Sandhausen. „Ob Freude oder Leiden, lassen dich nie im Stich“, prangte es vor Spielbeginn am Block der Heimanhänger. Vorerst heißt es weiter Leiden für den SV Sandhausen. Der Fußball-Drittligist offenbarte gegen den mit drei Niederlagen im Gepäck anreisenden FC Erzgebirge Aue bedenkliche Defizite und blamierte sich vor 3188 Zuschauern mit 4:6 (1:3).
„Wir haben heute eine tote, leblose Mannschaft gesehen“, fällte Präsident Jürgen Machmeier ein vernichtendes Urteil. Ein klares Bekenntnis zu Trainer Sreto Ristic vermied das Vereinsoberhaupt. Mann des Tages war Omar Sijaric, der dreimal für die Veilchen traf und dem SVS die dritte Pleite in Folge beibrachte.
Frühe Führung gegen Aue verleiht SV Sandhausen Rückenwind
Nach der Verletzung von Keeper Timo Königsmann begann wie erwartet Dennis Gorka. Marco Schikora kehrte gegen die Ex zurück in die Dreierkette. Sebastian Stolze und Lucas Wolf komplettierten die vier personellen Veränderungen.
Wie bereits gegen Dresden erwischten die Hausherren einen Sahnestart: Gleich der erste Abschluss fand den Weg ins Tor. Nach einer Ecke landete Stolzes Versuch bei Jakob Lewald, der platziert zur Führung traf (10.). Die verlieh den Kurpfälzern Rückenwind, Stanislav Fehler zielte aber zweimal zu ungenau (11., 13.).
Eine gute Viertelstunde dauerte es, bis Startelfdebütant Gorka sich erstmals gegen den aufgerückten Pascal Fallmann beweisen musste (17.). Dann war es erneut Fallmann, der eine zu lang geratene Hereingabe noch mal scharf machte und auf Sijaric zurücklegte, der den Ausgleich besorgte (26.).
Die Sachsen zeigten sich fortan viel aktiver. Folgerichtig klingelte es kurz darauf erneut – und das ging zu einfach. Kilian Jakob profitierte nach einem langen Ball von Jeremias Lorchs Stellungsfehler und machte den Doppelschlag perfekt (31.). Und dann kam es ganz dick für die Gastgeber: Per Fallrückzieher nach einem Eckstoß markierte Sijaric das 3:1 für die Veilchen, mit dem es auch in die Pause ging – ungläubige Gesichter am Hardtwald inklusive.
Drei Gegentore für SV Sandhausen auch in Halbzeit zwei
Dreimal sollte Gorka auch im zweiten Durchgang hinter sich greifen müssen. Zwar verkürzte Stolze per Direktabnahme nach Ecke zunächst auf 2:3 (57.), doch während der Stadionsprecher noch den Treffer feierte, stellte Sijaric auf der Gegenseite wieder den alten Abstand her (58.).
Während Emmanuel Iwe anschließend den Kasten verfehlte (61.), machte es Ali Loune besser und baute die Gästeführung auf 2:5 aus (70.). Die schwarz-weiße Hoffnung währte nach Dominik Baumanns 3:5 (76.) erneut nur wenige Sekunden, verpasste Sean Seitz den Hausherren im direkten Gegenzug mit dem 3:6 doch den Todesstoß (77.). Bei Temperaturen um den Gefrierpunkten hatten viele Zuschauer zu diesem Zeitpunkt genug gesehen. Lorchs 4:6 in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik (90.+6).
Sandhausen: Gorka – Lorch, Schikora, Lewald – Stolze (73. Kreuzer), Mühling, Greil (46. Otto), Ehlich (59. Ehlich) – Wolf (67. Maciejewski), Baumann, Fehler (46. Iwe).
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