Sandhausen. Nach der Niederlage im inzwischen x-ten Abstiegsgipfel gegen den VfB Stuttgart II trennen den SV Sandhausen auf Tabellenplatz 18 fünf Punkte vom rettenden Ufer. Bei noch acht ausstehenden Partien in der 3. Fußball-Liga sind noch 24 Punkte zu vergeben. Eigentlich eine Menge Holz - hätte der SVS in den bisherigen elf Partien der Rückrunde nicht nur magere fünf Zähler geholt.
Trotz nur einem Punkt aus den vergangenen sechs Spielen: Trainer Kenan Kocak bleibt unbeirrbar optimistisch. „Wir sind weiterhin der felsenfesten Überzeugung, dass wir es schaffen.“ Einfacher werden die Aufgaben im Saisonendspurt allerdings nicht. Gegen die direkte Konkurrenz aus Unterhaching (2:2), Mannheim (2:3) und zuletzt Stuttgart (1:2) sprang lediglich ein Pünktchen heraus. Jetzt gastiert mit dem SC Verl eines der Überraschungsteams am Hardtwald (Sonntag, 16.30 Uhr).
Sandhausen-Gegner Verl schielt in 3. Liga noch auf Aufstieg
„Sie spielen eine sehr gute Runde und stehen nicht umsonst in diesen Tabellenregionen“, erkennt der Sandhäuser Coach die Leistung des Dorfklubs an. Im Ostwestfälischen zeigt die Formkurve steil nach oben. Nach drei Siegen aus den vergangenen vier Partien schielt der Tabellensechste noch mit einem Auge auf den Aufstieg. Der SC Verl sei „eine der spielstärksten Mannschaften der Liga“, weiß Kocak um deren spielerischen Ansatz.
Für den 44-Jährigen ist es das erste Duell mit dem Sportclub. In den bisherigen drei Aufeinandertreffen zwischen den Dorfvereinen gab es nie einen Sieger. Ein Punkt wäre am Sonntag definitiv zu wenig für die Kurpfälzer. Es ist einer der letzten Strohhalme im Abstiegskampf.
Im Vorjahr hatte der SV Waldhof mit 43 Zählern die Klasse gehalten. Das dürfte diesmal nicht reichen. Schließlich hat der VfB-Nachwuchs schon jetzt 37 Punkte auf dem Konto. Wie viele Punkte der SVS für die Rettung noch benötigt, beschäftigt Trainer Kocak nicht. „Wir haben uns nichts ausgerechnet.“
Wegen XXL-Kader: SV Sandhausen richtet „Trainingsgruppe 2“ ein
Nach dem jüngsten Nackenschlag im Ländle hat der Trainer andere Saiten aufgezogen. Am Hardtwald wurde eine „Trainingsgruppe 2“ gebildet. Den 33-köpfigen XXL-Kader hatte Kocak mehrfach kritisiert, jetzt hat er einen kleineren Kreis aus 26 Profis um sich versammelt. Um effektiver arbeiten zu können, wie er sagt. Welche Akteure unter Co Joti Stamatopoulos trainieren, gibt der Verein nicht bekannt. Die wiederholt nicht im Aufgebot stehenden Alexander Mühling, Jonas Carls, Edvinas Girdvainis sowie einer der vier fitten Torhüter dürften aber dazugehören.
Anstelle des in Ungnade gefallenen Mühling etwa berief Kocak am Wochenende überraschend Diamant Lokaj in die Startelf. Für den Mittelfeldmann war es der erste Ligaeinsatz für den SVS seit er in der Vorsaison aus der Jugend zu den Profis gestoßen war. „Für das erste Spiel war es okay“, beurteilte sein Trainer die Leistung. Die Frage nach einer erneuten Berufung in die Startelf ließ er unbeantwortet.
Sandhausen-Kapitän Lewald fehlt, Motor Duman wahrscheinlich auch
Bei der schweren Heimaufgabe nicht zur Verfügung steht erneut Jakob Lewald. Der Kapitän hatte sich kurz vor dem Stuttgart-Spiel einen Faserriss zugezogen und fällt noch rund eine Woche aus. „So gut wie ausgeschlossen“ ist laut Kocak auch der Einsatz von Taylan Duman, der an derselben Verletzung laboriert. Beim angeschlagenen Christoph Ehlich hingegen besteht bis Sonntag noch Hoffnung.
Woher der Sandhäuser Trainer die Hoffnung schöpft, die Trendwende nach dieser Horrorrückrunde doch noch zu schaffen, bliebt derweil sein Geheimnis. Das Kunststück, als zwischenzeitlicher Tabellenführer am Ende der Saison abzusteigen, haben in der Geschichte der eingleisigen 3. Liga bislang drei Vereine vollbracht. Der SV Sandhausen steht kurz davor, aus dem Trio ein Quartett zu machen.
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