Fußball

Mit Tuchfühlung in die Winterpause

Nach dem 2:2 gegen Oberachern bekommt Oberligist VfR Mannheim immerhin noch Schützenhilfe aus Reutlingen

Von 
Reiner Bohlander
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Andrew Wooten (li.) erzielte den Anschlusstreffer zum 1:2. © Nix

Mannheim. Die Stimmung am Nikolauswochenende war beim Fußball-Oberligisten VfR Mannheim doch etwas getrübt. Die Mannschaft von Trainer Marcel Abele kam in ihrem Heimspiel am Freitagabend gegen den SV Oberachern nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus. Immerhin: Am Samstagnachmittag herrschte wieder etwas bessere Laune. Der Tabellenzweite TSG Balingen spielte beim SSV Reutlingen ebenfalls nur Unentschieden (1:1). Somit geht der VfR als Tabellendritter mit einem Sechs-Punkte-Rückstand auf die Schwaben in die Winterpause.

Als der Oberacherner Mehmet Güzelcoban direkt mit einem Eckball zum 0:2 traf, schwante dem ein oder anderen VfR-Anhänger unter den 250 Zuschauern am Freitagabend Böses. Schon sechs Tage zuvor hatten die Mannheimer ihr Heimspiel gegen den FV Ravensburg mit 0:2 verloren. Sollte es im abschließenden Spiel zu Hause für die Rasenspieler wieder nicht für Punkte reichen? Dass es anders kam, lag vor allem am jungen Nigerianer Isaac Okwubor, den Abele kurz nach dem 0:2-Rückstand von der Ersatzbank aufs Feld beorderte. Und der 19-jährige Angreifer, der im Sommer von der U19 des SV Sandhausen nach Mannheim gekommen war, lieferte – und machte vielleicht sein bislang bestes Spiel im VfR-Trikot.

VfR Mannheim: Witte – Sentürk (90. Bozic), Becker, Vrella, ...

VfR Mannheim: Witte – Sentürk (90. Bozic), Becker, Vrella, Ulusoy (55. Okwubor) – Polat (68. Polat), Paraschiv, Krüger – Esswein, Pander, Wooten.

SV Oberachern: Knöller - Fritz, Sheron, Zwick, Güzelcoban - Stefotic (87. Gümüs), Huber (79. Mörmann), Recht, Hauser (46. Gueddin) - Ludwig, Giardini (57. Durmus).

Tore: 0:1 Huber (13.), 0:2 Güzelcoban (52.). 1:2 Wooten (Foulelfmeter, 70.), 2:2 Okwubor (77.). – Gelbe Karten: Sentürk, Becker, Krüger, Wooten - Güzelcoban, Stefotic, Sheron. Rote Karte: Himmel (Trainer SV Oberachern, wg. Rudelbildung). – Beste Spieler: Okwubor – Knöller. Schiedsrichterin: Menzel (Karlsruhe). – Zuschauer: 253.

Die bis dato stabil wirkende Defensive der Ortenauer bekam plötzlich Probleme und 20 Minuten vor Schluss zog Okwubor im Strafraum von Oberachern den Elfmeter. Routinier Andrew Wooten verwandelte den Strafstoß eiskalt zum 1:2 (70.). Wenig später gab es Eckball für den VfR, Okwubor setzte sich durch und köpfte zum 2:2 (77.) ein. Mehr gelang dem Tabellendritten dann aber nicht mehr. Dennoch: Nach Samstag könnte der starke Auftritt von Okwubor und der eine Punkt in der Endabrechnung vielleicht noch wichtig für die Mannheimer werden. „Ich bin sehr glücklich, dass ich dem Team helfen konnten. Schade ist nur, dass wir das Spiel nicht noch gewonnen haben“, sagte Okwubor. „Wir sind schon alle ein bisschen froh, dass nun erst einmal Pause ist.“

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VfR-Trainer Abele zeigte sich nach dem Spiel in erster Linie stolz über die gelungene Aufholjagd seiner Spieler. „Wir haben die Gegentore viel zu leicht bekommen und mussten dementsprechend wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Die Mannschaft hat sich aber der Niederlage entgegengestemmt, alles investiert und sich am Ende belohnt“, sagte der Chefcoach. „Mit dem Punkt müssen wir zufrieden sein. Auch wenn wir uns natürlich mehr gewünscht hätten.“

„Der Kader hat die Qualität, noch richtig viele Punkte zu sammeln“

Dass das Remis für den VfR letztlich nicht noch mehr weh tat, lag an der Schützenhilfe des SSV Reutlingen.Somit ist für Abele in der restlichen Rückrunde sogar noch der Aufstieg möglich. „Wie gesagt, wir waren schon einmal über zehn Punkte weg, da sind die sechs Zähler richtig gut“, sagte der Coach, der gegen Oberachern erneut eine Vielzahl von Leistungsträgern nicht dabei hatte.

„Die Pause ist für uns Gold wert. Die Jungs haben nun Zeit, sich zu regenerieren. Der ein oder andere kommt im nächsten Jahr wieder zurück. Unser derzeitiger Kader hat sicherlich die Qualität, in der Rückrunde noch richtig viele Punkte zu sammeln.“ Weiter geht es für den VfR in der Liga erst wieder am 2. März 2025 mit dem Spiel beim FC Villingen II.

Freier Autor

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