Mannheim. Dass ein Kicker, der durchweg beim Karlsruher SC groß geworden ist, mal vor dem Waldhof-Fanblock feiert, ist nicht die Regel, war aber für Dominik Kother am Montagabend im Carl-Benz-Stadion nichts völlig Besonderes. „Das ist auf jeden Fall ein geiles Gefühl, mein erstes Tor hier zu schießen“, sagte der 22-Jährige nach dem 3:1-Erfolg gegen den MSV Duisburg. Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 (34.) war dabei sogar von der Marke „sehenswert“, nachdem der gebürtige Bruchsaler aus weit über 20 Metern Maß nehmen durfte.
Dieser Treffer sagte viel über das Spiel der beiden Drittligisten aus, bei dem der SVW viel Räume bekam und diese auch nutzte. So kamen einerseits auch die weiteren Torschützen Marcel Seegert (9.) und Jesper Verlaat (34.) relativ unbedrängt aus kürzester Distanz zum Zug, andererseits zeugten viele Aktionen, an denen auch Kother immer wieder beteiligt war, von der zurückgewonnen Spielfreude der Mannheimer. Dass die KSC-Leihgabe in dieser Hinsicht Akzente setzen konnte, freute nicht zuletzt Sportchef Tim Schork. „Es war schön, dass er sich zuletzt bei seinen beiden jüngsten Startelf-Einsätzen steigern konnte. Er ist sicher noch nicht am Ende seiner Entwicklung“, sagte Schork, und auch SVW-Trainer Patrick Glöckner sieht einiges in dem jungen Linksaußen.
Mehring wird Coach in Worms
- Waldhof-Co-Trainer Maximilian Mehring wird in der nächsten Saison Chefcoach bei Wormatia Worms. Er löst dort Kristjan Glibo ab.
- Der Südwest-Oberligist spielt derzeit um den Aufstieg in die Regionalliga, der Zweijahres-Vertrag Mehrings gilt klassenunabhängig.
- Mehring begann als ehemaliger Spieler 2015 seine Trainerlaufbahn beim VfR Wormatia. Zunächst als Co-Trainer der 2. Mannschaft, danach von September 2015 bis Juli 2020 als Co-Trainer der 1. Mannschaft.
„Dominik ist ein guter Spieler mit viel Potenzial. Man sieht, dass er teilweise den Unterschied machen kann – nicht nur wegen des Tores gegen Duisburg oder seiner Vorlage in Osnabrück, sondern seine Ansätze sind einfach gut. Er spielt rotzfrech, hat technisch sehr gute Fähigkeiten und einen guten Abschluss“, kommentierte Glöckner den Auftritt des Rechtsfußes. Entsprechend wird sich der SVW auch seine Gedanken machen, Kother über den 30. Juni hinaus weiter im Waldhof-Trikot auflaufen zu lassen. „Ich weiß noch nicht. Stand jetzt gehe ich zum KSC zurück“, meinte der bis 2024 an Karlsruhe gebundene Jung-Profi. Sportchef Schork bestätigte dagegen entsprechende Überlegungen.
Gespräche mit dem Karlsruher SC
„Wir sind da immer in Gesprächen mit seinem Berater und dem KSC. Es ist auf jeden Fall eine Option, dass es mit ihm weitergeht“, sagte Schork, und Glöckner fügte an: „Je nachdem, wie man den Kader dann strukturell zusammenbauen möchte, könnte das ein wichtiges Puzzleteil sein.“
Dass Glöckner dabei eine etwas distanziertere Formulierung wählte, dürfte kein Zufall gewesen sein, schließlich ist seine Zukunft in der Quadratestadt weiter offen, obwohl schon jetzt feststeht, dass der SVW erneut seine beste Drittliga-Saison spielen wird und im schlechtesten Fall noch auf Platz sieben zurückfallen kann.
Wahrscheinlicher ist aber eher die Konstellation, dass der SVW nochmals im Kampf um Platz vier und damit um die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal mitmischt. „Das wäre schön, wenn wir das schon in der Liga hinkriegen“, sagte Torschütze Jesper Verlaat, aber selbst in diesem Optimalfall dürften sich die Wege des SV Waldhof und seinem Coach trennen. Nach Informationen dieser Redaktion könnte dies sogar schon in dieser Woche offiziell verkündet werden, nachdem inzwischen auch Glöckners „Co“ Maximilian Mehring einen neuen Job in Worms gefunden hat.
Dass angesichts dieser Konstellation am Montagabend gleich mehrere Fußball-Lehrer ohne aktuellen Arbeitsvertrag auf der Tribüne im Carl-Benz-Stadion gesichtet wurden, muss da nicht besonders verwundern. So schaute sich etwa der stets heiß gehandelte Thomas Oral die Begegnung der Mannheimer gegen die weiter abstiegsbedrohten Zebras ebenso an wie Torsten Ziegner (bis Oktober 2021 bei den Würzburger Kickers) oder Verls Coach Michel Kniat. Der dürfte aber wohl eher mit Blick auf das abschließende Keller-Duell seines Clubs gegen Duisburg am letzten Spieltag in Mannheim vorbeigeschaut haben. Braunschweigs Trainer Michael Schiele könnte dagegen Kandidaten für den potenziellen Zweitligisten Eintracht Braunschweig unter die Lupe genommen haben.
Pressekonferenz am Mittwoch
Und auch hinter den Kulissen wird wohl eifrig gesprochen. Dirk Schuster zählt dabei offenbar ebenso zu den Kandidaten, selbst ein Comeback von Bernhard Trares scheint nicht ausgeschlossen. Und wie wichtig die Klärung der Trainerfrage ist, ließ auch der gelbgesperrte Marcel Costly durchklingen, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft. „Die Gespräche laufen und jeder weiß, dass für mich der Trainer ein wichtiger Faktor ist“, sagte der Leistungsträger, der mit Blick auf seine Entwicklung sicher zu den Befürwortern von Patrick Glöckner zählen dürfte. Doch es spricht weiter viel dafür, dass das letzte Wort bei diesem Thema bereits gesprochen ist und nun auch verkündet wird: Für den Mittwochmittag (13.30 Uhr) hat der SVW am Dienstagabend überraschend zu einer Pressekonferenz eingeladen.
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