Fußball

SV Waldhof will gegen Verl seine Serie ausbauen

Der SV Waldhof will am Montag (19 Uhr) gegen Verl seinen vierten Sieg in Folge landen. Aber Abheben ist verboten. Trainer Neidhart warnt davor, auch nur ein bisschen nachzulassen

Von 
Alexander Müller
Lesedauer: 
Gute Laune beim SVW: Alexander Rossipal, Adrien Lebeau, Marcel Seegert und Dominik Martinovic nach dem 4:1-Sieg bei Viktoria Köln. © hirnschal/PIX

Mannheim. Die Überheblichkeit ist die ungeliebte kleine Schwester der Euphorie. Während sich der SV Waldhof im alten Jahr mit einer rätselhaften Wankelmütigkeit durch die erste Halbserie schleppte, hat sich das Stimmungsbild seit dem Jahreswechsel komplett gewandelt. Drei Spiele, drei souveräne Siege. Starke Auftritte, bei denen auch fußballerisch auf einmal viele Dinge funktionierten, die zuvor bestenfalls in Ansätzen zu erkennen waren.

Der SVW hat sich in einen echten Lauf gespielt, die Aufstiegsplätze sind bei nur noch einem Punkt Rückstand auf Rang drei in Reichweite gerückt. Nach dem Wunsch der Mannheimer soll das natürlich genauso weitergehen, wenn sich am Montagabend (19 Uhr) der Tabellen-Elfte SC Verl im Carl-Benz-Stadion vorstellt. Ein vergleichsweise kleiner Name, eine Aufgabe, die man in der Kategorie Pflichtsieg verbuchen könnte.

Mehr zum Thema

1:1 gegen Viktoria Köln

Rückkehr nach Mannheim: Michael Schultz mit einer Liebeserklärung an den SV Waldhof

Veröffentlicht
Von
Alexander Müller
Mehr erfahren
Stadion-Gastronomie

Bier und Bratwurst nur beim FC Bayern teurer als beim SV Waldhof

Veröffentlicht
Von
Steffen Mack
Mehr erfahren

Nicht, wenn es nach Christian Neidhart geht. Der Trainer des SVW macht seinen Profis klar: Abheben ist verboten, nur ein kleines bisschen Nachlässigkeit und Überheblichkeit reicht, und in der engen 3. Liga geht es sofort wieder in die andere Richtung. „Man muss immer wieder warnen: Wenn man nur ein bisschen weniger macht, wird man brutal bestraft“, sagte der 54-Jährige am Freitag.

Mit Ex-Testspieler Kammerbauer

Respekt vor den Ostwestfalen scheint angebracht. Am vergangenen Spieltag schlugen die Verler den Dritten 1. FC Saarbrücken mit 2:0, beim Vierten Freiburg II holte das Team von Trainer Michél Kniat im Januar ein respektables 1:1, und vor der Winterpause gehörte auch der FC Ingolstadt (2:1) zu den Opfern des Underdogs aus der Provinz. „Das ist eine richtig gute Mannschaft. Verl macht aus seinen Möglichkeiten immer sehr viel und hat sich in der 3. Liga etabliert“, sagte Neidhart.

Mit im Bus nach Mannheim sitzt übrigens auch Patrick Kammerbauer, der Anfang November am Alsenweg vorspielen durfte und nun am letzten Tag der Transferperiode einen Vertrag in Verl unterschrieb. Außerdem verpflichtete der SCV kurzfristig noch den niederländischen Mittelstürmer Stijn Meijer. „Wer Verl beobachtet hat, sieht deutlich: Das ist eine spielstarke Mannschaft, die in der 3. Liga ein Wörtchen mitreden kann. Deshalb gibt es für uns keinen Grund, dieses Spiel zu unterschätzen. Wir müssen in Verbindung mit unseren Zuschauern wieder komplett an die Leistungsgrenze kommen. Darum geht’s. Woche für Woche wieder abzuliefern“, forderte Neidhart.

Fünf Partien ungeschlagen

Nach dem Festtag vor fast 19 000 Besuchern gegen 1860 München (3:1) pendelt sich das Zuschauerinteresse gegen Verl wieder auf Normalniveau ein. 6000 Tickets sind bisher verkauft, am Ende erwartet man 8000 oder vielleicht 9000 Fans live im Carl-Benz-Stadion. Sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit zunächst die identische Startelf erleben, mit der am vergangenen Sonntag mit 4:1 bei Viktoria Köln gewonnen wurde. Während die Reservisten und Einwechselspieler von Köln am Dienstag in einem Test Regionalligist SGV Freiberg mit 3:0 schlugen, gewährte Neidhart seinen Stammkräften ein bisschen Zeit zu aktiver Regeneration. Richtung Wochenende werden die Zügel aber auch im Training wieder angezogen, damit die imposante Heimbilanz (bisher 9 Siege aus 10 Spielen) weiter ausgebaut werden kann. „Wir müssen unseren absoluten Fokus beibehalten, unseren Job genauso machen wie vorher“, forderte Neidhart.

Der vor dem Jahreswechsel noch in der Kritik stehende Coach hat übrigens mit dem jüngsten Höhenflug einen vereinsinternen Drittliga-Rekord aufgestellt: Drei Siege in Folge gab es für den SVW seit der Rückkehr in den Profifußball noch nie. Eher selten waren auch fünf Partien hintereinander ohne Niederlage. Hält diese Positivserie auch am Montagabend, dürfte das die Euphorie rund um den Waldhof weiter anfachen. Und die Diskussion um die Gefahr der Überheblichkeit im Keim ersticken.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

Thema : SV Waldhof Mannheim

  • SV Waldhof SV Waldhof Mannheim wirtschaftlich weiter dick im Minus

    Auch unter dem Geschäftsjahr 2023/2024 steht beim SV Waldhof Mannheim ein Verlust. Dieses Mal sind es rund 600.000 Euro. Es gibt aber auch ein paar positive Trends.

    Mehr erfahren
  • SV Waldhof Kraft aus Glauben und Familie: Das ist Waldhof-Stürmer Kennedy Okpala

    Für einen 20-jährigen Profifußballer macht er einen sehr zurückhaltenden Eindruck. Sein Fokus liegt voll auf dem Sport und dem, was sein Leben sonst noch prägt.

    Mehr erfahren
  • SV Waldhof Waldhof Mannheim gegen TSV 1860 München: Die Infos zum Spiel

    Am Samstag, 25. Oktober, empfängt der SV Waldhof Mannheim 1860 München. Wo es noch Karten gibt und wo ihr das Spiel in TV, Stream und Liveticker verfolgen könnt.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen