Einzelkritik - Im Relegationsrückspiel fehlt dem Waldhof die Durchschlagskraft im Angriff / Korte bei großer Chance zur Führung im Pech

Scholz rettet zweimal, di Gregorio fällt ab

Von 
Claudio Palmieri
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Mannheim. Auch in der zweiten Play-off-Partie war der SV Waldhof spielerisch meistens auf Augenhöhe mit dem KFC Uerdingen, der mit dem 1:0 aus dem Hinspiel natürlich die bessere Ausgangslage hatte. Am Ende war es auch eine Frage der Durchschlagskraft gegen clever verteidigende und vorne effektive Krefelder. Hier kommt die Einzelkritik zu den Waldhof-Buben:

Markus Scholz (Tor): Rettete zweimal stark gegen Maximilian Beister (14./75.). Bei den Gegentoren war für ihn nichts zu machen. Hatte Glück, dass Schiedsrichter Patrick Ittrich seinen Ellbogencheck gegen Beister nur mit Gelb ahndete (72.). Wird, wie er unlängst betonte, einen neuen Anlauf mit dem Waldhof nehmen – den vierten. Das ehrt die Identifikationsfigur.

Mete Celik (linke Verteidigung): Ersetzte Waldhof-Kapitän Hassan Amin. Hinten machte er seine Sache ordentlich – nach vorne ging jedoch wenig bis gar nichts von ihm aus.

Kevin Conrad (Innenverteidigung): Auf Mannheims Ersatzspielführer war Verlass. Machte selten einen Fehler – und wenn, dann bügelte er ihn selbst wieder aus.

Michael Schultz (Innenverteidigung): Leistete sich einen riskanten Zusammenprall mit KFC-Keeper René Vollrath im Fünfmeterraum. Dafür sah er zu Recht Gelb. Rettete auf den letzten Metern gegen Beister (81.). Wo war er beim 0:1?

Marco Meyerhöfer (rechte Verteidigung): Hatte seine liebe Mühe mit Gegenspieler Christian Dorda. Ging vor dem 0:1 zu lasch zu Werke, auch wenn Uerdingens Dennis Chessa an der Grundlinie alles richtig machte.

Daniel di Gregorio (defensives Mittelfeld): Übler Ballverlust am Mittelkreis, der zu einem Uerdinger Konter führte (15.) – das hätte das frühe Ende aller Aufstiegsträume bedeuten können. Nicht mit dem Biss, der ihn im Hinspiel ausgezeichnet hatte. Zur Pause raus.

Marco Schuster (defensives Mittelfeld): Nicht ganz so angriffslustig wie in Duisburg, wo er gut mit Positionspartner di Gregorio harmoniert hatte. Behielt jedoch seine unaufgeregte Art und die gute Übersicht aus dem Hinspiel bei. Das hielt den SV Waldhof lange im Spiel.

Jannik Sommer (linkes Mittelfeld): SVW-Coach Bernhard Trares brachte ihn diesmal von Beginn an. In Duisburg fiel er in einer Viertelstunde mehr auf als gestern über 60 Minuten. Holte aber den Freistoß heraus, der zum 1:1-Ausgleich führte.

Dorian Diring (rechtes Mittelfeld): Probierte es in der 15. Minute aus der Distanz, da hätte er besser Mayer bedient. Gehörte dennoch zu den Besseren. Der Junge traute sich was. Rannte viel, brachte mehrere gefährliche Standards in die Krefelder Box. Knallte auch den Freistoß an die Unterkatte der Latte, den Mayer zum 1:1 abstaubte.

Gianluca Korte (Angriff): Eine Steigerung im Vergleich zum Hinspiel. Am Anfang gelang ihm vieles, da holte er binnen weniger Sekunden einen Freistoß und einen Eckball heraus. Tauchte danach etwas ab, wie schon im Hinspiel mit zu wenig Durchschlagskraft in den Zweikämpfen. Torgefahr? In der 37. Minute, als er den Pfosten traf. Das wäre das 2:1 gewesen.

Patrick Mayer (Angriff): Sollte es als Mittelstürmer besser machen als Nicolas Hebisch am Donnerstag. Das gelang ihm. Staubte zum 1:1 ab – ein Tor des absoluten Willens. Hatte im letzten Spiel seiner Karriere zudem mehr Präsenz als Sturmpartner Korte. Später mit Problemen gegen die Maurermeister vom Niederrhein.

Benedikt Koep (Angriff, kam in der 46. Minute für di Gregorio): Mit seiner Einwechslung stellte Trares auf drei Angreifer um. Der erhoffte Impuls für die Offensive blieb aber aus.

Andreas Ivan (linkes Mittelfeld, kam in der 61. Minute für Sommer): Fügte sich sofort gut ein, als er in der 66. Minute hauchdünn am linken Pfosten vorbei zielte.

Nicolas Hebisch (Angriff, kam in der 76. Minute für Korte): Dem letzten Waldhof-Joker blieben knapp sieben Minuten, um sich in Szene zu setzen. Außerdem kam „Hebe“ zu einem Zeitpunkt, als bei seinen Kollegen die Kräfte und der Glaube an ein Fußballwunder allmählich schwanden. Ob er bleibt? Offen.

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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