Mannheim. Für Michel Witte war es ein ganz besonderes Spiel. Der Torwart des Fußball-Oberligisten VfR Mannheim kehrte am Samstagnachmittag an seine alte Wirkungsstätte zurück. „Ich hatte dort wirklich zwei sehr schöne Jahre. Und natürlich ist es schön, dann mit drei Punkten wieder von dort nach Hause zu fahren“, sagte der Keeper nach dem 3:2 (1:0)-Auswärtserfolg der Rasenspieler im Topspiel beim Regionalliga-Absteiger VfR Aalen. Witte hatte zudem einen großen Anteil am Mannheimer Coup. Der Schlussmann hielt seinem Team mit starken Paraden den Dreier fest.
Dass die Atmosphäre in der Aalener Centus Arena immer etwas ganz besonderes ist, war dem 25-Jährigen, der in den vergangenen beiden Spielzeiten insgesamt 33 Einsätze für die Schwaben hatte, natürlich bewusst. Zu der Partie am Samstagnachmittag bei hochsommerlichem Wetter waren dann auch rund 1400 Zuschauer gekommen. „So ein großes Publikum kennen wir in Mannheim ja nicht. Die Stimmung in Aalen war wirklich super. Ich glaube, das hat jeder in unserer Mannschaft genossen“, sagte Witte. Und der VfR zeigte sich tatsächlich unbeeindruckt und feierte einen verdienten Sieg. Jannik Marx brachte die Mannheimer mit 1:0 (31.) in Front. „Wir haben die erste Halbzeit schon dominiert. Das Stadion war ruhig, der Gegner ist doch schnell ziemlich unzufrieden gewesen. Was die Jungs gespielt haben, war wirklich stark“, befand VfR-Coach Marcel Abele. Direkt nach dem Seitenwechsel glich der VfR Aalen aber durch den in der Halbzeit eingewechselten Nesreddin Kenniche aus (48.). Doch der VfR blieb trotz des abseitsverdächtigen Dämpfers unbeeindruckt – auch weil Witte stark hielt. Volkan Rona erzielte dann die erneute 2:1-Führung (53.). Aalen schaffte zwar durch einen weiteren Treffer von Kenniche das 2:2 (74.). Alexandru Paraschiv markierte aber in der Schlussphase der guten Partie das 3:2 (83.). Den Rest besorgten Witte und die VfR-Abwehr. Für den VfR Aalen war es die erste Saisonniederlage.
VfR Aalen: Wick – Dembélé, Hannam, Maier – Odabas, Schaupp (70. ...
VfR Aalen: Wick – Dembélé, Hannam, Maier – Odabas, Schaupp (70. Sauerborn), Campagna, Torres Farias (89. Tabatabai), Wächter (46. Maksimovic) – Kienle, Kindsvater (46. Kenniche).
VfR Mannheim: Witte – Becker, Vrella (75. Okwubor), Kuhn, Rona – Sentürk, Marx, Krüger, Paraschiv (84. Pander) – Wooten (90. Hofer), Esswein (90.+4 Ulusoy).
Tore: 0:1 Marx (31.), 1:1 Kenniche (48.), 1:2 Rona (53.), 2:2 Kenniche (74.), 2:3 Paraschiv (83.).
Gelbe Karten: Campagna, Kienle, Hannam – Pander, Becker.
Beste Spieler: Kenniche – Witte, Paraschiv.
Schiedsrichter: Prigan (Deizisau).
Zuschauer: 1411.
„Ich denke, der Sieg für uns geht voll in Ordnung. Wir haben als Mannschaft wieder überzeugt und uns durch die Rückschläge nicht aus der Ruhe bringen lassen“, sagte Witte, der nach dem Aalener Abstieg keinen neuen Vertrag erhielt. „Nach dem Abstieg sich hat der VfR Aalen umstrukturieren müssen. Vom Profitum hat man den Wechsel Richtung Amateurfußball eingeleitet. Da war schnell klar, dass der Verein mit mir nicht mehr plant“, sagte der Keeper, der sich lange Zeit ließ, einen neuen Club zu finden. Letztlich waren es „gute Gespräche“ mit Hakan Atik“, die ihn überzeugten, nach Mannheim zu kommen. „Er hat mir das Projekt hier vorgestellt und ich fand es spannend.“
Am Freitag gegen den FSV Hollenbach
Wittes persönliches Ziel ist es, „beim VfR meine Leistung zu zeigen“. Vom Aufstieg möchten die Offiziellen der Rasenspieler derzeit (noch) nicht reden. Witte sagt: „Natürlich wollen wir versuchen, vorne mitzuspielen. Bislang hat es ja geklappt. Wir sind nach sieben Spielen als Dritter noch ungeschlagen. Das ist schon ein ordentlicher Auftakt.“ Nun will der VfR die Serie am Freitagabend gegen den FSV Hollenbach (6.) fortsetzen. „Momentan sind wir gut drauf“, sagte Keeper Michel Witte. „Klar, es kann sein, dass die Serie irgendwann reißt. Dann wird es aber wichtig sein, dass wir gleich weitermachen.“
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