Fußball - Die Indizien verdichten sich, dass der SV Waldhof seinen Sportlichen Leiter mit sofortiger Wirkung beurlaubt hat

SV Waldhof: Rauswurf von Sportchef Kientz offenbar beschlossene Sache

Von 
Alexander Müller
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Trinken keinen Kaffee mehr zusammen: Waldhof-Sportchef Jochen Kientz (l.) und Geschäftsführer Markus Kompp. © Imago

Mannheim. Der Machtkampf an der Spitze des SV Waldhof hat offensichtlich schneller als erwartet zu personellen Konsequenzen geführt: Die Indizien verdichten sich, dass Jochen Kientz (Bild) als Sportlicher Leiter des Mannheimer Fußball-Drittligisten mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden ist. Quellen aus dem Umfeld des Vereins berichten, der 49-Jährige werde schon am Mittwoch beim DFB-Pokalspiel gegen Union Berlin nicht mehr im Stadion sein. Eine offizielle Bestätigung seitens des Vereins für den Rauswurf gab es bis Dienstagabend nicht.

Bereits seit zwei Tagen geht Kientz – sonst zuverlässig erreichbar – nicht mehr an sein Telefon. Auch Waldhof-Profis erreichen den Manager nicht. Im Hintergrund hat dem Vernehmen nach Präsident Bernd Beetz den Daumen gesenkt, nachdem der Machtkampf zwischen Kientz und Geschäftsführer Markus Kompp im Zuge der Corona-Krise im Team der Mannheimer eskaliert war.

Als die Gerüchte um den Kientz-Rauswurf am Montagabend zum ersten Mal die Runde machten, antwortete der Geschäftsführer auf Anfrage dieser Redaktion noch ausweichend. „Ich kann nichts dazu sagen“, erklärte Kompp und kündigte an, sich bei Präsident Beetz sowie dessen Sohn und Aufsichtsratschef Christian Beetz zu informieren. Christian Beetz war am Dienstagabend telefonisch nicht erreichbar.

Intern scheint die Entscheidung für die Beurlaubung von Kientz aber schon getroffen worden zu sein. Der Sportchef hatte sich in den vergangenen Tagen vehement dagegen verwehrt, für den heftigen Corona-Ausbruch mit bis zu 17 Spielern und Trainer Patrick Glöckner in Quarantäne verantwortlich gemacht zu werden. „Mein Arbeitsbereich ist das Sportliche, nicht die Organisation dieser Dinge. Es wurde mir ganz klar gesagt, dass das nicht meine Aufgabe ist. Dann ist das auch so“, äußerte Kientz im Fernsehinterview vor dem 1:1 am Samstag gegen Zwickau. Dennoch sieht es danach aus, als würde seine Abberufung mit angeblichen Versäumnissen rund um die Corona-Krise begründet werden.

Der Vertrag von Kientz läuft noch bis Saisonende. Der Ex-Profi hatte den Managerposten beim SVW im Dezember 2017 übernommen und entscheidenden Anteil daran, dass der Club aus der Regionalliga bis in die Spitzengruppe der 3. Liga vorstoßen konnte.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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