Eishockey

Adler-Reaktion bleibt ohne Lohn

Die Adler Mannheim sind weiter auf dem absteigenden Ast. Zwar zeigten sie sich im Gegensatz zu den vergangenen Niederlagen formverbessert, dennoch setzte es gegen die Eisbären Berlin eine 2:5-Schlappe

Von 
Christian Rotter
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Berlins Leonhard Pföderl / Pfoederl (Nr.93) beim Schuss auf das Tor von Mannheims Arno Tiefensee (Nr.30) beim Spiel in der Penny DEL, Adler Mannheim (dunkel) - Eisbaeren Berlin (hell). Foto © PIX-Sportfotos *** Foto ist honorarpflichtig! *** Auf Anfrage in hoeherer Qualitaet/Aufloesung. Belegexemplar erbeten. Veroeffentlichung ausschliesslich fuer journalistisch-publizistische Zwecke. For editorial use only. © Ruffler/PIX-Sportfotos

Mannheim. Die Adler Mannheim haben alles versucht - das ersehnte Erfolgserlebnis ist ihnen aber verwehrt geblieben. Auch weil das Team von Trainer Bill Stewart viermal Pfosten oder Latte traf, kassierte sie in der Deutschen Eishockey Liga die dritte Niederlage in Folge. Nach dem 2:5 (1:2, 1:0, 0:3) gegen die Eisbären Berlin rutschten die Mannheimer auf den vierten Tabellenplatz ab.

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Adler Mannheim gegen Eisbären Berlin

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Die jüngste Negativserie und vor allem die bescheidenen Leistungen der Adler hatten Spuren hinterlassen. Ein Teil der Fanszene wollte ein Zeichen setzen und blieb der Anfangsphase der Partie fern. Über der Nordwestkurve hing ein Banner mit einer klaren Botschaft an die Clubführung: „Nur wer kämpft, darf auch verlieren - auf allen Ebenen aussortieren!“ Die Blau-Weiß-Roten Ende Februar 2023 - eher ein Fall für ein organisiertes Krisenmanagement als einer für die Play-offs.

Bergmann sitzt Sperre ab

Mannheim, das zusätzlich zu den fünf verletzten oder kranken Spielern auch auf Lean Bergmann wegen seiner dritten großen Strafe der Saison verzichten musste, gehörte der Auftakt. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison standen jedoch Aufwand und Ertrag in keinem gesunden Verhältnis. Das Stewart-Team wollte, ließ aber die nötige Durchschlagskraft vermissen. Der Schuss von Ryan MacInnis wurde geblockt (2.), Taro Jentzsch konnte eine schöne Kombination über Borna Rendulic und MacInnis nicht erfolgreich abschließen (4.). Matthias Plachta legte ab auf Tyler Gaudet, die Direktabnahme wurde sichere Beute von Eisbären-Torhüter Tobias Ancicka (5.).

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Vorn ging keiner rein, hinten war schon die erste nennenswerte Berliner Chance drin. Matt White ließ Denis Reul und Mark Katic stehen, sein Schuss schlug zum 0:1 ein (8.). Das Schiedsrichtergespann übersah zuvor jedoch eine Abseitsposition. In der 15. Minute war der Spielverlauf endgültig auf den Kopf gestellt. Die Entstehung des 0:2 zeigte einmal mehr die defensiven Nachlässigkeiten der Adler. Peter Regin nahm Katic nicht nur mit einem Check aus dem Spiel, sondern der Däne verlud auch noch Arkadiusz Dziambor und Torhüter Arno Tiefensee.

Katic, der bei den beiden Gegentoren keine gute Figur abgegeben hatte, brachte Mannheim zurück ins Spiel. Auch die Berliner, die als Titelverteidiger auf dem 13. Tabellenplatz eine mehr als enttäuschende Saison absolvieren, strotzten nicht gerade vor Selbstvertrauen und luden die Adler zum Kontern ein. Joe Cramarossa und MacInnis setzten Katic in Szene, der den Puck zum 1:2 in die Maschen zimmerte (18.). Nur gut aus Mannheimer Sicht, dass Tiefensee gegen Leo Pföderl den dritten Gegentreffer verhinderte (19.).

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Mit Wut im Bauch starteten die Adler ins zweite Drittel. Im Minutentakt deckten sie Ancicka mit Schüssen ein. Nico Krämmer versuchte, einen scharfen Pass von Cramarossa ins Tor zu tippen (23.), auch Jordan Szwarz (24.), Joonas Lehtivuori (25.) und Thomas Larkin (28.) fanden die Lücke nicht. Zu allem Überfluss bekam Lehtivuori den Puck im Gesicht ab (32.), der Finne musste in der Kabine behandelt werden. Mannheim drückte auf den Ausgleich, MacInnis visierte das kurze Eck an, traf aber nur den Außenpfosten (37.). Das 2:2 fiel aber doch - und war überfällig. Rendulic passte die Scheibe vor den Kasten, wo sie in Stefan Loibl einen dankbaren Abnehmer fand (39.). Die Adler wurden mit Applaus in die zweite Pause verabschiedet - diesen hatten sie sich verdient.

Nachdem sein Kinn genäht worden war, kehrte Lehtivuori zum letzten Abschnitt aufs Eis zurück. Er sah, wie sich sein Team Chance um Chance erspielte - und am Gestänge verzweifelte. Rendulic knallte den Puck an die Latte (43.), Plachta im Powerplay (47.) an den Pfosten. Dass immer noch wenig Selbstvertrauen mitspielte, zeigte Tim Wohlgemuth. Er fuhr ganz allein auf Ancicka zu, verzettelte sich aber (48.).

Statt 3:2 hieß es wenig 2:3 - die Entstehung war symptomatisch für die Situation, in der die Adler stecken. Denis Reul jagte die Scheibe an den Pfosten. Für einen Moment war Mannheim zu offen, im Gegenzug verwertete Alexandre Grenier einen Nachschuss (49.). Und während die Blau-Weiß-Roten nichts trafen, passte bei den Berliner auch der zweite Versuch im Schlussabschnitt: Zach Boychuks verdeckter Schuss schlug zum 2:4 ein (52.). Den Schlusspunkt setzte Yannick Veilleux ins verwaiste Adler-Tore (58.).

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