Mannheim. Diese Erfolgsgeschichte ist im Mannheimer Eishockey schon oft erzählt worden: Heinz Weisenbach hatte Ende der 1970er Jahre eine brillante Idee: Der MERC-Trainer begab sich in Kanada auf die Suche nach begabten Eishockey-Spielern mit deutschen Vorfahren. Der Pionier wurde fündig, er überzeugte Harold Kreis, Roy Roedger, Manfred „Mannix“ Wolf und Daniel Djakalovic vom Wechsel nach Deutschland. Manche - wie Kreis - blieben, um in der Kurpfalz zu einem Sportidol zu werden.
Einer, der damals ebenfalls den Sprung über den großen Teich wagte, um sich in ein Abenteuer zu stürzen, war Peter „Ali“ Ascherl. Der in Toronto geborene Stürmer gehörte zur Mannschaft, die 1980 die deutsche Meisterschaft nach Mannheim holte. Wie die Adler am Donnerstag mitteilten, ist Ascherl am vergangenen Sonntag, zwei Tage vor seinem 69. Geburtstag, nach einer schweren Krankheit gestorben.
„Verlust schmerzt mich sehr“
„Peter war ein toller Mensch, eine Frohnatur, ein Sunnyboy und echter Freund, dessen Verlust mich sehr schmerzt. Er war darüber hinaus ein starker Eishockeyspieler und hatte maßgeblichen Anteil am Titelgewinn“, erinnert sich Marcus Kuhl, sein ehemaliger Teamkollege, Ex-Adler-Manager und heutige Sportliche Leiter des Leistungszentrums.
Ascherl avancierte in seinen Jahren bei den Blau-Weiß-Roten rasch zum Publikumsliebling. In der umjubelten Meistersaison schoss er in 47 Spielen 30 Tore und gab 26 Vorlagen. 1982 wechselte der Deutsch-Kanadier zu den Kölner Haien, Stationen in Frankfurt und Düsseldorf folgten. Auch nach seiner Karriere und dem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg riss der Kontakt nach Mannheim nicht ab. Als Sozius einer großen Rechtsanwaltskanzlei in Toronto war er Spezialist für deutsches Recht und immer wieder auch ein geschätzter Ansprechpartner der Adler.
Sein Eishockey-Talent gab Peter Ascherl an seinen Sohn weiter. In der Saison 2018/19 begab sich der heute 22 Jahre alte Pierre-Christof auf die Spuren seines Vaters und schnürte für die Jungadler in der Deutschen Nachwuchsliga die Schlittschuhe. Dem Filius gelang, was ihm sein Vater knapp 40 Jahre zuvor vorgemacht hatte: Pierre Christof holte mit seinem Team den Titel in die Quadratestadt.
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