Würzburg Baskets - medi Bayreuth 96:89 (23:19, 24:25, 14:19, 17:15, Overtime: 18:11)
Würzburg: Griffin (12), Böhmer (2), Williams (7), Whittaker (18), Ndi (), Hunt (17), Carvacho (6), Hoffmann (18), Welp (4), Stanic (12).
Spielfilm: 7:3, 13:15, 21:17 / 26:28, 35:31, 42:35 / 53:56, 59:63, 61:63 / 68:67, 73:73, 78:75 / 80:81, 83:81, 87:83, 94:87). – Zuschauer: 2861.
Es begann mit einem Zeichen: Rote und weiße Pappplakate lagen auf den Sitzen der Zuschauer. Die hoben sie kurz vor dem Tipoff in die Höhe. „Ein Zeichen des Zusammenhalts für den Erhalt des Basketballs in Würzburg“, lautete das Motto zu dieser Geste. Die finanzielle Lage der Unterfranken ist angespannt - umso wichtiger wären deshalb Zusatzeinnahmen von Playoff-Spielen. Dazu müssen die Baskets mindestens Achter werden – und dazu den Letzten Bayreuth schlagen. Das gelang auf dramatische Art und Weise.
Beide Teams begannen nervös. Erst nach zwei Minuten erzielten die Würzburger durch Stanley Whittaker die ersten Punkte des Spiels. Das Derby war hart umkämpft. Unter den Körben ging es zur Sache. Würzburg verteidigte ein wenig stringenter als die Gäste, warf aber eine zwischenzeitliche Sieben-Punkte-Führung weg. Die Bayreuther leisteten sich Mitte des zweiten Abschnitts einige sehr leichte Fehler, Würzburg hätte noch weiter davonziehen können als mit 42:35. Bei 47:44 wurden die Seiten gewechselt.
Der Start nach der Pause misslang den Gastgebern. Im Angriff gelang fast nichts, die Defense war nicht mehr so aggressiv, wie noch in den ersten beiden Durchgängen. Die Führungen wechselten ständig. Nat Diallo punktete für die Gäste konstant. Das 63:61 für Bayreuth vor dem Eintritt ins letzte Viertel war dann auch verdient. Was auffiel: Während Gäste-Trainer Mladen Drijencic unheimlich intensiv und gestenreich coachte, sah sich Baskets-Trainer Sasa Filipovski das Geschehen recht entspannt an.
Doch offensichtlich musste der Slowene in der letzten Viertelpause die richtigen Worte gefunden haben, denn sein Tea kämpfte nun verbissen um die Derby-Punkte, führte zwei Minuten vor dem Ende mit 78:75 und verteidigten zweimal hervorragend. Doch 26 Sekunden vor dem Ende glich der Ex-Crailsheimer in Reihen der Bayreuther Livingston mit einem Dreier zum 78:78 aus. Würzburg warf den Ball weg, doch die Gäste nutzten die letzten zehn Sekunden nicht für den Sieg.
In der Overtime war es wieder die bessere Defense der Würzburger, die das Spiel entschied. Stanley Whittaker traf 1,27 Minuten vor Schluss zum 87:83. War das die Vorentscheidung? Ja, denn Felix Hoffmann legte noch einen Dreier zum 90:83 drauf.
Übrigens: Bei all den Bekenntnissen für den Basketball-Bundesliga-Standort Würzburg fällt beim Blick auf die Zuschauerzahl auf: Auch das Frankenderby war nicht ausverkauft. Knapp 200 Plätze blieben leer.
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