Mannheim. Am vergangenen Wochenende sind in der 3. Liga gleich zwei wichtige Entscheidungen gefallen. Mit dem 2:1-Erfolg bei Absteiger SpVgg Unterhaching machte Arminia Bielefeld nach zwei Jahren Abwesenheit die Rückkehr in die 2. Liga perfekt und ist als Tabellenführer nun sogar auf Kurs Meisterschaft.
Mit dem Verlust der Tabellenführung konnte allerdings auch der bisherige Primus Dynamo Dresden leben, der trotz der 0:1-Niederlage beim SV Waldhof in der nächsten Spielzeit ebenfalls wieder im Unterhaus spielt. Die Jubelszenen samt den weniger schönen Begleitumständen aus dem Carl-Benz-Stadion bleiben in Erinnerung.
Offen ist am letzten Spieltag nun nur noch die Abstiegsfrage, in der es neben Borussia Dortmund II und dem VfB Stuttgart II auch noch den SV Waldhof erwischen könnte – obwohl die Mannheimer mit der besten Ausgangsposition in den letzten Spieltag gehen. Und dann geht es in einem nicht weniger dramatischen Fernduell zwischen Energie Cottbus (3.) und dem 1. FC Saarbrücken (4.) um den Relegationsplatz Richtung 2.Liga. Beide Teams trennen nur zwei Treffer in der Tordifferenz.
Bereits mit einem Punkt ist der SVW gerettet
Bereits mit einem Punkt auf der Bielefelder Alm wäre der SV Waldhof (46 Zähler) am Samstag (13.30 Uhr) endgültig gesichert. Zudem fahren die Mannheimer mit der gegenüber Dortmund II (43, beim 1. FC Saarbrücken) um fünf Treffer besseren Tordifferenz zum Pokalfinalisten. Stuttgart II (gegen Rot-Weiss Essen) liegt nach Toren sogar noch schlechter, ist mit dem SVW allerdings punktgleich.
Allerdings muss der Waldhof bei der Arminia personell an einigen Stellen etwas verändern. So könnte zwar Lukas Klünter wieder in die Startelf zurückkehren, allerdings fehlen mit Julian Rieckmann, Tim Sechelmann und dem zuletzt gegen Dresden umjubelten Siegtorschützen Kennedy Okpala gleich drei Spieler wegen der fünften Gelben Karte. Das Trio handelte sich die folgenreichen Verwarnungen allesamt in der intensiv geführten Partie gegen Dresden ein.
Saarbrückens Trend zeigt klar nach unten
SVW-Trainer Dominik Glawogger lässt sich davon aber nicht irritieren und setzt auf die Mannschaft hinter der Stammelf. „Wir haben von Beginn an gezeigt, dass wir vielen Spielern in unserem Kader vertrauen. Jeder hat da seine Berechtigung und jetzt können dann eben andere Jungs zeigen, welche Qualitäten sie haben“, sagt Glawogger, der sein Team für die finale Aufgabe nicht entscheidend geschwächt sieht.
Gleich zwei herbe Rückschläge musste zuletzt der 1. FC Saarbrücken verdauen. Erst gab die Rotationsmaschine beim 1:2 im Landespokal-Halbfinale gegen den Regionalligisten FC Homburg deutlich hörbar den Geist auf, als der Ex-Waldhöfer Minos Gouras einen Doppelpack für die Homburger schnürte. Und nach dem Wochenende waren die Saarländer nach dem 2:4 bei Alemannia Aachen dann auch noch den Relegationsplatz los, weil Cottbus das Ostduell in Rostock für sich entschied.
„Wir hatten es die letzten Jahre zum wiederholten Male in der eigenen Hand, haben es aber wieder nicht geschissen bekommen, ein Spiel wie hier zu gewinnen“, ärgerte sich FCS-Urgestein Manuel Zeitz am Magenta-Sport-Mikrofon. Und auch der Trainerwechsel von Rüdiger Ziehl zu Alois Schwartz könnte auf der Zielgeraden verpuffen.
„Wir haben es heute nicht auf die Platte gekriegt“, bemängelte Schwartz nach der Niederlage auf dem Tivoli und vermutete ein Kopfproblem bei seinen Spielern. „Obwohl es kein Druck ist, weil es positiver Druck ist“, schob Schwartz enttäuscht hinterher.
Jenseits von Gut und Böse ist spätestens seit dem 3:0-Erfolg beim SVWaldhof hingegen 1860München. Und während andere Teams noch bis Samstag nicht definitiv wissen, in welcher Spielklasse sie demnächst am Ball sind, haben die Münchner Löwen die Zeit genutzt und bereits auf dem Transfermarkt die ersten personellen Pflöcke eingeschlagen, die es in sich haben.
Nach Volland kommt auch Hinterlechner zu 1860 München
Erst machte am Ostermontag der 15-fache Nationalspieler Kevin Volland (früher TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen, AS Monaco und aktuell Union Berlin) seine Rückkehr zu den Löwen perfekt, am Montag verkündete 1860 dann die Verpflichtung von Florian Niederlechner von Hertha BSC, der seine Wurzeln ebenfalls in der Münchner Jugend hat.
Damit dürfte 1860 schon jetzt das künftige Top-Sturmduo der 3. Liga haben, was zu den Ambitionen der Löwen passt. „Wir haben brutale Ziele“, sagte 1860-Sportchef Christian Werner. Was das heißt, darf sich jeder selbst denken.
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