Mannheim. Der Termin war schon länger angesetzt, aber er bekam überraschend eine brandaktuelle Bedeutung. Am Dienstagabend äußerte sich Christian Beetz, Aufsichtsratschef der Spielbetriebs-GmbH des SV Waldhof und Sohn von Mäzen Bernd Beetz, im Fanradio „Doppelpass“ zum Rauswurf von Trainer Marco Antwerpen, der am Nachmittag verkündet worden war. „Es war eine Entscheidung der Sportlichen Leitung“, schickte der 47-Jährige vorweg und berichtete, der Sportliche Leiter Anthony Loviso habe sich am Montag an den Aufsichtsrat gewandt und um eine Ablösung Antwerpens gebeten.
Der Sportchef habe die Gründe für die Freistellung genannt, die Christian Beetz aber nicht konkretisieren wollte. Er sei da nicht so nah dran, erklärte der Vorsitzende des SVW-Kontrollgremiums und dementierte damit Berichte, bei gewichtigen sportlichen Entscheidungen sehr wohl ein Mitspracherecht zu beanspruchen. Grundsätzlich sei der Aufsichtsrat nur dafür zuständig, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu kontrollieren, den Rest überlasse er Loviso. „Ein Amt in dieser Position bringt nichts, wenn du nichts entscheiden kannst“, meinte der 47-Jährige.
Auf Nachfrage äußerte sich Beetz dann doch knapp dazu, warum Antwerpen schon nach dem fünften Spieltag nicht mehr zu halten gewesen sei. „Er hat sich zu viel Druck gemacht. Mein Gefühl war, dass er die Mannschaft verloren hat“, sagte der Präsidentensohn. Bei der Frage, wer auf Antwerpen folgen wird, hielt sich Christian Beetz ebenfalls bedeckt.
Kai Herdling und Bernhard Trares heiße Kandidaten
Es gebe eine Kandidatenliste, die nun abgearbeitet werde. „Es wäre schön, bis Samstag einen neuen Trainer zu haben“, sagte er nur. Dann trifft der Tabellenletzte SVW um 14 Uhr im Carl-Benz-Stadion auf den VfL Osnabrück. Als heiße Kandidaten bei den Mannheimern gelten Nachwuchs-Chef Kai Herdling und der frühere Aufstiegscoach Bernhard Trares.
Im weiteren Verlauf der Talkrunde äußerte sich Christian Beetz auch zum im Dezember 2023 beurlaubten ehemaligen Geschäftsführer Markus Kompp, der sich lange vor seiner Freistellung herber Kritik aus der aktiven Fanszene und von Sponsoren ausgesetzt gesehen hatte. „Ich und auch der Bernd (Präsident Bernd Beetz, d. Red.) haben das zu lange laufen lassen. Das war ein Fehler, das gestehe ich ein“, sagte Christian Beetz. Der 47-Jährige unterstrich zudem die Bereitschaft der Familie Beetz, sich für das geplante Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) am Alsenweg zu engagieren. „Das NLZ kommt auf jeden Fall. Wir lassen die Jugend nicht im Stich“, betonte der Aufsichtsratschef.
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