Göppingen. Beim Fußball-Oberligisten VfR Mannheim geht die Suche nach dem Knipser weiter. Dass dem Aufsteiger ein solcher fehlt, wurde am Samstagnachmittag wieder deutlich. Bei der 0:1 (0:0)-Auswärtsniederlage beim 1. Göppinger SV, immerhin Tabellenvierter der vergangenen Saison und Geheimfavorit in der aktuellen Spielzeit, hatten die Rasenspieler ein Chancenplus. Doch der Ball zappelte wieder nur im eigenen Netz.
„Diese Niederlage war ganz bitter“, befand VfR-Coach Volkan Glatt nach dem Spiel. „Wir haben bei einem Meisterschaftskandidaten einen exzellenten Fußball gespielt. Die Jungs haben alles reingeworfen und wir haben uns klare Torchancen herausgespielt. Aber wir belohnen uns eben leider nicht. Deshalb tut dieses 0:1 wirklich weh.“
1. Göppinger SV: Layer – Yalman (46. Schramm), Piyek (52. ...
1. Göppinger SV: Layer – Yalman (46. Schramm), Piyek (52. Neziri), Mayer (46. Zische), Steinbrenner – Schraml (76. Hirth), McDonald, Brück, Milisic, Schumann – Baroudi (83. Hölzli).
VfR Mannheim: Lawall – Amin, Metzger, Okoro (65. Sanyang) – Polat (88. Neuner), Szarka, Titsch-Rivero, Becker (90.+2 Becker), Ulusoy, Arthee (90.+2 Gurley) – Pander.
Tor: 1:0 Baroudi (59.).
Beste Spieler: Layer, Baroudi – Titsch-Ribero, Amin.
Gelbe Karten: Milisic, Hirth, Schramm, Hölzli – Becker, Ulusoy.
Schiedsrichter: Roman Reck (Höfingen).
Zuschauer: 350.
Im Vergleich zum Heimsieg gegen die TSG Backnang war die Begegnung am Samstag spielerisch auf jeden Fall noch einmal ein Schritt nach vorne. Der VfR hatte mehr Ballbesitz und war bis auf eine zehnminütige Schwächephase, in der Göppingen das Tor des Tages erzielte, auch das optisch bessere Team. Das Problem der Rasenspieler ist derzeit einfach die Abschlussschwäche.
Beim VfR hoffen sie dennoch weiter, dass etwa Pasqual Pander, der bereits einen Treffer erzielte, oder Justin Neuner, der nach langer Verletzungspause körperlich noch nicht so weit ist, vielleicht in Kürze die Problematik im Angriff lösen können. Allerdings ausschließlich darauf setzen, wollen die VfR-Offiziellen offenbar auch nicht.
„Heißer Kandidat“ im Visier
Serkan Zubari, der Sportvorstand der Rasenspieler, sagte, dass man aktuell mit einem heißen Kandidaten in Verhandlungen stehe. Trainer Volkan Glatt macht unterdessen klar: „Es ist nicht so, dass wir den jungen Spielern, die wir im Angriff haben, nicht vertrauen. Im Gegenteil. Aber ein neuer Stürmer würde uns nur verbessern.“ Der Coach sagt: „Wir wollten vor der Saison vorne junge und dynamische Spieler haben. Es zählt das Kollektiv. Wir haben hier eine Spielphilosophie, die wir durchsetzen wollen. Das heißt: Ich möchte den Fans guten Fußball zeigen und natürlich auch erfolgreichen. Aber aktuell haben wir wirklich blutjunge Leute da ganz vorne drin. Das braucht noch. Ich bin überzeugt, dass die die Dinger im Laufe der Saison dann auch reinmachen. Wir brauchen eben ein bisschen Geduld.“
Der 1. Göppinger SV hat in der aktuellen Spielzeit so einen Akteur im Angriff, der den Mannheimern derzeit einfach fehlt: Mohamed Baroudi. Der Angreifer verwertete die zweite Chance im Spiel der doch sehr defensiv eingestellten Württemberger eiskalt zum 1:0 (59.). Ob der VfR bis zum 31. August noch eine neue Offensivkraft präsentiert? Aber vielleicht könnte ja einer aus dem aktuellen Kader für die schnelle Lösung des Problems sorgen: Ali Ibrahimaj, der in der vergangenen Verbandsliga-Spielzeit mit elf Toren bester VfR-Schütze war, wegen Verletzung aber lange pausierte und auch in der Vorbereitung fehlte, könnte vielleicht schon beim nächsten Spiel der Mannheimer am Samstag, 26. August, 15.30 Uhr, zu Hause gegen den ATSV Mutschelbach zumindest wieder im Kader stehen. „Bei ihm wie auch bei Nikolas Jüllich läuft nach ihren Verletzungen bislang alles nach Plan“, sagte Glatt.
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