Fußball

SV Waldhof glänzt beim Test am Alsenweg vor allem in der Offensive - Sorgen um Marcel Seegert

Von 
Claudio Palmieri
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Marcel Seegert muss angeschlagen ausgewechselt werden. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Mit einem Offensivspektakel hat der SV Waldhof Mannheim das letzte Testspiel-Wochenende vor dem Saisonstart in der 3. Liga begonnen. Gegen den Südwest-Regionalligisten FC Gießen landete die Elf von Trainer Patrick Glöckner einen 5:3 (4:2)-Heimerfolg. Die Mannheimer Tore vor knapp 850 Zuschauern im Seppl-Herberger-Stadion am Alsenweg erzielten Marcel Costly (6./21. Minute), Marc Schnatterer (34.), Marcel Seegert (45.+1) und Dominik Martinovic (61.).

Bestnoten verdiente sich Schnatterer, der drei Waldhof-Treffer in der ersten Halbzeit vorbereitete, ein Tor selbst erzielte und das 5:2 durch Martinovic mit der Hacke einleitete. Für Gießen verkürzten Nejmeddin Daghfous (23.), Nikola Trkulija (39./Foulelfmeter) und Dennis Owusu (78.). Am Sonntag (14 Uhr, PSD Bank Arena) absolviert der SV Waldhof beim FSV Frankfurt einen weiteren Test gegen einen Regionalligisten, bevor am kommenden Samstag (14 Uhr) der 1. FC Magdeburg ins Carl-Benz-Stadion kommt.

Seegert verletzt raus

Die erste Elf, die SVW-Trainer Glöckner am Samstagnachmittag aufs Feld schickte, wird im Wesentlichen wohl auch beim Liga-Auftakt gegen die Ostdeutschen beginnen. „Ein Großteil der Mannschaft wird auflaufen. Aber der ein oder andere hat morgen die Möglichkeit, sich noch reinzuspielen“, erklärte der 44-Jährige nach Abpfiff. Ob Marcel Seegert gegen Magdeburg zur Startelf gehören wird, muss sich noch zeigen. Mannheims Abwehrchef und Kapitän wurde nach einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum in der 73. Minute an der linken Schulter behandelt und musste verletzt raus. Nach ersten Vereinsangaben handelte es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme.

Sportlich gab es für Glöckner nach Teil eins der doppelten Generalprobe mehr Licht als Schatten. „Wir haben eine dominante Partie gemacht und einige Tore geschossen. Es hätten noch mehr Tore sein können, vielleicht auch müssen“, sagte der SVW-Coach, der die drei kassierten Treffer nicht ausblenden wollte. „Drei Gegentore sind zu viel, auch wenn es sich um einen Elfmeter, einen Standard und einen Sonntagsschuss handelt“, meinte Glöckner, der „Laufleistung und Engagement“ seiner Truppe lobte. Den Ex-Heidenheimer Schnatterer, der an fast allen gefährlichen Aktionen beteiligt war, sprach der Trainer eine „absolute Vorbildrolle“ zu: „Dafür haben wir ihn geholt. Er ist extrem viel gelaufen und hat auch viele Wege zurück gemacht.“

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Sofort im Angriffsmodus

Vom Anpfiff weg schaltete der SVW, der mit einer 4-3-3-Formation begann, in den Offensivmodus. Die Gäste kamen zunächst fast gar nicht aus der eigenen Hälfte. Schon nach vier Minuten ergab sich die erste gute Chance für die Waldhöfer. Einen Eckball von Schnatterer köpfte Marcel Costly aus fünf Metern knapp am rechten Pfosten vorbei (5.).

Keine 60 Sekunden später klingelte es im Gießener Kasten. Einen Einwurf von Anton Donkor leitete Dominik Martinovic direkt weiter zu Schnatterer. Bei der Hereingabe des 35-Jährigen schaltete Costly schneller als FCG-Verteidiger Finn Berk. Den ersten Costly-Versuch konnte Gießens Torhüter Matay Birol abwehren, beim Nachschuss war er machtlos – 1:0 (5.).

Gießen unbeeindruckt

Der FC Gießen, bei dem mit Michael Fink, Ali Ibrahimaj und Giuseppe Burgio drei ehemalige Mannheimer in der Startformation standen, fand über Standards in die Partie – so wie in der neunten Minute, als die Waldhof-Mauer einen Freistoß abfälschte. SVW-Torwart Jan-Christoph Bartels ließ den Ball zunächst nur abklatschen, Berks harmlosen Kopfball hielt er jedoch sicher (9.).

Wenig später fischte Birol einen Schnatterer-Freistoß aus 25 Metern aus dem Winkel (11.). In Minute 18 schickte Schnatterer Costly steil, aber der auffällige Ex-Magdeburger legte sich den Ball zu weit vor.

Costlys Doppelpack

In der 21. Minute hätte es nach einem langen Ball von Mohamed Gouaida in die Spitze, den Costly per Kopf zu Martinovic verlängerte, 2:0 stehen müssen. Doch der Abschluss des Deutsch-Kroaten, der sich gegen zwei Gießener durchsetzte, kullerte am Pfosten vorbei. Nur wenige Augenblicke später machte es Costly nach einem Schnatterer-Zuspiel besser – und schob ohne Mühe zum 2:0 ein (21.).

Gießen gab aber nicht auf. Nach einem Angriff über links hämmerte Nejmeddin Daghfous die Kugel aus gut 22 Metern zum 1:2-Anschluss ins Tor (23.). Nach einer etwas ruhigeren Phase erzwang der SVW das 3:1. Martinovic setzte FCG-Verteidiger Tobias Reithmeir unter Druck. Nach dessen Rückpass verhunzte Birol den Abschlag. Der Ball landete vor die Füße von Schnatterer. Und der langjährige Zweitliga-Profi? Ließ sich nicht lange bitten und traf (34.).

Gouaida will es zu schön machen

Den 2:3-Anschlusstreffer muss Gouaida auf seine Kappe nehmen. Anstatt den Ball nach einem Gästefreistoß zu klären, versuchte es der SVW-Mittelfeldmann viermal über kurze Zuspiele. Der Rückpass auf Gerrit Gohlke, den der Innenverteidiger zu Bartels spielte, zog einen verunglückten Abschlag des Keepers nach sich. Burgio fing den Ball ab, SVW-Kapitän Seegert foulte seinen Ex-Kollegen und sah Gelb. Den fälligen Elfmeter verwandelte Nikola Trkulija sicher – 2:3 (39.). „Da muss der Ball hinten rausgehauen werden. Da wollen wir schon Männerfußball spielen und kein Risiko eingehen“, ärgerte sich Glöckner.

Offensiv stellte sich der SVW besser an. Nachdem sich eine Flanke von Rechtsverteidiger Marcel Gottschling fast ins Gästetor senkte (42.), sorgte Seegert nach einer weiteren Schnatterer-Ecke per Kopf für den 4:2-Pausenstand (45.+1).

Nur ein Wechsel beim SVW

Nach dem Seitenwechsel – Glöckner wechselte nicht („Jeder muss mal 90 Minuten durchspielen, das wollten wir schon letzte Woche gegen Fola Esch machen“) – hielt der SV Waldhof den Druck aufrecht. Nach einer Kombination über Hamza Saghiri, Gouaida und Martinovic war FCG-Keeper Birol zur Stelle (48.). Ein Schuss von Stefano Russo aus 35 Metern flog knapp über den Torwinkel (57.). Auf der Gegenseite vergab Ibrahimaj in bester Position (59.).

In der 61. Minute belohnte sich Dominik Martinovic für sein enormes Laufpensum. Der SVW-Stürmer, der oft zu zögerlich vor dem Tor agierte, drang mit einem Dribbling von links in den Strafraum ein, ließ drei Gegner stehen und erhöhte auf 5:2.

Ferati wechselt in die Eredivisie

Gouaida, der die x-te Schnatterer-Hereingabe verpasste (63.), und Martinovic (63./zweimal 65.) gehörten die nächsten dicken Möglichkeiten. Nach Seegerts Verletzung (73.) verlor das Waldhof-Spiel an Tempo. Die Konzentration in der SVW-Abwehr ließ nach – und Dennis Owusu konnte nach einer Ecke ohne große Gegenwehr zum 3:5-Endstand aus Gästesicht einköpfen (78.).

Am Samstagmorgen wurde bekannt, dass sich der Ex-Waldhöfer Arianit Ferati dem niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard anschließen wird. Der 23-jährige Mittelfeldallrounders hatte den SVW nach der vergangenen Saison verlassen. Mit Baris Ekincier saß am Samstag ein neuer Testspieler vom VfL Bochum auf der Ersatzbank. Der 22-jährige Stürmer, der in der vergangenen Spielzeit zwei Pflichtspiele für den Bundesliga-Aufsteiger bestritt, soll am Sonntag in Frankfurt zum Einsatz kommen.

SV Waldhof – FC Gießen 5:3 (4:2)

SV Waldhof: Bartels – Donkor, Seegert (78. Verlaat), Gohlke, Gottschling – Russo, Gouaida, Saghiri – Schnatterer, Martinovic, Costly.

Tore: 1:0/2:0 Costly (6./21.), 2:1 Daghfous (23.), 3:1 Schnatterer (34.), 3:2 Trkulija (39./Foulelfmeter), 4:2 Seegert (45.+1), 5:2 Martinovic (61.), 5:3 Owusu (78.). – Schiedsrichter: Reitermayer. – Zuschauer: 850.

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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