Walldorf. Horror-Woche für den SV Waldhof: Erst musste der Fußball-Drittligist die schwere Verletzung von Leitwolf Marco Höger hinnehmen, dann folgte am Dienstagabend auch noch das überraschende Pokal-Aus beim Regionalligisten FC-Astoria Walldorf. Die Mannheimer verloren im Viertelfinale des badischen Landespokals mit 1:2 (1:1) und müssen sich nun über die Liga für den DFB-Pokal qualifizieren. Walldorfs Emilian Lässig beförderte den Außenseiter fünf Minuten vor Spielende mit einem Sonntagsschuss ins Halbfinale des Wettbewerbs. Trainer Christian Neidhart war entsprechend bedient. „Ich bin maßlos enttäuscht, weil ich nicht gedacht hätte, dass wir nach dieser Trainingswoche so eine Leistung abliefern. Mehr braucht man dazu nicht sagen“, fasste der Trainer seinen Frust zusammen. „Bis zum 1:1 war das okay, aber das Gegentor haben wir katastrophal verteidigt und der Rest war einfach schlecht.“
Neidhart verzichtete erwartungsgemäß auf Experimente und schickte eine Elf auf den Platz, die mit Ausnahme von Rechtsverteidiger Johannes Dörfler so auch am Samstag in Osnabrück auflaufen könnte. In dieser Formation erwischte der favorisierte Drittligist einen Traumstart in die Partie, denn gleich die erste Aktion führte zu einem Treffer. Mark Schnatterer brachte den Ball scharf in den Strafraum und Dominik Kother verwertete die Hereingabe zur frühen Führung (7.). Schnatterer und Kother sorgten mit ihren zahlreichen Positionswechseln für viel Bewegung und die Mannheimer blieben die dominierende Mannschaft. Allerdings versagten sich die Blau-Schwarzen die Belohnung, als Berkan Taz unbedrängt und aus bester Position über das Walldorfer Tor schoss (26.). Allein die Vorarbeit von Baxter Bahn per Hacke hätte den Treffer verdient gehabt.
FC Astoria Walldorf - SVW
- FC Astoria Walldorf: Idjakovic – Goß, Hauk, Max Müller, Mario Müller (72. Gibs) – Fahrenholz (75. Becker), Politakis (84. Erbe), Lässig, Crosthwaite (89. Calhanoglu) – Antlitz, Waack.
- SV Waldhof: Behrens – Dörfler, Riedel, Seegert, Rossipal (69. Ekincier) – Wagner – Kother (67. Martinovic), Bahn, Taz, Schnatterer (56. Lebeau)– Sohm (56. Keita-Ruel).
- Tore: 0:1 Kother (7.), 1:1 Antlitz (31.), 2:1 Lässig (85.).
- Karten: Mario Müller, Fahrenholz, Crosthwaite – Bahn, Rossipal.
- Beste Spieler: Waack – Wagner.
- Schiedsrichter: Mika Forster (Oberderdingen).
- Zuschauer: 1050.
- Nächstes Spiel: VfL Osnabrück – SV Waldhof (Samstag, 1. Oktober, 14 Uhr)
Von Walldorf war bis dahin wenig zu sehen, doch der Regionalligist war dann ebenfalls mit seiner ersten Aktion erfolgreich. Auf der rechten Seite durfte Henry Jon Crosthwaite unbedrängt flanken und dessen zentimetergenaue Hereingabe nickte der lange Astoria-Stürmer Niklas Antlitz zum 1:1 ein (31.). Danach musste sich der Waldhof erst einmal sortieren, bis zur Pause waren in der nun offenen Parte beide Teams auf Augenhöhe.
Den zweiten Durchgang begann der Waldhof dann deutlich spritziger und engagierter, allerdings ließen es die Mannheimer dabei auch an der Passgenauigkeit fehlen. Die mitgereisten SVW-Fans mussten sich daher bis in die 58. Minute gedulden, bis der Drittligist wieder gefährlich vors Tor kam. Der eingewechselte Daniel Keita-Ruel wurde aber noch rechtzeitig gestört. Auf der Gegenseite blieb in einem nun völlig offenen Spiel aber auch Walldorf am Ball: Antlitz zielte aber genau auf SVW-Torwart Morten Behrens (60.). Zwanzig Minuten vor Ende stellte Neidhart dann auf zwei Spitzen um und brachte Dominik Martinovic. Der Strafraum war nun etwas besser besetzt und in der 77. Minute hätte das Taz nutzen können. Sein Versuch wurde aber von Max Müller vor der Linie geklärt. Danach hatte erneut Antlitz die Chance, den Außenseiter in Führung zu bringen (82.), auf der Gegenseite antwortete Marcel Seegert mit einem Kopfball (83.). Für die Entscheidung sorgte dann aber der am Ende bessere Regionalligist, als Lässig aus der Distanz unbedrängt abziehen durfte, der Ball im rechten oberen Eck einschlug (85.) und die Sensation perfekt war.
Höger meldet sich zu Wort
Rund um die Partie war natürlich weiter das lange Aus für Mittelfeld-Routinier Marco Höger das Thema. Auch Höger selbst meldete sich inzwischen über seine Social-Media-Kanäle. „Ein ganz harter Schlag für mich. Mein Kopf geht bald wieder hoch. Die nächste Zeit wird im Herbst meiner Karriere nochmals eine echte Herausforderung – aber warum einfach, wenn es auch schwer geht, oder?“, schrieb Höger auf Facebook sowie Instagram und bedankte sich für die unzähligen Genesungswünsche und die aufmunternden Zuschriften, nach seinem zweiten Kreuzbandriss im rechten Knie. „Vielen Dank für all eure Nachrichten und Genesungswünsche Würde euch am liebsten allen einzeln danken“, schrieb Höger, der das Pokal-Aus zu Hause in Köln miterleben musste.
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