Mannheim. Platz 1: Dynamo Dresden
Wer an den Ambitionen des Zweitliga-Absteigers gezweifelt haben sollte, wurde am Mittwoch eines Besseren belehrt: Mit Manuel Schäffler holte Dynamo den Drittliga-Torschützenkönig aus Nürnberg. Kategorie Hochregal. Die Sachsen wollen zurück in Liga zwei – und bei aller berechtigten Kritik nach seinem Impfskandal: Markus Anfang ist für dieses Projekt ein absoluter Top-Trainer.
Platz 2: FC Ingolstadt
Geld war in der Audi-Stadt noch nie ein Problem: Und so durfte sich Trainer Rüdiger Rehm um Königstransfer Pascal Testroet (Sandhausen) eine Mannschaft zusammenbauen, die sich schon ziemlich dämlich anstellen müsste, wenn es mit der direkten Rückkehr in die 2. Liga nicht klappen soll.
Platz 3: SV Waldhof
Der SVW und die Relegation – ein Thema mit unheilvoller Vorgeschichte. Aber die Mannheimer schaffen es mit ihrem neuen Trainer Christian Neidhart und starken Transfers wie Bentley Baxter Bahn in die beiden Entscheidungsspiele. Und da sahen die Drittligisten in den vergangenen Jahren bekanntlich regelmäßig gut aus.
Platz 4: TSV 1860 München
Die Löwen spucken ganz schön große Töne, was das Thema Aufstieg angeht – müssen aber zum dritten Mal in Folge mit dem undankbaren vierten Platz Vorlieb nehmen. Richtig was zu feiern gibt es im Mai 2023 nicht für das Team von Michael Köllner.
Platz 5: 1. FC Saarbrücken
Der Mannheimer Lieblingsgegner aus Regionalliga-Tagen würde lieber heute als morgen in der 2. Liga spielen. Mit Mike Frantz (Hannover) bekommt der gut aufgestellte Kader eine Infusion mit Erfahrung – aber es reicht wieder knapp nicht für die Top 3.
Platz 6: VfL Osnabrück
Im Windschatten der selbst ernannten und tatsächlichen Top-Anwärter auf den Aufstieg hat sich der VfL unter anderem mit Robert Tesche gut verstärkt. Die Osnabrücker spielten in der Vorsaison lange um den Aufstieg mit – und werden auch diesmal oben dabei sein.
Platz 7: Erzgebirge Aue
Zu viel Umbruch ist manchmal einfach zu viel Umbruch. Mit 15 Neuzugängen und dem neuen Trainer Timo Rost muss sich der langjährige Zweitligist damit abfinden, sich im neuen Umfeld erst einmal auf gehobenem Niveau zu konsolidieren.
Platz 8: SV Wehen Wiesbaden
Das große Fußball-Flair hat der SVWW noch nie versprüht, gute Arbeit wird in Wiesbaden aber seit Jahren geleistet. Zum Angriff auf die Spitzenplätze reicht die Qualität aber nicht ganz.
Platz 9: RW Essen
Über 10 000 verkaufte Dauerkarten künden vom Hype um den Traditionsverein, der nach 15 Jahren zurück im Profifußball ist. RWE nimmt den Schwung des Aufstiegs mit und wird das Überraschungsteam der Saison.
Platz 10: SV Meppen
Der ehemalige Uerdingen-Coach Stefan Krämer hat die Emsländer übernommen, die in der Vorsaison stark anfingen und dann stark nachließen.
Platz 11: SV Elversberg
Die mit vielen erfahrenen Profis gespickte „Elv“ nimmt die Aufstiegseuphorie mit, ist eingespielt und hat im Angriff Kevin Koffi, der eigentlich immer trifft – wenn er nicht gerade das SVW-Trikot trägt.
Platz 12: Borussia Dortmund II
Die U 23 des Bundesligisten hat trotz Abgängen wie Top-Scorer Berkan Taz wieder viel individuelle Klasse im Kader, die sich Richtung Bundesliga beweisen soll. Der neue Trainer Christian Preußer muss hier aber erst die Balance finden.
Platz 13: Viktoria Köln
Der Auftaktgegner des SV Waldhof hat einen unrunden Kader, dem der rote Faden fehlt. Zudem fehlen Hoffungsträger wie André Becker und Jeremias Lorch verletzt. Trainer Olaf Janßen wird daraus, das Beste machen, zu mehr als Platz 13 reicht das aber nicht.
Platz 14: MSV Duisburg
Umfeld, Stadion und Tradition sollten mehr hergeben, aber nach einer Horror-Saison mit Tendenz Richtung Regionalliga gilt es für den neuen Trainer Torsten Ziegner erst einmal darum, den Abwärtstrend zu stoppen. Die Transfers sind eher bescheiden, die Leistungsträger altern und die Vorbereitung war ernüchternd. An der Wedau muss mal wieder gezittert werden.
Platz 15: SC Freiburg II
Zweite Mannschaften sind nicht selten Wundertüten, die vor der Saison schlecht einzuschätzen sind. Das gilt auch für die Reserve der Breisgauer, die sich im Aufstiegsjahr mehr als achtbar geschlagen hat. Viel wird davon abhängen, wie Talente mit Routiniers kombiniert werden können – und das zweite Jahr ist bekanntlich immer das Schwerste.
Platz 16: Hallescher FC
Halle stand zuletzt für Mittelmaß mit Tendenz nach unten. Auch dieses Jahr gingen unter 18 Spielern wieder die Besten, ergänzt wurde der Kader vor allem aus den Regionalligen. Das wird brenzlig.
Platz 17: FSV Zwickau
In Sachsen rumorte es nach der vergangenen Saison gehörig im Management, zudem hat der FSV weiter große finanzielle Probleme. Die stolzen „Schwäne“ gehen gerupft in die Saison und werden wohl zu den vier hässlichen Entlein zählen.
Platz 18: SC Verl
Verl rettete sich zuletzt mit einem starken Schlussspurt, muss nun aber erneut einen Aderlass hinnehmen, der bei einem Mini-Etat nicht ausgeglichen werden kann. Außerdem muss der SC nach Paderborn ausweichen. Ebenfalls ein Grund für den Abstieg.
Platz 19: SpVgg Bayreuth
In der Festspielstadt wurde der Aufstieg gefeiert, dann aber ging Trainer Timo Rost nach Aue und nahm mit Tim Danhof und Ivan Knezevic gleich noch 42 Scorer-Punkte mit. Dass kann der Aufsteiger nicht verkraften.
Platz 20: VfB Oldenburg
Oldenburg setzte sich in der Relegation gegen den BFC Dynamo Berlin durch und ist sicher nicht ganz so chancenlos wie der letzte Nord-Aufsteiger Havelse. Dennoch reicht die Qualität nicht für den Klassenerhalt.
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