Fußball

Waldhof-Präsident Beetz knüpft Engagement an Fortschritte in der Stadionfrage

Bei einem Fan-Talk kritisiert Waldhof-Präsident Bernd Beetz die Mannheimer Politik für mangelnde Unterstützung in der Stadionfrage und lässt offen, ob er den SVW langfristig weiter unterstützen wird

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Alexander Müller
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Fan-Talk im Galeria in der Mannheimer City: SVW-Pressesprecher Yannik Barwig, Trainer Bernhard Trares, Präsident Bernd Beetz und Aufsichtsratschef Christian Beetz (v.l.). © Alexander Müller

Mannheim. Es gab „Buwe Gin“ zum Probieren und verschiedene Sorten der größten Mannheimer Brauerei frei Haus. Im fünften Obergeschoss von Hauptsponsor Galeria am Paradeplatz gab der SV Waldhof am Mittwochabend seinen Fans die Möglichkeit, mit drei seiner wichtigsten Protagonisten in den direkten Austausch zu treten. Präsident Bernd Beetz war da, sein Sohn und GmbH-Aufsichtsratschef Christian Beetz sowie Bernhard Trares, der Trainer der Drittliga-Mannschaft.

Um das Sportliche, den stabilen Aufwärtstrend unter Rückkehrer Trares, sollte es letztlich aber nur am Rande gehen. Die drei wichtigsten Erkenntnisse der einstündigen Veranstaltung: Der SVW hat die Unterlagen für ein Nachwuchsleistungszentrum vor zwei Wochen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingereicht und hofft auf eine Abnahme bis Februar oder März, der Vorzeige-Fanshop „WaldhofWelt“ auf den Planken schließt schon Ende des Jahres – und Präsident Beetz verbindet eine Fortführung seines finanziellen Engagements beim Traditionsverein mit einem klaren Bekenntnis der Mannheimer Kommunalpolitik in der Stadionfrage.

Das sagt Bernd Beetz zur Stadionfrage

„Ich habe den Gremien signalisiert, dass ich grundsätzlich wieder bereitstehe“, meinte der 74-Jährige auf die Frage, ob er sich bei der Mitgliederversammlung Ende November wieder als Präsident aufstellen lassen will. Doch dann holte Beetz weiter aus – und kritisierte die Stadt Mannheim deutlich für die seiner Meinung nach mangelhafte Unterstützung des SVW beim Wunsch nach einem neuen Stadion. „Wir sind ein Arbeiterverein aus dem Norden, das zählt im Rathaus nicht so viel.

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Mannheim hat für den Waldhof in den letzten 20, 30 Jahren wenig gemacht“, sagte der Galeria-Investor. Durch die fehlenden Logen und Business-Plätze im Carl-Benz-Stadion verlöre der SV Waldhof im Drittliga-Schnitt rund 3,5 Millionen Euro an Einnahmen. Ein „strukturelles Defizit“, das dann er als Präsident und Mäzen zuschießen müsse. „Wir verlieren Stück für Stück Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Beetz. „Ich bin bereit, das weiter zu schultern, aber auch meine Geduld ist endlich.“

Dass viele Nachbarstädte wie Karlsruhe, Mainz oder Darmstadt über moderne Stadien verfügen, Mannheim aber nicht, sei eine Frage des „politischen Willens“. Er setze in diesem Zusammenhang große Hoffnung in Oberbürgermeister Christian Specht, dass dieser die Stadionfrage zur Chefsache mache. „Wir brauchen eine Lösung. Specht ist der erste Bürgermeister seit Widder, der ein Interesse am Waldhof hat“, erklärte der SVW-Präsident. Sein Sohn Christian Beetz fügte hinzu, dass die Entscheidung auf zwei Alternativen zulaufe: Einen Neubau auf dem Großparkplatz P20 auf dem Maimarktgelände oder einen großen Umbau des Carl-Benz-Stadions.

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Mit der sportlichen Entwicklung seit der Rückkehr von Aufstiegstrainer Trares zeigte sich Präsident Bernd Beetz vor rund 50 Waldhof-Fans hingegen mehr als zufrieden. „Was mir große Freude macht, ist der Aufschwung, den wir gerade erleben. Ich hoffe, dass die Entwicklung so weitergeht“, sagte der Mäzen an die Adresse von Trares. Auch der Coach appellierte an die Kommunalpolitik. „Wenn man konkurrenzfähig bleiben möchte, brauchen wir die Stadt“, sagte der 59-Jährige.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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