Mannheim. Viele Adler-Fans verließen am Sonntag nach der Schlusssirene fluchtartig die SAP Arena. Auch einige Mannheimer Spieler verloren keine Zeit, um den Ort der bitteren Niederlage so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. Dieses 0:2 tat weh - mehr als andere Schlappen. Denn auf der anderen Seite stand nicht irgendein Gegner, sondern der Erzrivale. Doch im Derby der Deutschen Eishockey Liga gegen die Löwen Frankfurt zeigten die Adler eine enttäuschende Leistung und standen zurecht ohne Punktgewinn da. Jubeln durften nur die Hessen, weil die Blau-Weiß-Roten ihr Vorhaben nicht in die Tat umsetzten.
„Dass wir ohne Tor aus dem Derby gehen, ist definitiv nicht unser Anspruch“, sagte Adler-Verteidiger Tobias Fohrler nach einer Vorstellung, in der im Mannheimer Spiel wenig bis gar nichts stimmte. Wenn man etwas Positives festhalten wollte, dann die ziemlich solide Defensivleistung. Auch das Unterzahlspiel hat sich stabilisiert. Aber sonst?
Vergangene drei Partien kaum Mutmacher für schwierige Aufgabe in München
Vor allem im Umschalten von Abwehr auf Angriff sowie dem Verhalten in der offensiven Zone klappte nichts. Auch das Powerplay verdiente seinen Namen nicht. Die Maßnahme von Trainer Dallas Eakins, Scharfschütze Matthias Plachta von seiner gewohnten Position am rechten Bullykreis auf die andere Seite zu beordern, fruchtete nicht.

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Klar: Zu solch einem frühen Zeitpunkt der Saison ist es nachvollziehbar und richtig, einige Dinge auszuprobieren. Wenn nicht jetzt, wann dann? Aber gerade die vergangenen Spiele gegen die Kellerkinder Düsseldorfer EG (4:2) und Iserlohn Roosters (4:3 nach Penaltyschießen) sowie nun gegen Frankfurt, das seine letzten fünf Spiele allesamt verloren hatte, dienten nicht als Mutmacher für die Partie an diesem Dienstag (19.30 Uhr) beim EHC München, der sich nach der Entlassung von Trainer Toni Söderholm im Aufschwung befindet.
„Wenn München in Form ist, ist diese Mannschaft ein ganz anderes Kaliber“, so Fohrler, der wusste, was auf seine Truppe zukommen wird. Um in der bayrischen Landeshauptstadt etwas zu holen, benötigen die Adler mehr Zug zum Tor. Eakins monierte, dass sein Team „zu wenig Volumen“ vor dem Tor generiert habe. Und es war ganz offensichtlich: Die Mannheimer rieben sich an der Bande auf, die gefährliche Zone enterten sie nur selten. Aus Frankfurter Sicht kann man sagen, dass es die Löwen verstanden, den Raum vor dem eigenen Tor dichtzumachen. Aus Adler-Sicht muss man fragen: Warum fand keiner dagegen ein Mittel?
Adler-Trainer Eakins sah einen hungrigeren Gegner
Wer bei den Ausführungen von Eakins in der Pressekonferenz genauer zuhörte, stieß auf deutliche Kritik, die der Coach in nicht ganz so scharfe Worte verpackte. „Wir haben das schöne Spiel gesucht statt das, das zum Erfolg führt“, sagte der Trainer. Was die Frage aufwirft: Warum ließ sich an dieser Einstellung über die kompletten 60 Minuten nichts ändern? Und auch die Feststellung, dass die Löwen „hungriger“ gewesen seien, war zwar vollkommen richtig. Aber wieso waren die Adler in diesem Derby nicht hungrig genug?
Auch Fohrler wusste das nicht so richtig zu greifen. „Wir alle in der Kabine wissen, wie wichtig dieses Spiel unseren Fans ist. Wir haben es ernst genommen und hätten ihnen gerne etwas zurückgegeben“, betonte der Defensivverteidiger. Warum dieses Vorhaben scheiterte, wusste jedoch auch der 27-Jährige nicht.
Noch drei Spiele bis zur Länderspielpause
Fohrler wollte den Montag nutzen, um das Spiel zu analysieren, den Fokus dann aber schnell auf die anstehenden Aufgaben richten. Vor der Deutschland-Cup-Pause stehen für die Adler die Partien in München und dann am Donnerstag (14 Uhr) in Wolfsburg sowie am Sonntag (14 Uhr) zu Hause gegen die Nürnberg Ice Tigers an.
Durch das 0:2 gegen Frankfurt rutschte Mannheim vom vierten auf den sechsten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf Rang elf beträgt jedoch nur drei Zähler. Um nicht im Mittelmaß steckenzubleiben, benötigen die Adler Siege. Um wieder konstant zu punkten, müssen sie bereit sein, mehr zu investieren als bei der Derbyniederlage.
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