Eishockey - Nach der 1:2-Niederlage nach Verlängerung in Wolfsburg geht es am Samstag in Mannheim um den Finaleinzug

1:2 in Wolfsburg: Adler müssen nachsitzen

Von 
Christian Rotter
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Der Wolfsburger Anthony Rech feiert den entscheidenden Treffer in der Overtime. © Sörli Binder

Wolfsburg. Die Adler Mannheim müssen wieder um den Einzug in die Endspielserie der Deutschen Eishockey Liga zittern. Sie verloren das zweite Halbfinale bei den Grizzlys Wolfsburg mit 1:2 (0:0, 1:0, 0:1, 0:1). Das entscheidende Tor für die Niedersachsen erzielte am Mittwoch Anthony Rech in der sechsten Minute der Verlängerung. Das entscheidende dritte Duell zwischen beiden Teams findet am Freitag (20.30 Uhr) in der SAP Arena statt. „In den ersten 40 Minuten haben wir solide gespielt und nicht viel zugelassen. Mit unseren zwei Strafen zu Beginn des letzten Drittels haben wir Wolfsburg zurück ins Spiel kommen lassen“, konstatierte Adler-Trainer Pavel Gross.

Wolfsburg – Adler

  • Drittelergebnisse: 0:0, 0:1, 1:0, 1:0.
  • Die Adler: Endras – Schira, Katic; Larkin, Krupp; Reul, Akdag; Wirth – Shinnimin, Smith, Leier; Krämmer, Collins, Eisenschmid; Plachta, Desjardins, Loibl; Schütz, Bast, Brune.
  • Tore: 0:1 Katic (38:23), 1:1 Furchner (46:53), 2:1 Rech (65:05).
  • Schiedsrichter: Sirko Hunnius (Berlin) und Aleksi Rantala (Finnland).
  • Zuschauer: keine zugelassen.
  • Strafminuten: Wolfsburg 2 – Mannheim 6.
  • Nächstes Spiel, 3. Halbfinale: Adler – Wolfsburg (Freitag, 20.30 Uhr/SAP Arena).

Nicht nur das Trikot von David Wolf hing hinter der Adler-Spielerbank, sondern auch das von Tommi Huhtala. Beide werden in dieser Saison kein Spiel mehr bestreiten können und wurden am Mittwoch operiert. Gross musste allerdings nicht nur auf die zwei Stürmer verzichten, sondern weiter auch auf Verteidiger Joonas Lehtivuori. Kurzfristig stand zudem auch Florian Elias nicht zur Verfügung, für den 18-Jährigen rückte Louis Brune ins Team. Seinen bislang letzten Einsatz hatte Brune Anfang März absolviert.

Taktisch geprägter Beginn

Wolfsburg stand nach dem 1:4 am Montag mit dem Rücken zur Wand und war zunächst ausschließlich darauf bedacht, hinten nichts anbrennen zu lassen. Große Chancen erspielte sich die Mannschaft von Trainer Pat Cortina im ersten Abschnitt nicht. Die Mannheimer bestimmten die Partie, waren voll fokussiert, vor dem Kasten von Grizzly-Torhüter Dustin Strahlmeier blieben sie in der Anfangsphase aber harmlos. Markus Eisenschmid probierte es (1.), Craig Schiras verdeckter Schuss war nicht leicht zu halten (4.). Die beste Gelegenheit vergab Sean Collins, auch der Nachschuss von Jason Bast passte nicht (13.).

Die Adler taten sich schwer, keine Frage. Es war aber auch ein Ritt auf der Rasierklinge. Sie mussten einerseits schon ein wenig mehr riskieren, um Strahlmeier auch mal vor eine knifflige Aufgabe zu stellen. Andererseits mussten sie höllisch auf die Wolfsburger Konter achten, in die sie im ersten Halbfinale das eine oder andere Mal gelaufen waren. Schira wurde im letzten Moment geblockt (23.), Stefan Loibl fand die Lücke nicht (24.). Und dann hätte es um ein Haar auf der anderen Seite gescheppert. Max Görtz durfte unbedrängt abziehen, doch Adler-Goalie Dennis Endras war ebenso reaktionsschnell mit der Stockhand zur Stelle (28.) wie zwei Minuten später bei Anthony Rechs Rückhandschuss.

Play-offs

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Es folgten zehn ganz starke Minuten des Gross-Teams. Andrew Desjardins tankte sich energisch durch, legte quer, Matthias Plachta nagelte den Puck aber nur auf Strahlmeiers Brustpanzer (33.). Dann sah Eisenschmid den lauernden Schira. Ein Pass, ein Schuss – Strahlmeier kratzte die Scheibe mit dem Zipfel seines Fanghandschuhs aus dem Winkel (34.). Der Mannheimer Druck wurde größer und größer, und irgendwann verloren die Grizzlys die Ordnung in der eigenen Zone dann doch. Ben Smith gewann den entscheidenden Zweikampf hinter dem Grizzlys-Tor, das Zuspiel rutschte ihm fast ein wenig vom Schläger, doch Mark Katic hämmerte den Puck zur Adler-Führung in die Maschen (39.). „Die Vorarbeit war super, ich habe die Scheibe voll getroffen. Das war natürlich ein wichtiges Tor für uns“, sagte Katic in der zweiten Drittelpause bei MagentaSport. Für den Schlussabschnitt erwartete er Wolfsburger, die „um ihr Leben kämpfen werden“.

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Er sollte Recht behalten – auch weil die zuvor disziplinierten Adler nun zwei überflüssige Strafen kassierten. Als die gegen Brendan Shinnimin gerade abgelaufen war, jagte Rech die Scheibe an den Pfosten (45.), zwei Minuten später hatten die Mannheimer weniger Glück. Thomas Larkin saß draußen, als Görtz vor den Kasten zog. Der Puck landete auf der Kelle von Sebastian Furchner, der sie genau in den Winkel löffelte (47.). Der Ausgleich zog bei den Adlern für einige Minuten den Stecker, die Grizzlys hatten jetzt ihre beste Phase. Garrett Festerling, der am langen Eck vorbeischoss (52.), und Görtz (54.) hatten den goldenen Schuss für Wolfsburg auf dem Schläger. 27 Sekunden vor Schluss stockte den Mannheimer Fans erneut der Atem: Plachtas Fehlpass landete bei Furchner, doch da Endras parierte, ging die Partie in die Verlängerung.

Diese verlief ausgeglichen, die zu Beginn des Spiels gezeigte Energie bekamen die Adler aber nicht zurück. Dann lief die 66. Minute, in der Desjardins eine falsche Entscheidung traf. Statt den Puck mit der Hand aus der eigenen Zone zu befördern, wollte der Routinier dies mit dem Schläger erledigen. Der Versuch missglückte, Rech nahm Tempo auf, er überlief Mannheims Verteidiger Sinan Akdag und überwand Endras im kurzen Eck zum 2:1-Siegtreffer.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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