Belek. Die steigenden Corona-Fallzahlen haben mittlerweile auch die Fußball-Drittligisten massiv erreicht, bereits die Hälfte der Clubs ist betroffen. Insgesamt gibt es 24 gemeldete Fälle, bei denen nun auch der SV Waldhof offiziell in die Statistik eingeht. So wurde der Verdachtsmoment bei Angreifer Gillian Jurcher am Donnerstagvormittag über einen PCR-Test bestätigt.
Dem 24-Jährigen gehe es nach Angaben des Clubs „im Rahmen der Umstände gut“, dass er am Sonntag den Rückflug mit der Mannschaft antreten kann, ist allerdings unwahrscheinlich. Bei den Mannheimern geht man derzeit von einer Quarantäne-Zeit von zehn Tagen aus, wie der Rest der Mannschaft sei der Angreifer immunisiert. Dass sich Jurcher, der seit Montagabend nach den ersten Symptomen auf seinem Einzelzimmer isoliert ist, in Belek angesteckt haben könnte, ist kaum vorstellbar, offenbar hat der Offensivmann das Virus schon aus Deutschland mitgebracht.
Glück im Unglück?
Glück im Unglück hatten die Waldhöfer wohl mit der Tatsache, dass Jurcher nach der Ankunft am Sonntagabend gleich ein Einzelzimmer bezog. Eigentlich wären die Mannheimer mit einer geraden Anzahl von Spielern in die Türkei gereist, mit der Nachverpflichtung von Justin Butler war dann aber plötzlich ein Einzelzimmer zu haben, für das sich Jurcher meldete – und seit Montagabend dort seine Zeit alleine verbringen muss. Am Dienstag war ein Schnelltest noch negativ, am Mittwoch fiel dieser dann positiv aus, worauf ein PCR-Test angeordnet wurde.
Ansonsten gibt es bislang keine weiteren Ansteckungen, wobei der Fall natürlich für eine gewisse Unruhe im Kader sorgte. Am Mittwoch waren vor und nach der kurzfristigen Absage des Testspiels gegen Rostock deshalb gleich zwei Teambesprechungen angesetzt, um die Situation zu diskutieren. Dabei wurden Argumente für eine vorzeitige Abreise ebenso ausgetauscht wie andere Varianten.
Intensiver Austausch
„Es gab einen offenen Austausch. Dass es bei einer großen Gruppe bei diesem sensiblen Thema zu unterschiedlichen Auffassungen kommen kann, ist total selbstverständlich und auch gut. Gemeinsam haben wir uns schlussendlich aber dazu entschieden, das Trainingslager fortzusetzen“, sagte Waldhof-Sprecher Yannik Barwig. Auch aus Mannschaftskreisen wurde dieser Prozess, der mit weiteren Maßnahmen einherging, bestätigt. So wurden beispielsweise die Abstände im Speisesaal vergrößert. Es sollen sich keine größeren Gruppen als vier Profis außerhalb der Trainingszeiten bilden, zudem können auf Wunsch Einzelzimmer belegt werden. Von Reihentestungen sieht man aufgrund der Immunisierungsquote im Kader samt Umfeld ab.
Die letzten zwei Trainingstage vor der Rückreise am Sonntag sollen nun wie geplant stattfinden, auch der Test gegen den 1. FC Magdeburg (Samstag) soll über die Bühne gehen. Am Donnerstag stand nach den ersten fünf intensiven Trainingseinheiten lediglich ein 35-minütiger Lauf am Strand, Pflege, Wellness und Freizeit auf dem Programm. „Ob du dich über die Feiertage fit hältst oder hier das volle Programm ablieferst, ist eben ein Riesen-Unterschied“, genoss auch Kapitän Marcel Seegert die kleine Auszeit, bevor es am Freitagmorgen weitergeht.
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