Sandhausen. 1:1 in Bielefeld und 0:3 gegen die Münchner Löwen: Ohne Besar Halimi auf dem Platz ist der SV Sandhausen in der 3. Fußball-Liga in dieser Saison noch sieglos. Im schweren Auswärtsspiel beim formstarken FC Hansa Rostock am Samstag (14 Uhr) muss Trainer Sreto Ristic erneut auf seinen Mittelfeldstrategen verzichten. Nach zuletzt nur einem Sieg aus sieben Partien ist der SVS aus den Aufstiegsrängen gerutscht und belegt vor dem 17. Spieltag Rang fünf. Zum Formtief gesellen sich jetzt noch personelle Probleme.
Halimi sei vom DFB-Sportgericht nach seinem Platzverweis gegen Dynamo Dresden für drei Partien gesperrt worden, verriet Ristic das Urteil noch vor der öffentlichen Bekanntgabe. Ein Strafmaß, mit dem sich die Kurpfälzer aber nicht abfinden wollen. „Das werden wir anfechten“, kündigte der Trainer an. „Wenn man es genau betrachtet, ist es nicht so dramatisch“, hält Ristic die Beurteilung für zu hart.
SV Sandhausen erwartet bei Hansa Rostock ähnliches wie gegen Dynamo
Die Alternativen für Halimi, Alexander Mühling und Patrick Greil waren zuletzt von Sportdirektor Matthias Imhof wegen mangelnder Leistungen kritisiert worden. Das hat gefruchtet. Ristic attestierte Mühling bis zu seiner Auswechslung nach rund einer Stunde am Samstag „ein richtig gutes Spiel“. Dennoch sei die Mittelfeldzentrale der Sachsen beim 2:4 der heimischen überlegen gewesen.
An der Ostsee erwartet die Kurpfälzer eine vergleichbare Partie. „Es ist eine Mannschaft, die es ähnlich gestaltet: viel Wucht und Power“, sieht Ristic Parallen zu Dynamo. Nach der Trennung von Trainer Bernd Hollerbach und dem Engagement des jungen Daniel Brinkmann (38 Jahre) ist die Kogge das Team der Stunde in der 3. Liga. Mit vier Siegen aus fünf Spielen ist der Zweitligaabsteiger auf Platz neun geklettert. „Jetzt zeigen sie, wozu sie in der Lage sind“, ordnet Ristic die Leistungen nach dem verkorksten Start ein.
Anderer Wind im Osten: SV Sandhausen will Stimmung im Ostseestadion aufsaugen
Dass sein Team sich in einer hitzigen Atmosphäre wie der im Ostseestadion wohlfühlt, haben die Schwarz-Weißen in Essen (1:1) oder Saarbrücken (1:0) unter Beweis gestellt. Zwar sei „der Empfang im Osten ein anderer“, weiß Ristic aus eigener Erfahrung mit dem VfB Stuttgart in Rostock, dennoch müsse seine Elf die Atmosphäre genießen und „für sich nutzen“.
Die Reise nicht antreten wird neben den Langzeitverletzten und Halimi auch Richard Meier. Bei Marco Schikora wird es nach seiner Verletzung eng, während Christoph Ehlich nach dem Kurzeinsatz gegen Dresden erneut eine Option sein sollte.
Auf Rostock folgt mit Aue in der Folgewoche der Abschluss der ostdeutschen Wochen. Zum Ende der Hinrunde gastiert der SVS dann bei Viktoria Köln. Sechs von neun Punkten sollten vor der Winterpause noch herausspringen, fordert Sportdirektor Imhof. „Dann wären wir wohl in der Situation, in der wir aktuell stehen.“ In Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen, eine Ausgangslage, mit der sich der Sportchef zufrieden zeigt. „Wir sind im Fahrplan und wollen dranbleiben“, bilanziert er.
Von seinen drei Auftritten an der Ostsee hat der SV Sandhausen noch keinen verloren – stets ohne Halimi.
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