Eishockey

Adler Mannheim gewinnen wildes Spiel in Wolfsburg mit 6:4

Die Adler Mannheim feiern einen 6:4-Sieg bei den Grizzlys Wolfsburg. Sieben Tore fallen im zweiten Drittel. Nach dem Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen Nürnberg geht es in die Deutschland-Cup-Pause

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Christian Rotter
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Markus Hännikäinen (im Vordergrund) lässt sich feiern. Der Finne schoss zwei drei sechs Adler-Tore in Wolfsburg. © Michael Ruffler

Mannheim. Nach zwei Niederlagen in Folge haben sich die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zurückgemeldet. In einem vor allem im zweiten Drittel wilden Spiel setzte sich die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins am Donnerstagnachmittag mit 6:4 (1:1, 4:3, 1:0) bei den Grizzlys Wolfsburg durch. „Wir waren heute heiß“, sagte Adler-Verteidiger Fabrizio Pilu, der an seinem 22. Geburtstag sein erstes Saisontor erzielte.

Wie befürchtet mussten die Blau-Weiß-Roten auf Tobias Fohrler verzichten. Der Verteidiger war bei der 4:5-Niederlage am Dienstag in München in die Bande gerauscht und fehlte in Wolfsburg genau wie Ryan MacInnis und Samuel Soramies. Die gute Nachricht: Es sieht so aus, als könnten Fohrler und Soramies nach der anstehenden Deutschland-Cup-Pause wieder mitmischen.

Nur 88 Sekunden liegen zwischen Adler-Führung und dem Ausgleich

In Wolfsburg hatten die Mannheimer im ersten Drittel viel mehr vom Spiel, 13:5 Schüsse sprachen eine deutliche Sprache. Nach 20 Minuten hieß es aber nur 1:1, weil die Adlereinmal nicht aufpassten.

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Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzten die Gäste die ersten Akzente. Nach einem Schuss von John Gilmour setzte Luke Esposito nach, das erste Tor ließ auf sich warten (8.). Bei angezeigter Strafe gegen die Grizzlys fiel es. Markus Hännikäinen umkurvte seinen Gegenspieler Ryan O’ Connor wie eine Slalomstange und traf genau in den Winkel, die Adler lagen vorn (11.).

Sie konnten sich aber nur 88 Sekunden über die Führung freuen. In der Offensive vergaben sie die große Chance, den zweiten Treffer nachzulegen. Matthias Plachta scheiterte an Dustin Strahlmeier, John Ramage schickte Spencer Machacek. Der Kapitän der Grizzlys fuhr allein auf Arno Tiefensee zu und tunnelte den Mannheimer Torhüter - 1:1 (12.).

Wolfsburg - Adler 4:6

  • Drittelergebnisse: 1:1, 3:4, 0:1.
  • Die Adler: Tiefensee (ab 40. Brückmann) – Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Pilu, Kälble – Reichel, Michaelis, Kühnhackl; Szwarz, Esposito, Plachta; Fischbuch, Loibl, Bennett; Proske, Heim, Hännikäinen; Uba.
  • Tore: 0:1 Hännikäinen (10:07), 1:1 Machacek (11:35), 1:2 Michaelis (20:47), 1:3 Pilu (24:15), 2:3 Archibald (25:09), 3:3 White (26:29), 3:4 Kühnhackl (27:54), 3:5 Reichel (35:05), 4:5 Schinko (36:57), 4:6 Hännikäinen (59:37).
  • Schiedsrichter: Sean MacFarlane und Seedo Janssen.
  • Zuschauer: 3255.
  • Strafminuten: Wolfsburg 10 – Mannheim 14. – Nächstes Spiel: Adler – Nürnberg Ice Tigers (Sonntag, 14 Uhr).

In Unterzahl hätte das Team von Trainer Dallas Eakins zurückschlagen können. Tom Kühnhackl passte zu Jordan Szwarz an den langen Pfosten, Strahlmeier rettete im Spagat (16.). „In den vergangenen beiden Spielen haben wir zu viele Chancen zugelassen, weil wir zu offen waren“, sagte Yannick Proske in der ersten Drittelpause bei MagentaSport. Der Adler-Angreifer nahm zufrieden zur Kenntnis, dass seine Mannschaft nur fünf Schüsse zugelassen hatte. Gleichzeitig ärgerte er sich über das unnötige Gegentor.

Adler gegen Grizzlys: Beide Teams zeigten chaotische Abwehr

Das, was sich im zweiten Abschnitt abspielte, war nicht abzusehen. Beide Teams vergaßen ihre guten Vorsätze, präsentierten sich in der Abwehr vogelwild. Zweimal gingen die Adler mit zwei Toren in Führung, immer wieder ließen sie die Wolfsburger zurückkommen. Kapitän Marc Michaelis im Powerplay (21.) und Pilu nach Traumpass von Matthias Plachta (25.) besorgten das 3:1 für Mannheim. „Das war ein 1a-Pass von ,Plachti“, lobte Pilu den Vorlagengeber und ergänzte augenzwinkernd: „Wenn ich das leere Tor vor mir habe, treffe ich ab und zu auch mal.“ Sicherheit gab der Doppelschlag nicht. Keine drei Minuten später hieß es 3:3. Darren Archibald gewann das Laufduell mit Jyrki Jokipakka und überwand Tiefensee im langen Eck zum 2:3 (26.), Matt Whites abgefälschter Schuss in Überzahl landete zum 3:3 im Netz (27.).

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Positiv aus Adler-Sicht: Sie drückten weiter. Nach einem guten Forecheck brachte Kühnhackl die Blau-Weiß-Roten wieder in Front (28.), dann lief im Powerplay der Puck wie an der Schnur gezogen. Über Michaelis und Stefan Loibl landete er auf der Kelle von Kristian Reichel, der kompromisslos zum 5:3 für die Mannheimer vollstreckte (36.). Das, was sich die Adler mühevoll erarbeiteten, machten sie sich selbst wieder kaputt. Nur zwei Minuten später „fraßen“ sie das nächste Gegentor. Luis Schinko scheiterte im ersten Versuch noch an Tiefensee. Doch da ihn kein Mannheimer am Nachschuss hinderte, landete die Scheibe zum 4:5 hinter der Linie (37.).

Zum Schlussdrittel setzte Eakins ein Zeichen. Felix Brückmann übernahm für Tiefensee den Job zwischen den Pfosten und musste bei einer 1:34 Minuten langen doppelten Unterzahl gleich hellwach sein. Gegen White parierte der Torhüter stark (44.), bei Machaceks Schuss bekam er Hilfe von Jokipakka (45.). Es schien, als hätten beide Mannschaften ihr Pulver verschossen. Schon gut drei Minuten vor Schluss nahm Wolfsburgs Trainer Mike Stewart seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Adler verteidigten mit großem Einsatz, Hännikäinen belohnte sich und sein Team mit dem Treffer zum 6:4-Sieg für die Adler (60.). Damit verbesserten sie sich vom siebten auf den fünften Tabellenplatz.

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