Frankfurt. In der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gibt es in jedem Spiel drei Punkte zu holen. Das bedeutet aber nicht, dass jede Partie genauso wichtig ist wie die andere. Es gibt Duelle, in denen mehr auf dem Spiel steht, in denen sich ein Team beweisen muss. Für die Adler Mannheim sind das die Derbys gegen die Löwen Frankfurt. Geht es gegen den hessischen Rivalen, schauen die Fans ganz genau hin, weil ihnen ein Sieg in diesem Vergleich besonders wichtig ist - obwohl er auch nur drei Punkte bringt.
Nach der 1:3-Niederlage am Freitag in Frankfurt lässt sich konstatieren: In dieser Saison haben die Adler Mannheim bereits zum zweiten Mal, wenn es darauf ankam, eine schwache Vorstellung gezeigt. Nach dem 0:2 vor vier Wochen in der heimischen SAP Arena hatten alle von Wiedergutmachung gesprochen, dieses Vorhaben wurde aber nicht in die Tat umgesetzt. Zum Verhängnis wurde der Mannschaft von Trainer Dallas Eakins eine wilde Phase im zweiten Drittel, als sich die Mannheimer mit Disziplinlosigkeiten ins eigene Knie schossen. „Wir haben uns selbst in ein Loch gegraben“, gab Jordan Szwarz zu, dann ergänzte der Adler-Angreifer: „Diese mentalen Aussetzer dürfen uns einfach nicht passieren.“
Adler gegen Löwen: Stenogramm
Drittelergebnisse: 0:0, 3:0, 0:1.
Die Adler: Brückmann – Gawanke, Cicek; Gilmour, Kälble; Fohrler, Jokipakka; Pilu – Reichel, Esposito, Plachta; Fischbuch, Michaelis, Kühnhackl; Proske, Loibl, Bennett; Szwarz, Heim, Hännikäinen.
Tore: 1:0 Pfaffengut (27:50), 2:0 Matushkin (32:44), 3:0 Wilkie (34:15), 3:1 Plachta (55:14).
Schiedsrichter: Martin Frano und Andris Ansons.
Zuschauer: 6990 (ausverkauft).
Strafminuten: Frankfurt 17 – Mannheim 21.
Nächstes Spiel: Adler – Bremerhaven (Sonntag, 16.30 Uhr).
Pässe statt Abschüsse bei Adler Mannheim
Zum zweiten Mal ließ sich der Eindruck gewinnen, dass in einem Derby der Gegner den Sieg mehr wollte. Die Frankfurter, die kurzfristig auf ihren Schlüsselspieler Carter Rowney verzichten mussten, gingen an ihre Grenzen, während die Mannheimer verstärkt versuchten, über spielerische Mittel zum Erfolg zu kommen. Dabei übertrieben sie es ein ums andere Mal. Statt energisch den Weg zum Tor zu suchen und dem starken Löwen-Goalie Juho Olkinuora das Leben schwerzumachen, suchten sie zu oft den Pass statt den Abschluss. Besser wurde es erst in der Schlussphase, als die Adler mit dem Rücken zur Wand standen und Matthias Plachta das Ehrentor erzielte (56.).
Zu diesem Zeitpunkt war die Partie aber schon verloren. „Wir haben uns in Situationen gebracht, in denen wir den Schiedsrichtern einen Pfiff ermöglicht haben“, sagte Eakins, der dies mehr als Kritik an seinen Spielern als an den Unparteiischen Martin Frano und Andris Ansons verstanden wissen wollte. Daniel Fischbuch, Tobias Fohrler, Luke Esposito und Tom Kühnhackl wanderten zwischen der 22. und 34. Minute auf die Strafbank. Das nutzten die Frankfurter, um auf 3:0 davonzuziehen. Daniel Pfaffengut traf, als Fohrler gerade aus der Kühlbox zurückkehrte (28.), Maksim Matushkin erhöhte bei angezeigter Strafe gegen Mannheim auf 2:0 (33.), Chris Wilkie netzte im Powerplay zum 3:0 ein (35.).
"Haben zu keinem Zeitpunkt aufgegeben"
„Positiv war, dass wir zu keinem Zeitpunkt aufgegeben haben“, sagte Szwarz. Dieser Einschätzung war nicht zu widersprechen. 18:4 Schüsse für die Adler lautete die Statistik im letzten Drittel, doch nur Plachta fand einen Weg vorbei an Olkinuora. Es bleibt die Frage, warum die Blau-Weiß-Roten die Leidenschaft der Schlussphase nicht früher gezeigt haben, warum sie sich den Schneid abkaufen ließen. „Den Spielern tut diese Niederlage sehr weh, sie sind sehr enttäuscht“, betonte Eakins. „Wir wissen, dass es ein wichtiges Spiel für unsere Fans war.“

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Nicht über das ganze Spiel zeigten die Adler die Leistung, die dem Stellenwert des Derbys entsprochen hätte. Es würde sicherlich nicht schaden, wenn sie nicht nur den Blick auf die Partie gegen den Tabellenzweiten Fischtown Pinguins Bremerhaven (Sonntag, 16.30 Uhr) richten, sondern sich auch fragen würden, warum dies am Freitag in Frankfurt so war.
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