmoment. Verteidiger Tobias Fohrler blieb mit seinem Schlittschuh im Eis hängen und stürzte in die Bande (2.). Sichtlich benommen musste der 27-Jährige in die Kabine geführt werden, er kehrte auch nicht mehr zurück.

Nach fatalen 67 Sekunden liegen die Adler mit 0:2 zurück

Mannheim zeigte eine hohe Laufbereitschaft und checkte gut vor - das alles war jedoch brotlose Kunst. Bis auf zwei Halbchancen für Luke Esposito (4.) und Jordan Szwarz (11.) sprang aus den Bemühungen nichts heraus. Die Münchner, bei denen im Tor der erst 20 Jahre alte Simon Wolf seinen zweiten DEL-Einsatz feierte, brannten auch kein Feuerwerk ab, profitierten aber von haarsträubenden Fehlern in der Adler-Defensive. Vier Mannheimer standen um Torhüter Felix Brückmann herum, keiner von ihnen bekam Andreas Eder in den Griff - 1:0 (13.). Und nur 67 Sekunden später hieß es 2:0, weil sich niemand für Adam Brooks verantwortlich fühlte (14.).

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Zwingender wurde der Auftritt der Blau-Weiß-Roten nicht. Bei einem Konter bot sich Esposito eigentlich eine gute Gelegenheit, dem US-Amerikaner fehlte jedoch die Entschlossenheit (22.). 6:0 Schüsse hieß es nach den ersten sieben Minuten des zweiten Drittels für München. Vor allem nach dem Querpass von Markus Eisenschmid auf Emil Johansson reagierte Brückmann spektakulär (27.). Auch gegen Tobias Rieder blieb der Goalie Sieger (27.).

Die Adler fingen sich. Nach einem Schuss von Fabrizio Pilu herrschte Chaos vor Wolf, doch es gab keinen Mannheimer, der den Puck über die Linie drückte (29.). Die größte Chance auf den nächsten Treffer hatten die Münchner. Rieder schickte Eder, der allein auf Brückmann zusteuerte, aber scheiterte (30.). Die überstandene erste Unterzahlsituation verlieh den Blau-Weiß-Roten weiteren Schwung, doch der Anschlusstreffer ließ auf sich warten.

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Mannheim war nun das bessere Team. Matthias Plachta (41.) und Loibl (42.) belohnten sich nicht, Kühnhackl traf das Außennetz (45.). Dann lag die Scheibe zum ersten Mal hinter Wolf. Gilmour hatte abgezogen und Marc Michaelis getroffen. Der Mannheimer Kapitän arbeitete mit der Rückhand nach, der Puck rutschte Wolf durch, die Adler waren bis auf ein Tor dran (46.). Aus Mannheimer Sicht kam es noch besser. Nachdem Michaelis den Doppelschlag verpasst hatte (46.), ließ sich wenige Sekunden später Bennett für das 2:2 feiern. Loibl gewann das Bully, Bennett gab einem Schuss von Jyrki Jokipakka die entscheidende Richtungsänderung (47.).

Die Adler waren nun drauf und dran, das Spiel zu drehen, doch sie schossen sich ins eigene Knie. Rieder brachte die Scheibe vors Tor, Maximilian Kastner stach sie an Brückmann vorbei, weil er von Pilu und Lukas Kälble nicht entscheidend gestört wurde - 3:2 für München (48.). Es wurde bitter für das Eakins-Team. Leon Gawanke sprang der Puck über die Kelle, Taro Hirose brach über links durch und verwertete den eigenen Nachschuss zum 4:2 (54.).

Eakins setzte früh alles auf eine Karte und nahm schon sechs Minuten vor Schluss Brückmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Dieser Schuss ging nach hinten los. Diesmal sprang der Puck über Plachtas Schläger, Kastner versenkte ihn im leeren Gehäuse zum 5:2 (55.). Das war es aber immer noch nicht. weil sich die Adler nicht geschlagen geben wollten. Fischbuch im Powerplay (58.) und Esposito (59.) brachten die Mannheimer noch einmal bis auf ein Tor heran, doch der Ausgleich fiel nicht mehr.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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