Sandhausen. Den Ausflug an seine alte Wirkungsstätte hatte sich Gianluca Gaudino anders vorgestellt. Nur vier Minuten stand der Mittelfeldspieler auf dem Feld, bis er nach einem Foul an Lucas Wolf vom SV Sandhausen die Rote Karte sah und frühzeitig Feierabend hatte. Seine Alemannia aus Aachen geriet in der 3. Fußball-Liga dadurch vom Weg ab und unterlag am Hardtwald deutlich mit 0:4 (0:1). Für die Gastgeber war es ein Befreiungsschlag, nachdem sie zuvor dreimal nacheinander 1:1 gespielt und zuletzt gegen den TSV 1860 München deutlich mit 0:3 verloren hatten.
„Ich möchte das Spiel nicht überbewerten, da die rote Karte alles verändert hat“, sagte SVS-Coach Sreto Ristic reflektiert. „Unsere Jungs haben nach den durchaus schweren Wochen und dem letzten Heimspiel eine hervorragende Reaktion gezeigt. Wir sind froh, dass wir uns mit einem Sieg in die Länderspielpause verabschieden.“
Fünf Veränderungen in Startelf beim SV Sandhausen
Auch der Trainer reagierte auf die Delle. Er veränderte die Startelf auf fünf Positionen. Unter anderem kehrten Besar Halimi und Jeremias Lorch nach abgesessenen Gelbsperren zurück. Die von Sportdirektor Matthias Imhof zuletzt kritisierten Routiniers Alexander Mühling und Patrick Greil saßen draußen.
Im Blickpunkt stand neben Schiedsrichter Lukas Benen aber zunächst einmal Gaudino, der in der Saison 2021/2022 sieben Spiele für den SVS absolviert hatte. Übermotiviert traf er Wolf hart und musste vom Feld – eine wohl richtige Entscheidung. Während Gästecoach Heiner Backhaus allerdings das „Fingerspitzengefühl“ des Unparteiischen vermisste, urteilte Imhof: „Das war für mich eine glasklare rote Karte.“
Die Schwarz-Weißen benötigten aber erst einmal ein wenig Zeit und mussten zudem die verletzungsbedingte Auswechslung von Stürmer Richard Meier verdauen (29.). Erst zehn Minuten später schlugen sie dank Wolfs Führungstor aus der Überzahl Kapital. Die Gäste zeigten sich aber keineswegs verunsichert und boten dem SVS ein intensives Spiel auf Augenhöhe – zumindest im ersten Durchgang. Als Lukas Scepanik am Pfosten scheiterte, hatten sie auch noch Pech.
Doppelschlag besiegelt Sandhausen-Sieg gegen Aachen
Nach Wiederbeginn vergaben die Aachener drei weitere gute Gelegenheiten und wurden dann hart bestraft. Die eingewechselten David Otto und Stanislav Fehler, der aus 25 Metern den Ball ins Aachener Tor lupfte, machten alles klar. Den Schlusspunkt setzte der unermüdlich ackernde Dominic Baumann.
„Wir wollten die Leistung, die wir heute gezeigt haben, auch in den letzten Wochen zeigen, haben das aber nicht geschafft“, sagte Mittelfeldspieler und Torschütze Wolf. „Heute war von vorne bis hinten jeder da, jeder war auf der Höhe und wir haben das souverän runtergespielt.“
Sandhausens Sportdirektor Imhof zeigt sich zufrieden
Imhof ergänzte: „Wir haben etwas gebraucht, um ins Spiel zu finden. In der zweiten Halbzeit haben wir es aber dann überragend gespielt. Unsere Mannschaft ist so klar im Kopf, dass sie wusste, dass sie nach der Niederlage in der vergangenen Woche nachlegen musste.“
Der SVS bejubelte den ersten Ligasieg seit dem Derbyerfolg gegen den SV Waldhof Mannheim Anfang Oktober. Zudem durfte sich die Mehrheit der 4500 Zuschauer über den Sprung auf den ersten Tabellenplatz freuen.
Nach dem spielfreien Wochenende gastiert Sandhausen am Samstag, 23. November, bei Rot-Weiss Essen. Spielbeginn im Stadion an der Hafenstraße ist um 14 Uhr.
SVS: Königsmann – Lorch, Schikora (55. Fuchs), Lewald – Stolze, Wolf, Halimi (78. Greil), Carls (77. Ehlich) – Meier (29. Otto), Baumann, Iwe (55. Fehler).
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