Mannheim. Die allerletzten Rechenspiele in Richtung der ersten drei Plätze hatten sich für den SV Waldhof schon über die Osterfeiertage erledigt. Der Zweite 1. FC Kaiserslautern (63 Punkte/3:1 gegen Saarbrücken) enteilt, auch der Dritte Eintracht Braunschweig (61/1:0 gegen Würzburg) ohne ausgewachsenes Fußball-Wunder nicht mehr einholbar. Es ging im Montagabend gegen den SC Freiburg II für die Mannheimer in ihren Jubiläumstrikots zum 115. Vereinsgeburtstag deshalb vor allem darum, ohne den ganz großen Druck mit einem guten Auftritt über 9000 Fans zu begeistern – und eine schwarze Serie gegen zweite Mannschaften zu beenden: Seit dem Drittliga-Aufstieg 2019 hatte der SVW gegen keine U 23 eines Bundesligisten mehr gewonnen (3 Remis/4 Niederlagen). Beides missgelang: Nach einer uninspirierten Leistung und einem Tor von Vincent Vermeij (38.) unterlag der Waldhof mit 0:1 (0:1) und bleibt mit weiterhin 50 Punkten auf Platz sieben des Klassements.
Waldhof – Freiburg II
- SV Waldhof: Königsmann – Verlaat, Seegert, Rossipal (57. Kother) – Sommer (46. Schnatterer), Höger, Saghiri (46. Russo), Donkor – Costly, Sohm (57. Martinovic), Boyamba (69. Butler).
- SC Freiburg II: Atubolu – Kammerknecht, Rosenfelder (68. Burkart), K. Schmidt – Treu, Leopold, Tauriainen, K. Ezekwem (68. Fahrner), Kehrer (76. Ontuzans), Kehl (68. Baur) – Vermeij (90.+3 Flum).
- Tore: 0:1 Vermeij (38.).
- Beste Spieler: Seegert/Vermeij. – Gelbe Karten: Verlaat, Russo, Butler/Treu. – Zuschauer: 9017. – Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Burgfarmbach).
- Nächstes Spiel: VfL Osnabrück – SV Waldhof, Samstag, 23. April, 14 Uhr.
Die größte Überraschung in der Mannheimer Startelf: Linksaußen Marc Schnatterer (36) saß zum ersten Mal, seit er im vergangenen Sommer zum Waldhof gewechselt ist und nicht gesperrt war, nur auf der Bank. Für ihn begann Anton Donkor. Außerdem neu im Vergleich zum 0:0 in Saarbrücken: Hamza Saghiri, der im Mittelfeld Stefano Russo ersetzte. Der wieder fitte Topscorer Dominik Martinovic stand nach zwei Wochen Pause zumindest wieder im Kader, im Gegensatz zum angeschlagenen Adrien Lebeau.
Nach einer Trauerminute für den langjährigen Waldhof-Betreuer Egon Lang, der im Alter von 85 Jahren verstorben ist, ging es los. Glöckner hatte in der Abwehr auf eine Dreierkette umgestellt und setzte im Angriff neben Mittelstürmer Pascal Sohm auf die Dynamik von Marcel Costly und Joseph Boyamba. Da die Freiburger bei Ballbesitz des SVW allerdings gleich eine Fünferkette aufbauten, taten sich die Kurpfälzer in der ersten Halbzeit schwer, aus dem Spiel heraus Chancen zu erarbeiten.
Proteste nach dem Rückstand
Ein großes Manko der vergangenen Wochen, das Glöckner auch öffentlich angesprochen hatte, war die Mannheimer Ungefährlichkeit bei Standardsituationen. Mit Schnatterer-Vertreter Alexander Rossipal deutete sich allerdings Besserung an. In eine Freistoßhereingabe des früheren Sandhauseners rauschte Marcel Seegert mit dem Kopf, Marcel Costlys Nachschuss klärte Vermeij erst auf der Linie (18.). Auch die folgende Rossipal-Ecke brachte Gefahr: Wieder köpfte Seegert Richtung Tor, diesmal brachte Jesper Verlaat keinen Druck hinter den Abpraller (20.). Insgesamt präsentierte sich das technisch starke Nachwuchsteam der Breisgauer fußballerisch aber absolut auf Augenhöhe. Enzo Leopolds Freistoß strich nur knapp am Waldhof-Tor vorbei (28.).
Die Freiburger Führung fiel deshalb nicht aus dem vielzitierten heiteren Himmel, aber aus abseitsverdächtiger Position: Niklas Sommer und Verlaat bekamen Emilio Kehrer nicht verteidigt, dessen Weiterleitung verwertete Vermeij im Fallen zum 0:1 (38.). Gleiche Höhe mit Seegert oder Abseits? Eine enge Entscheidung. Die Mannheimer Proteste ließen Schiedsrichter Benjamin Cortus unbeeindruckt.
Glöckner ließ mit Sommer und Saghiri zur Pause zwei Profis in der Kabine, die sich darüber aufgrund ihrer schwachen Vorstellungen nicht beschweren durften. Russo und Schnatterer kamen. Doch bei Donkors Handspiel im Strafraum gab es keinen Elfmeter (51.). Und auch als Schlussmann Timo Königsmann einen Befreiungsschlag an Seegerts Rücken schoss, hatte der SVW Glück, dass die Kugel knapp neben das verwaiste Tor trudelte (54.). Der nach einer knappen Stunde eingewechselte Martinovic zog mal aus 18 Metern ab (63.), insgesamt mangelte es den Offensivaktionen des Waldhof jedoch trotz gestiegenen Engagements und Drucks weiter an Durchschlagskraft und Präzision.
Mit jeder Unzulänglichkeit stieg der Unmut unter den SVW-Fans, die Freiburger verteidigten den knappen Vorsprung mit ziemlich biederen Mitteln ziemlich souverän. Die Schlussphase brach heran, und die Mannheimer hatten es immer noch nicht geschafft, abseits der beiden Standardsituationen im ersten Durchgang eine richtig hochkarätige Gelegenheit zu kreieren. In der Nachspielzeit köpfte Donkor nach einem Eckball noch einmal drüber. Das war’s.
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