Wolfsburg. Zum ersten Mal in dieser Saison haben die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga vier Niederlagen in Folge kassiert. Beim 2:3 (0:2, 1:0, 1:0, 0:1) nach Verlängerung bei den Grizzlys Wolfsburg war aber nicht alles schlecht. „Es hat mich beeindruckt, dass wir nie aufgegeben haben“, lobte Trainer Bill Stewart den Einsatz seines Teams, das nach einem 0:2-Rückstand noch einmal zurückkam. Erst 1,2 Sekunden vor dem Ende rettete Markus Eisenschmid den Adlern mit dem Tor zum 2:2 immerhin einen Punkt.
Im Gegensatz zum 2:5 am Freitag gegen Berlin konnten die Adler wieder vier komplette Sturmreihen aufbieten. Lean Bergmann fiel nach abgesessener Sperre zwar erkrankt aus, dafür feierte David Wolf einen Monat nach seinem bisher letzten Einsatz sein Comeback. Doch auch der Routinier konnte im ersten Drittel eines der großen Mannheimer Probleme nicht beheben: Sie schießen zu wenig Tore. Allein in den ersten 20 Minuten deckten die Gäste Grizzlys-Torhüter Dustin Strahlmeier mit 18 Schüssen ein - nicht einer fand sein Ziel. Denis Reul versuchte es bereits nach wenigen Sekunden, Markus Eisenschmid und Jordan Szwarz scheiterten im ersten Powerplay (5.).
Nachdem Matthias Plachta nur Strahlmeiers Fanghandschuh getroffen hatte (10.), zeigte Wolfsburg, wie eine effiziente Chancenverwertung aussieht. Nach einem gewonnen Bully ging es schnell, Nolan Zajac leitete den Puck direkt zu Tyler Morley weiter, der ihn am langen Pfosten stehend nur noch über die Linie drücken musste (13.). Wo war da ein Mannheimer Verteidiger?
Überflüssige Strafe vor dem 0:2
Die Adler ließen sich kaum beirren. Szwarz verpasste die schnelle Antwort (14.), Sinan Akdag scheiterte am Pfosten (15.), ehe Strahlmeier die Scheibe unter sich begrub. Es entlud sich erster Frust, Taro Jentzsch und Armin Wurm lieferten sich einen kurzen Faustkamp, den der Grizzlys-Verteidiger klar für sich entschied.
Vorn ging mal wieder nichts rein, hinten schenkten sich die Mannheimer fast selbst ein. Wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassierten sie eine überflüssige Strafe. Es dauerte nur fünf Sekunden, bis die Niedersachsen das bestraften. Nach dem Bully durfte Darren Archibald mit Thomas Larkin im Schlepptau allein auf Arno Tiefensee zufahren. Im ersten Versuch scheiterte er noch am Pfosten, der zweite saß - 2:0 (17.).
Im zweiten Drittel konnten die Adler das Anfangstempo zunächst nicht halten. Wolfsburg war näher dran am dritten Treffer als die Gäste am ersten Tor. Jordan Murry löffelte die Scheibe an die Latte (28.), Dustin Jeffrey fuhr durch Larkin und Fabrizio Pilu wie ein heißes Messer durch die Butter - Tiefensee war Endstation (29.). Die Mannheimer verbrachten nun viel weniger Zeit in der Offensivzone als zu Beginn - und doch waren sie plötzlich wieder dran, als Jentzsch den eigenen Nachschuss über die Linie bugsierte (33.). „Das war ein guter Konter von uns. Und ich hatte Glück, dass der Rebound genau auf meinem Schläger gelandet ist“, sagte Jentzsch.
Eine der kuriosesten Szenen dieser Saison ereignete sich, als Tyler Gaudet auf der Strafbank saß. Tiefensee wehrte einen Schuss ab, der Puck landete nicht im, sondern auf dem Tor. Die Adler stellten das Spielen ein, doch ein Pfiff der Unparteiischen blieb aus. Gerrit Fauser schlug zweimal auf das Tornetz, die Scheibe fiel herunter, Fauser schoss sie in die Maschen (35.). 3:1? Die Schiedsrichter berieten sich lange und entschieden dann, dass sie die Partie hätten unterbrechen müssen, weil sie den Puck aus den Augen verloren hatten - kein Tor!
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Es dauerte, bis die Adler die Intensität wieder hochfuhren. Nachdem Reul in einer Drangphase die Lücke nicht gefunden hatte (51.), schnupperten die Grizzlys an der Vorentscheidung. Tiefensee rettete gegen Luis Schinko spektakulär (54.), Zajac hämmerte die Scheibe an den Pfosten (57.). Knapp zwei Minuten vor Schluss brachte Stewart einen sechsten Feldspieler für Tiefensee. Und als es so aussah, dass die Mannheimer mit leeren Händen die Heimreise antreten würden, schlugen sie doch noch zu. Plachta „warf“ den Puck einfach nur vors Tor, Markus Eisenschmid traf 1,2 Sekunden vor dem Ende zum 2:2. Bei diesem einen Punkt sollte es bleiben, weil in der Verlängerung auf Adler-Seite fast gar nichts zusammenlaufen wollte und Archibald zum 3:2 einnetzte (64.).

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