Eishockey

Adler Mannheim liefern erneut nur Magerkost

Die Adler Mannheim schlittern in der Deutschen Eishockey Liga immer tiefer in die Krise. Die 1:4-Schlappe bei den Nürnberg Ice Tigers war bereits die sechste Niederlage in Folge für die Adler

Von 
Philipp Koehl
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Am Boden: Mannheims John Gilmour (vorn) bleibt nach einem Zweikampf mit Cole Maier (l.) auf dem Eis liegen. © Michael Ruffler

Offensiv harmlos, defensiv anfällig. Die Adler Mannheim gingen am Sonntagabend auch bei den Nürnberg Ice Tigers baden. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins verlor mit der 1:4 (1:0, 2:0, 2:0)-Niederlage bereits das sechste Spiel in Folge in der Deutschen Eishockey Liga. „Momentan ist bei uns der Wurm drin. Wir brauchen zu viele Chancen und nehmen zu viele Strafen“, bilanzierte Adler-Co-Trainer Marcel Goc am Mikrofon von MagentaSport.

Krise bei den Adlern Mannheim: Wie reagiert die Mannschaft auf die Abreibung gegen Berlin?

Die Adler mussten am Sonntag auf Nick Cicek verzichten. Der Verteidiger fehlte nach seinem Faustkampf gegen die Eisbären Berlin - seinem insgesamt dritten in dieser Saison - für dieses Spiel automatisch gesperrt. Jyrki Jokipakka rückte dafür an die Seite von Ciceks etatmäßigen Verteidigungspartner Leon Gawanke. Im Tor ersetze außerdem Arno Tiefensee Felix Brückmann und im Sturm rückte Eric Uba sowie Jordan Szwarz in die Aufstellung.

Nürnberg - Adler 4:1 

Drittelergebnisse: 0:1, 2:0, 2:0.

Die Adler: Tiefensee – Gilmour, Kälble; Gawanke, Jokipakka; Fohrler, Leslie; Pilu – Fischbuch, Michaelis, Bennett; Reichel, Esposito, Plachta; Uba, Loibl, Hännikäinen; Proske, Szwarz, Heim.

Tore: 0:1 Gawanke (01:17), 1:1 Barratt (25:11), 2:1 Alanov (38:43), 3:1 McKenna (41:34), 4:1 Maier (49:29).

Schiedsrichter: Andre Schrader und Marc Iwert.

Zuschauer: 5830.

Strafminuten: Nürnberg 6 – Mannheim 8.

Nächstes Spiel: Adler – Düsseldorfer EG (Mittwoch, 19.30 Uhr).

Die große Frage vor dem Spiel aus Mannheimer Sicht war, wie sie auf die jüngste 3:9-Abreibung gegen Berlin reagieren würde. Die Antwort für die ersten 20 Minuten lautete - gut. Bereits nach zehn Sekunden testete Kris Bennett die Reflexe von Nürnbergs Torwart Leon Hungerecker (1.). Nur 67 Sekunden später durften die Adler dann sogar jubeln. Nach einem gewonnenen Bully zog Gawanke einfach mal ab und der Puck segelte über Hungereckers Fanghandschuh ins Tornetz - 0:1 (2.).

In der Folge standen die Mannheimer defensiv gut - ließen im ersten Drittel allgemein nur fünf Torschüsse zu - und konnten in der Offensive immer wieder Nadelstiche setzen. Flügelstürmer Matthias Plachta hatte in dieser Phase die beste Gelegenheit auf dem Schläger (8.). Nur zwei Minuten später leisteten sich die Adler dann aber - wie schon so oft in dieser Saison - zwei unnötige Strafen. Zuerst bekamen sie zwei Minuten wegen zu vieler Spieler auf dem Eis aufgebrummt, ehe dann auch noch Lukas Kälble nach einem hohen Stock in der neutralen Zone auf die Strafbank wanderte.

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Positiv: Die Mannheimer verteidigten die doppelte Unterzahl bravourös. Aggressiv und mit dem richtigen Stellungsspiel, kam Nürnberg nur zu einem nennenswerten Schuss durch Evan Barratt. Doch Tiefensee behielt ebenfalls den Überblick und war entsprechend auf dem Posten (13.). Da auf der Gegenseite Hungerecker die Doppelchance von Fabrizio Pilu und John Gilmour parieren konnte (18.), blieb es bei der knappen 1:0-Führung für die Adler.

Nürnberg zeigt sich deutlich abgeklärter

Eine, die die Mannheimer nicht über das zweite Drittel hinaus verteidigen konnten. Warum allerdings Nürnberg am Sonntagabend nach 40 Minuten mit 2:1 führte, wussten die Franken wohl selbst nicht so genau. Denn eigentlich spielten im zweiten Drittel nur die Mannheimer, während sich Nürnberg aufs Kontern verlagerte. Die Folge: Die Adler hatten zwar ein optisches Übergewicht, klare Chancen spielten sie sich aber nur selten heraus. Bei jener von Leslie hatten die mitgereisten Adler-Fans schon den Torjubel auf den Lippen, doch Hungerecker rettete spektakulär im Spagat (23.).

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Nürnberg zeigte sich da deutlich abgeklärter - Barratt traf humorlos zum 1:1 ins kurze Eck (26.). Am Spielverlauf änderte das allerdings wenig. Als der Nürnberger Charlie Gerard auf die Strafbank musste, hatten die Mannheimer die große Chance erneut in Führung zu gehen. Diese Überzahlsituation spielten sie jedoch ideenlos aus.

Mehr noch: Die Gastgeber zeigten den Adlern einmal mehr , wie Abgeklärtheit funktioniert. Dove-McFalls spielte den Puck einfach mal vors Tor, Eugen Alanov schob ein - 2:1 (39.). „Nürnberg geht vor dem Tor dahin, wo es wehtut. Wir spielen dagegen zu oft im Kreis herum. Das sieht zwar gut aus, bringt aber keine Tore“, legte Adler Verteidiger Tobias Fohrler in der Drittelpause den Finger in die Wunde.

Nürnbergs frühes 3:1 zieht den Adlern den Stecker

Doch seine Mitspieler konnten das nicht umsetzen - im Gegenteil: Es dauerte gerade einmal 94 Sekunden im dritten Drittel, da stand es 3:1 für Nürnberg (42.). Dass Jeremy McKenna Tiefensee bei seinem Treffer tunnelte, passte zu diesem Abend.

Bei den Adlern war nun - mal wieder - der Stecker gezogen. Nennenswerte Offensivchancen? Fehlanzeige. Stattdessen legte Nürnberg noch Treffer Nummer vier nach. Cole Maier ließ die 5830 überwiegenden Nürnberger Fans über das 4:1 jubeln (50.). Die Franken schafften - im Gegensatz zu Mannheim - damit nach drei Niederlagen in Folge den Befreiungsschlag.

Das nächste Spiel: Adler Mannheim gegen Düsseldorf, Mittwoch, 15. Januar, 19.30 Uhr - bei uns im Liveticker. Alle Spiele der DEL auch live bei MagentaSport.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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