Mannheim. Es war ein Rückfall in überwunden geglaubte Zeiten: Bei der 1:2 (1:2)-Niederlage des SV Waldhof gegen RW Essen war Verteidiger Gerrit Gohlke an beiden frühen Gegentoren direkt beteiligt, Trainer Christian Neidhart wechselte ihn schon nach 35 Minuten aus. Was einen Wutausbruch des gebürtigen Darmstädters zur Folge hatte, unter dem unter anderem eine Wasserkiste vor der Bank zu leiden hatte.
Es gab deshalb unter der Woche erhöhten Gesprächsbedarf mit Gohlke, zumal der 23-Jährige am Samstag (14 Uhr) gegen Dynamo Dresden aus Mangel an Alternativen in der Innenverteidigung wieder gefordert sein wird: Marcel Seegert ist Gelb-Rot-gesperrt, Malte Karbstein (Bänderdehnung im Knie) verletzt. Bleiben nur Julian Riedel und Gohlke, der mit stabilen und starken Leistungen vor dem Essen-Spiel sein altes Image als Defensivmann, dem immer wieder mal ein Patzer unterläuft, hinter sich gelassen zu haben schien.
Druck auf beiden Seiten
Für Trainer Neidhart ist Gohlkes Aussetzer mit dem Gespräch aus der Welt geschafft. „Er hat eingesehen, dass er nicht seinen besten Tag hatte. Er hat sich bei der Mannschaft sowie beim Trainerteam dafür entschuldigt, dass er die halbe Bank zerlegen wollte. Es ist auch menschlich, wenn jemand Emotionen zeigt, aber in der Außendarstellung ist so eine Reaktion nie gut“, sagte der 54-Jährige, der Gohlke generell den Rücken stärkt: „Er genießt total unser Vertrauen, das braucht Gerri auch. Man kann nicht nach jedem Fehler einen Spieler komplett rausnehmen. Er muss zurück zu seiner Stärke finden, und das kann er nur über Spiele.“
Der SVW braucht in der richtungsweisenden Partie am Samstag wieder Gohlkes verlässliches Gesicht - bei einer weiteren Niederlage gegen Dresden müssen sich die Mannheimer in der Tabelle eher nach unten als nach oben orientieren. „Wenn du ein übergeordnetes Ziel erreichen willst, musst du Woche für Woche deine Aufgaben erledigen“, sagte Dynamo-Trainer Markus Anfang zur Aufstiegsthematik, die ihn ähnlich wie Kollege Neidhart beschäftigt. Denn bisher haben auch die Dresdner Anspruch und Realität noch nicht in Einklang bringen können. „Es wird interessant, wie beide Mannschaften mit der Situation umgehen. Druck ist auf beiden Seiten vorhanden“, sagte Neidhart.
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