Mannheim. Ausgerechnet im Derby der Deutschen Eishockey Liga haben die Adler Mannheim eine ihrer bislang schwächsten Saisonleistungen gezeigt. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins verlor am Sonntagabend vor 13 058 Zuschauern in der SAP Arena mit 0:2 (0:1, 0:0, 0:1) gegen die Löwen Frankfurt. „Die Niederlage ist frustrierend. Wir haben zu wenig Druck auf das Frankfurter Tor erzeugt“, sagte Adler-Angreifer Stefan Loibl.
0:2 gegen Löwen Frankfurt: Adler beginnen druckvoll
Eakins setzte auf das gleiche Personal, das am Freitag in Iserlohn mit 4:3 nach Penaltyschießen gewonnen hatte. Die Adler begannen so, wie sie bei den Roosters aufgehört hatten: druckvoll. Nach nur 20 Sekunden versuchte Leon Gawanke sein Glück, John Gilmour kurvte einmal ums Tor, fand aber die Lücke nicht (2.). Frankfurt war aber ebenfalls gleich voll in der Partie drin. Maksim Matushkin jagte den Puck an den Pfosten (3.). Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass die Anfangsphase den Mannheimern gehörte. Daniel Fischbuch am Ende eines ausbaufähigen Powerplays (5.) und Kris Bennett, der zu halbherzig abschloss (9.) vergaben gute Chancen.
Nach gutem Auftakt lassen die Adlergegen Frankfurt stark nach
Der erste Treffer fiel auf der anderen Seite. Adler-Verteidiger Tobias Fohrler verlor die Scheibe, Cameron Brace ließ sich nicht zweimal bitten und dann für die Frankfurter Führung feiern (13.). Dieses Tor zog dem Eakins-Team für einige Minuten den Stecker. Der gebürtige Mannheimer Kevin Maginot hatte den zweiten Löwen-Treffer auf dem Schläger (13.), Cedric Schiemenz visierte das Eck an, die Fanghand von Felix Brückmann schnappte zu (17.). Auch gegen Carter Rowney blieb der Adler-Torhüter stabil (18.). Es verwunderte nicht, dass Mannheims Yannick Proske in der ersten Pause am Mikrofon von MagentaSport ein durchwachsenes Fazit zog: „Der Start war gut, dann haben wir aber nachgelassen. Und vor dem 0:1 haben wir die Scheibe nicht aus unserer Zone gebracht, das darf nicht passieren.“
Adler gegen Frankfurt - Infos zum Spiel
- Drittelergebnisse: 0:1, 0:0, 0:1.
- Die Adler: Brückmann – Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Fohrler, Kälble; Pilu – Reichel, Esposito, Plachta; Fischbuch, Michaelis, Bennett; Kühnhackl, Loibl, Heim; Proske, Szwarz, Hännikäinen.
- Tore: 0:1 Brace (12:25), 0:2 Rowney (48:01).
- Schiedsrichter: André Schrader und Marian Rohatsch.
- Zuschauer: 13 058.
- Strafminuten: Mannheim 6 – Frankfurt 10.
- Nächste Spiele: München – Adler (Dienstag, 19.30 Uhr); Grizzlys Wolfsburg – Adler (Donnerstag, 14 Uhr); Adler – Nürnberg Ice Tigers (Sonntag, 14 Uhr).
Die Frankfurter waren mit fünf Niederlagen in Serie angereist, von einem angeschlagenen Selbstbewusstsein war bei den Hessen aber nichts zu sehen. In der eigenen Zone standen sie kompakt, die Mannheimer bissen sich am Beton die Zähne aus. In den ersten sieben Minuten des zweiten Drittels gelang den Adlern kein einziger Torschuss. Ihnen fehlten die Ideen und die Durchschlagskraft. Dazu kam, dass in Überzahl kaum etwas zusammenlief. Nach scharfem Pass von Daniel Fischbuch konnte Jordan Szwarz den Puck am langen Pfosten nicht über die Linie drücken (33.), bei angezeigter Strafe gegen Frankfurt ließ Fischbuch die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen (34.). Und die Löwen? Offensiv tauchten sie nur noch selten auf. Wenn, dann waren sie brandgefährlich. Julian Napravnik hatte sein Visier aber nicht genau genug eingestellt (28.).
Eakins nimmt Goalie Brückmann knapp fünf Minuten vor Schluss vom Eis
Die Frankfurter waren längst in den Köpfen der Adler-Spieler. Je länger die Partie dauerte, desto größter mehr stieg bei den Mannheimern der Frustpegel. Zwei Szenen hätten der Hallo-Wach-Effekt sein können: Fabrizio Pilu fuhr in der neutralen Zone einen knallharten Check gegen Kevin Bicker (44.), auch die zweite Unterzahl überstanden die Blau-Weiß-Roten. Aus diesen Situationen zogen die Adler jedoch keine neue Energie, auch das vierte Überzahlspiel verpuffte. Da Tom Kühnhackl zu zentral zielte (53.), lief den Mannheimer langsam die Zeit davon.
Eakins setzte früh alles auf eine Karte. Da die Adler wahrscheinlich kein Tor erzielt hätten, wenn sie die ganze Nacht durchgespielt hätten, nahm der Trainer schon knapp fünf Minuten vor Schluss Brückmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Dumm nur, dass die Mannheimer auf einmal sogar mit sieben Mann angriffen - das war einer zu viel. Dafür kassierten sie eine Zwei-Minuten-Strafe. Während die Löwen-Fans schon ausgiebig den ersten Sieg in Mannheim seit März 2010 feierten, machten sich die ersten Adler-Anhänger enttäuscht auf den Heimweg.
Die Chance, es besser zu machen, haben die Adler bereits am Dienstag. Dann geht es nach München.
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