Fußball

Niederlage in Aue - SV Waldhof fällt in alte Muster zurück

Beim 1:2 in Aue zeigt der SV Waldhof überraschend wieder das Auswärtsgesicht der Vorrunde. Allerdings werden die Mannheimer in einer Szene vom Schiedsrichter auch klar benachteiligt

Von 
Alexander Müller
Lesedauer: 
Die zweite Halbzweit beginnt in der 49. Minute mit einem Eigentor von Erik Majetschak © Taeger/PIX-Sportfotos

Mannheim/Aue. Die Profis des SV Waldhof hatten viel Zeit, über die erste Niederlage des Kalenderjahres nachzudenken. Sehr viel Zeit. Erst am frühen Samstagmorgen kehrte der Mannschaftsbus nach über sechsstündiger Fahrt aus Aue nach Mannheim zurück. Im Gepäck hatte der SVW-Tross eine verdiente 1:2 (0:2)-Niederlage beim FC Erzgebirge, die im engen Aufstiegsrennen noch schmerzen könnte.

Die Erklärungen dafür, dass die schöne Serie von sechs Partien ohne Niederlage Geschichte war, glichen ein wenig den Statements aus dem Vorjahr, als die Waldhöfer auswärts mit lästiger Regelmäßigkeit als Verlierer den Platz verlassen hatten. Nach einem anständigen, jedoch brotlosen Beginn brachte sich der SVW mit Abwehrfehlern ins Hintertreffen – und konnte dies im weiteren Spielverlauf nicht mehr korrigieren.

Niederlage vom SV Waldhof kündigte sich in der ersten Halbzeit an

„Zehn Prozent weniger, manchmal auch nur fünf Prozent weniger – und du hast in dieser Liga keine Chance. Das 0:1 war schon ein Spiegelbild davon, dass ein paar Prozent gefehlt haben“, tadelte Kapitän Marcel Seegert. Aues Dimitrij Nazarov steckte auf Omar Sijaric durch, der vergleichsweise problemlos zur Führung einschoss (20.). Und da Antonio Jonjic kurz vor der Pause einen Freistoß von Marvin Stefaniak zum 2:0 ins Netz touchierte (40.), war die erste Mannheimer Liga-Niederlage seit Anfang November aufs Gleis gesetzt.

Fußball

SV Waldhof gegen Erzgebirge Aue

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
7
Mehr erfahren

„In der ersten Halbzeit haben wir es viel zu fahrig gemacht. Wir sind so gut in die Tiefe gekommen, aber irgendwie war immer ein Kontakt, das Passspiel oder ein Laufweg schlecht“, analysierte Waldhof-Trainer Christian Neidhart, der zumindest eine leichte Steigerung nach der Pause begutachten konnte. „In der zweiten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, trotzdem hatte Aue die besseren Möglichkeiten.“

Neidhart ärgert Verhalten der Schiedsrichter

Trotz der selbstkritisch eingeräumten Defizite an diesem Abend hätte der SVW eine realistische Chance auf Punkte gehabt, wenn das Schiedsrichter-Team um Tobias Schultes auf der Höhe gewesen wäre. Nach dem von Alexander Rossipal erzwungenen Eigentor zum 1:2 durch Erik Majetschak (50.) kassierten die Kurpfälzer zwar einen nach kurzer Bedenkzeit zurecht wegen Abseits aberkannten vermeintlichen weiteren Treffer von Sijaric (53.), hätten kurz danach aber einen Handelfmeter zugesprochen bekommen müssen, als Aues Stefaniak im eigenen Strafraum mit beiden Armen eine Hereingabe wegbugsierte.

Jetzt für MM+ Abonnenten: Das E-Paper am Sonntag



Für MM+ Abonnenten: Lesen Sie kostenfrei unser E-Paper am Sonntag - mit allem Wichtigen aus Mannheim und der Region, dem aktuellen Sport vom Wochenende sowie interessanten Verbraucher-Tipps und Reportagen. Das Geschehen in Deutschland und der Welt ordnen unsere Korrespondenten für Sie ein.

Hier geht es zum E-Paper - ab dem frühen Sonntagmorgen für Sie verfügbar

Sie haben noch kein MM+ Abo? Dann sichern Sie sich den MM+ Kennenlernmonat  

„Ich habe nur zum Schiri gesagt: Wenn du dir das im Fernsehen anguckst, wirst du dich selber dafür schämen. Das ärgert mich schon. Es ist auch schade für das Schiedsrichtergespann, wenn du so ein klares Ding nicht siehst. Ein noch klarerer Elfmeter wäre nur, wenn du das Ding im Sechzehner fangen würdest“, meinte Neidhart.

Kapitän will beim Spiel gegen Meppen anderes Gesicht zeigen

Auch wenn der Unmut über die Benachteiligung nachvollziehbar war – der SV Waldhof tat gut daran, die schwache eigene Leistung und nicht die des Schiedsrichters zu thematisieren. Denn zu vieles am Vortrag im Erzgebirge erinnerte an die Vorrunde, als die Heimmannschaften sich über den Besuch des Punktelieferanten aus Mannheim freuten.

Mehr zum Thema

Neue Folge

Podcast „Buwe Gebabbel“: Der SV Waldhof ist wieder in der Spur

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Fußball

Lange Fahrt und Winterwetter: SV Waldhof vor Expedition ins Erzgebirge

Veröffentlicht
Von
Alexander Müller
Mehr erfahren
Fußball

SV Waldhof verliert gegen Erzgebirge Aue

Veröffentlicht
Von
Alexander Müller
Mehr erfahren

Auch Neidhart räumte den Rückfall in alte Muster indirekt ein. „Die Niederlage beschäftigt uns schon. Du machst gucken, dass du Woche für Woche deine Hausaufgaben machst und kannst es dir nicht leisten, ein bisschen weniger zu machen. Sonst wirst du bitter bestraft“, sagte der SVW-Coach. Gerade von einem zweikampfstarken Team wie Aue, das sich unter dem neuen Trainer Pavel Dotchev klar im Aufwind befindet.

Auch Kapitän Seegert mahnte an, dass der Waldhof beim nächsten Heimspiel gegen Abstiegskandidat SV Meppen wieder ein anderes Gesicht zeigen muss. „Wir hatten gute Ansätze, haben es aber nicht gierig und gallig zu Ende gespielt. Wir waren zu schlampig, offensiv wie defensiv. Das sind dann Nuancen, die den Unterschied machen“, sagte der gebürtige Mannheimer.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen