Ermittler sichten Videos nach Fankrawallen

SVW-Geschäftsführer Kompp kündigt harte Konsequenzen an

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dpa/lsw/cba
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Mannheim. Nach den Krawallen beim Relegations-Rückspiel des SV Waldhof gegen Uerdingen in Mannheim mit zahlreichen Verletzten hat der SVW-Geschäftsführer Markus Kompp konsequente Reaktion bei beteiligten Personen angekündigt. "Das sind keine Fans, das ist nicht Waldhof Mannheim, was da passiert ist. Das sind Idioten, die wir nicht mehr im Stadion sehen wollen. Die wollen wir bei unseren Spielen nicht mehr sehen. Wir werden da harte Konsequenzen daraus ziehen", sagte Markus Kompp der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Man werde den Abbruch mit der Stadt, der Polizei und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufarbeiten und dabei versuchen, einen Weg zu finden, dass das in Mannheim nicht mehr vorkommen könne. "Da sind wir bereit, jeden Weg mitzugehen", sagte Kompp. Zu einer erwarteten Strafe durch den DFB sagte er: "Der DFB wird eine Bestrafung vornehmen. Das ist in Ordnung, die werden wir auch akzeptieren."

In welcher Verbindung die Täter mit dem Verein stehen, wollte Kompp nicht spekulieren. "Wir sind in der Aufarbeitung, die Zuordnung ist noch nicht erfolgt. Ich will das nicht pauschalisieren und Ultras vorverurteilen", sagte er und bestätigte zugleich eine Grillparty am Samstagabend im Stadion. "Diese Grillparties gibt es, allerdings auch unter der Saison. Das hat eigentlich einen präventiven Charakter. Wir werden schauen, ob diese Veranstaltung dazu genutzt wurde, um dem Verein zu schaden."

Ermittler sichten Videos

Derweil sichten Ermittler das vorhandene Videomaterial auf der Suche nach den Tätern. "Es sind mehrere Kameraeinstellungen, die jetzt komplett gesichtet werden", sagte ein Polizeisprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Das kann sich über mehrere Wochen hinziehen." Bei den Ausschreitungen wurden insgesamt 45 Menschen verletzt, darunter sechs Polizisten. Es gab laut Polizei zehn Festnahmen und 24 Strafanzeigen. Deren Zahl kann sich nach Auswertung der Aufnahmen dem Sprecher zufolge aber noch erhöhen.

"Es wird auf jeden Fall bei jeder Tat ein Strafverfahren eingeleitet", kündigte er an - notfalls gegen unbekannt. Ihm zufolge kommen zahlreiche Delikte in Frage - von Körperverletzung über Landfriedensbruch bis hin zu Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Das Spiel war nach 82 Minuten beim Stand von 2:1 für Uerdingen abgebrochen worden. Über die endgültige Spielwertung entscheidet das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes. Grund für den Abbruch waren Rauchbomben, Raketen und Böllerschüsse auf den Tribünen des Mannheimer Carl-Benz-Stadions. Durch die Videoaufnahmen wollen die Ermittler auch herausfinden, wie viele Raketen gezündet wurden und von wem, wie der Sprecher sagte.

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