Mit drei Siegen in Folge hat sich der SV Waldhof aus der Winterpause zurückgemeldet und scheint mit Blick auf die Hinrunde wie verwandelt. Warum das so ist und wo das den SVW noch hinführen kann, soll an dieser Stelle beantwortet werden.
Gehört der SVW jetzt wieder zu den Aufstiegsfavoriten?
So schnell geht es nach der durchwachsenen Hinrunde natürlich nicht. Aber kann der Waldhof seine gegenwärtige Form mit ins Frühjahr nehmen und die Rückschläge im Vergleich zur Hinserie minimieren, darf mit den Mannheimern sicher noch einmal ernsthaft gerechnet werden. Der SVW gehört schließlich zu den lediglich drei Mannschaften, die mit drei Siegen optimal aus der Pause gekommen sind, und haben nur noch einen Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Allerdings ist Primus Elversberg weiter zwölf Punkte weg und auch der SV Wehen-Wiesbaden (2.) punktet stabil.
Wie schätzt Trainer Christian Neidhart die Situation ein?
Mit Blick auf die erneuten Aussetzer von Saarbrücken und Ingolstadt sprach der SVW-Coach nach dem 4:1-Sieg bei Viktoria Köln von „Big Points“, will die Tabelle aber nicht weiter thematisieren: „Davon sind wir weit entfernt. Wir müssen jetzt schauen, dass wir unsere Leistung stabilisieren - und dann muss man schauen, was dabei herumkommt.“
Was sagt Kapitän Marcel Seegert zum aktuellen Höhenflug?
Auch der Abwehrchef ist nach dem Auf und Ab in der Hinrunde noch vorsichtig. „Das Wichtigste ist, dass wir uns den Flow, den wir uns jetzt erarbeitet haben, mit ehrlicher Arbeit und Fleiß in jedem Training und jede Woche bestätigen. Auch das ist ein aufregendes Ziel - und alles andere kommt von ganz alleine“, betont der Spielführer, der einräumte, dass zuvor der ein oder andere Meter wohl nicht immer gegangen wurde.
Was sind die großen Unterschiede zum Team der Vorrunde?
Da ist zum einen das neue Selbstbewusstsein. „Der Sieg gegen 1860 hat uns enorm gutgetan“, verweist Seegert auf den Traumstart nach der holprigen Vorbereitung. Der erste Auswärtssieg der Saison in Duisburg tat sein Übriges. Zudem wirkt der Waldhof 2023 fitter, gedankenschneller, spielerisch gereift und aggressiver als in vielen Partien des vergangenen Jahres. Ebenfalls von Vorteil ist, dass sich inzwischen eine Stammformation herauskristallisiert hat, die auf bestimmte Automatismen zurückgreifen kann. Auf der Torhüterposition konnte sich Jan-Christoph Bartels schon mehrfach auszeichnen und profitiert ebenfalls vom neuen Teamgeist.
Welchen Anteil haben individuelle Leistungen?
Einen ganz erheblichen. Bestes Beispiel sind die Vorstellungen von Adrien Lebeau. Der Franzose traf in drei Spielen zwei Mal selbst und gab zwei Vorlagen, nachdem er in der Hinrunde insgesamt nur fünf Mal auf dem Platz stand. „Es ist sehr, sehr gut für uns, dass er in dieser Form wieder zurück ist“, freut sich etwa Mittelfeldspieler Fridolin Wagner über das Comeback des Franzosen. Auch Winter-Neuzugang Thomas Pledl hatte beim 3:1-Erfolg in Duisburg (1 Tor, 1 Vorlage) angedeutet, dass er dem SV Waldhof mit spielerischen Impulsen weiterhelfen kann.
Hat der SV Waldhof bereits sein ganzes Potenzial ausgeschöpft?
Spielerisch rangierten die bisherigen Auftritte sicher schon im oberen Bereich. „Aber es gibt keinen Grund, jetzt in zu große Euphorie zu verfallen“, mahnt Sportgeschäftsführer Tim Schork. „Wir haben auch bei der Partie in Köln Dinge gesehen, die wir besser machen müssen, damit so ein Spiel erst gar nicht kippen kann.“ Personell hat der SVW sogar noch mehr Luft nach oben: So ist Stürmer Daniel Keita-Ruel bislang noch kein Faktor, Marc Schnatterer kämpft mit gesundheitlichen Rückschlägen und Johannes Dörfler könnte verletzungsfrei ebenfalls weiteres Potenzial einbringen.
Wie gestalten sich die nächsten Aufgaben des Drittligisten?
Mit Verl empfängt der SVW im nächsten Heimspiel (6. Februar) den Tabellenelften, dann geht es am 10. Februar zu Zweitliga-Absteiger Aue (14.) und am 18. Februar gegen Schlusslicht Meppen, bevor dann der Drittletzte Dortmund II wartet. Sollte der Waldhof gut durch diese vier Partien kommen, steht am 6. März dem Heim-Schlager gegen Primus Elversberg nichts im Weg.
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