Ausblick - Nach verpasstem Aufstieg steht der SVW vor schwerer Regionalliga-Saison / Patrick Mayer beendet seine Karriere

Trares will weitermachen

Von 
Alexander Müller
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Väterlicher Trost nach der großen Enttäuschung: Waldhof-Trainer Bernhard Trares (rechts) nimmt Linksverteidiger Mete Celik in den Arm. © PIX

Mannheim. „Ich wünsche Euch alles Gute für den Aufstieg. Das würde auch unsere Aussichten in der kommenden Saison verbessern“, sagte Steinbachs Trainer Matthias Mink nach dem 1:1 im Carl-Benz-Stadion Anfang Mai. Der mit üppigen Sponsorengeldern alimentierte Dorfclub aus Mittelhessen ist nicht der einzige Rivale in der Fußball-Regionalliga Südwest, der mit großen Ambitionen nach oben drängt.

Der SV Waldhof steht nach dem erneut verpassten Aufstieg vor einer enorm schwierigen Saison, auch wenn der Südwest-Meister künftig direkt ohne Relegationsspiele aufsteigt. Dass der diesjährige Meister 1. FC Saarbrücken in den Play-offs knapp an 1860 München scheiterte, macht die Aufgabe nicht angenehmer. Auch Kickers Offenbach und die SV Elversberg dürften wieder versuchen, die Spitze zu attackieren. „Es wird eine brutale Liga, in der einige Mannschaften Meister werden wollen. Aber ich möchte nächste Saison natürlich nicht um Platz zehn spielen“, sagte Abwehrchef Kevin Conrad kurz nach der Enttäuschung gegen Uerdingen.

Wahrscheinlich ist, dass der nächste Anlauf aus der Regionalliga wieder mit Trainer Bernhard Trares unternommen wird. Der 52-Jährige signalisierte gestern großes Interesse, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern. „Natürlich habe ich Lust weiterzumachen. Das ist ein fantastischer Club, wenn man gesehen, was hier möglich ist. Wichtig ist, dass wir die Leute mit tollem Fußball ins Stadion bringen“, betonte der Bensheimer und fügte an: „Es wird ein harter Kampf nächste Saison, weil andere Vereine auch aufsteigen wollen und noch mal investieren. Aber Waldhof Mannheim hat alle Chancen.“ Gespräche über eine Fortsetzung des Engagements des Trainers sollen in den kommenden Tagen geführt werden.

Kern kommt aus Walldorf

Weiter mit im Waldhof-Boot dürfte auch der erst vor einem halben Jahr installierte Sportliche Leiter Jochen Kientz bleiben, der ebenfalls noch keinen Vertrag für die nächste Saison besitzt. „Ich komme jetzt erst einmal runter und plane den Kader. Wir werden schon bald einige Neuverpflichtungen vorstellen können“, erklärte der Ketscher nach dem erneuten Scheitern gegen Uerdingen – das hörte sich schon sehr nach einer Zukunft am Alsenweg an.

Personell bleiben weiter einige Fragezeichen. Andreas Ivan („Bei mir ist noch alles offen“) dementierte Gerüchte, er habe bereits bei einem anderen Verein unterschrieben, Angreifer Nicolas Hebisch berichtete von einigen Gesprächen mit Kientz, die aber noch nicht zu einem konkreten Ergebnis geführt hätten. Der ebenfalls ab 1. Juli vertragslose Simon Tüting steht mit großer Wahrscheinlichkeit vor dem Absprung. Bereits fest stehen die Abgänge von Kapitän Hassan Amin (SV Meppen), Benedikt Koep (TSV Steinbach) und Daniel di Gregorio (FC Homburg). Trares muss nun um Leistungsträger wie Torhüter Markus Scholz, Abwehrchef Kevin Conrad und Mittelfeld-Säulen wie Marco Schuster und Gianluca Korte eine neue Mannschaft bauen – nach Informationen dieser Zeitung wechselt der Walldorfer Mittelfeldspieler Timo Kern an den Alsenweg.

Für Klarheit in Sachen Zukunftsplanung sorgte Stürmer Patrick Mayer – aber mit einer Entscheidung, mit der nicht zu rechnen war. Der ehemalige Drittliga-Torschützenkönig beendet nach etlichen Verletzungen seine Karriere. „Es war ein Traum, noch einmal vor so vielen Fans spielen zu dürfen und sogar ein Tor zu erzielen“, sagte der Allgäuer: „Waldhof ist ein ganz besonderer Verein. Für mich ist das Scheitern besonders bitter, denn es war das letzte Spiel meiner Karriere.“

Achte Saison in der Regionalliga Südwest

Die Aufstiegsträume sind wieder zerplatzt: Der SV Waldhof tritt weiter in der Fußball-Regionalliga Südwest an – in der mittlerweile achten Saison in Folge. Ab der kommenden Spielzeit steigt der Südwest-Meister direkt in die 3. Liga auf, der zweite Platz ist wertlos.

Hier eine Übersicht über die Gegner des SVW 2018/2019. 1. FC Saarbrücken Kickers Offenbach SC Freiburg II SV Elversberg TSG 1899 Hoffenheim II 1. FSV Mainz 05 II TSV Steinbach SSV Ulm 1846 VfB Stuttgart II FC-Astoria Walldorf TSV Eintracht Stadtallendorf Wormatia Worms FSV Frankfurt FC 08 Homburg (Aufsteiger Oberliga Rheinland-Pfalz Saar) TSG Balingen (Aufsteiger Baden-Württemberg) SC Hessen Dreieich (Aufsteiger Oberliga Hessen)

Ein weiterer Regionalligist wird in einer Aufstiegsrunde ausgespielt. Qualifiziert haben sich hierfür FC Bayern Alzenau (Vizemeister Hessen), FC 08 Villingen (Vizemeister Baden-Württemberg) und der FK Pirmasens (Vizemeister Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar).

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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