Eishockey

Warum für Adler-Stürmer Luke Esposito der 15. Oktober ein besonderer Tag ist

Der zuletzt verletzte Adler-Stürmer Luke Esposito ist wieder voll ins Teamtraining eingestiegen. Sein erster Einsatz für Mannheim ist aber noch offen.

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Philipp Koehl
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Zurück: Adler-Stürmer Luke Esposito bestritt am Mittwoch sein erstes volles Mannschaftstraining. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Beim Eishockey-Training ist es nicht immer einfach, jeden Spieler direkt auf den ersten Blick zuzuordnen. Vor allem, weil sie – im Gegensatz zu den Spielen – keine Nummern oder gar Namen auf dem Rücken haben. Am Mittwochvormittag war beim Training der Adler Mannheim ein Akteur aber direkt auszumachen. Luke Esposito.

Der US-Amerikaner trainierte erstmals seit seiner Verletzung am dritten Spieltag gegen die Eisbären Berlin (19. September 2025) wieder voll mit dem Team mit – und lächelte entsprechend die ganze Zeit. „Die ersten paar Tage und Wochen waren hart. Denn bei Gehirnerschütterungen ist alles so ungewiss. Es ist nicht wie bei einem gebrochenen Knochen oder einem gezerrten Muskel. Man weiß einfach nie, was der nächste Tag bringt“, sagte der Stürmer.

Luke Esposito: „Auch für die mentale Gesundheit wichtig“

Esposito musste entsprechend geduldig sein. Zur Erinnerung: Der Mittelstürmer wurde am dritten Spieltag von Eisbären-Stürmer Yannick Veilleux überhart wie rücksichtslos gecheckt. Die Bilder waren erschreckend. Esposito konnte das Eis nur auf einer Trage liegend verlassen, erlitt nicht nur eine zehn Zentimeter lange Wunde am Kopf, sondern auch die Gehirnerschütterung.

Der Linksschütze musste daraufhin, wie üblich bei solchen Verletzungen, ein entsprechendes Protokoll durchlaufen, ehe er jetzt wieder vollumfänglich am Mannschaftstraining teilnehmen durfte. Der 15. Oktober 2025 ist für ihn deshalb ein ganz besonderer Tag. „Jetzt wieder draußen zu sein und das Eis zu spüren, ist auch für die mentale Gesundheit einfach unglaublich wichtig. Es fühlt sich gut an, hier mit dem Team zu sein und sich wieder ein bisschen herumstoßen zu können“, freute sich der Angreifer, nun auch wieder auf dem Eis ein vollumfängliches Mitglied des Teams zu sein.

Außerhalb der Spielfläche war er es ohnehin die ganze Zeit. „Meine Teamkollegen haben für uns gekocht. Meine Frau hat sich liebevoll um mich gekümmert, aber auch die Unterstützung der Fans war überwältigend. Ich habe mich dazu noch nicht wirklich geäußert, aber ich schätze das alles sehr“, betonte Esposito.

Adler-Gegner

  • Die Schwenninger Wild Wings müssen noch auf die Langzeitverletzten Tim Gettinger und Philip Feist verzichten.
  • Ex-Adler und jetziger Wild-Wings-Stürmer Jordan Szwarz wurde jüngst zum zweiten Mal Vater .
  • Luis Schinko wird indes ab sofort wieder für die Grizzlys Wolfsburg auflaufen. Der Nationalspieler wechselte zwar erst im Sommer zum EHC RB München, doch nach nur fünf Pflichtspielen trennten sich die Wege nun wieder.

Bei aller Euphorie darf der 31-Jährige dennoch nichts überstürzen. Der US-Amerikaner fühlt sich laut eigener Aussage zwar „gut“, ob es allerdings schon für einen Einsatz am Freitag gegen die Schwenninger Wild Wings (19.30 Uhr/SAP Arena) oder am Sonntag (14 Uhr) bei den Grizzlys Wolfsburg reicht, ist noch vollkommen offen. „Es ist für alle, die das miterlebt haben, toll, dass Esposito wieder auf dem Eis steht. Es ist großartig, ihn dort zu sehen. Er war sehr ehrgeizig, unsere Ärzte und Physiotherapeuten haben sehr gut mit ihm gearbeitet, aber wir müssen jetzt erstmal schauen, wie er und sein Körper auf die neue Belastung reagieren“, sagte Adler-Cheftrainer Dallas Eakins.

Immerhin: Der Druck, schnellstmöglich wieder ein Spiel zu bestreiten, ist sehr gering. Die Adler schafften es auch ohne den technisch versierten und bullystarken Stürmer, ihre Siege einzufahren und sich nach zehn Spieltagen mit 27 Punkten an die Tabellenspitze zu setzen. „Wenn die Jungs so gut spielen, hilft es einem, nachts etwas leichter zu schlafen“, scherzte Esposito.

Luke Esposito genießt im Mannheimer Team einen hohen Stellenwert

Das bedeutet aber nicht, dass der Stürmer bei den Adlern nicht gebraucht wird – im Gegenteil. Der Assistenzkapitän genießt in der Mannschaft einen hohen Stellenwert. Gerade bei den neuen Importspielern ist er oft der erste Ansprechpartner bei Fragen aller Art. Nach dem offiziellen Trainingsende – und das war am Mittwoch nicht anders – legt er mit den jüngeren Spielern auf dem Eis zudem gerne noch eine Zusatzschicht ein.

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„Was die jungen Spieler betrifft, haben wir eine unglaubliche Gruppe zusammen. Sie sind sehr hungrig darauf zu lernen und besser zu werden. Ich genieße es, auf dem Eis zu sein und mit ihnen an zusätzlichen Dingen zu arbeiten“, sagte Esposito und ergänzte mit Blick auf die Führungsqualitäten im Kader: „Unser Team ist von der Erfahrung her wirklich erstaunlich. Es trägt nie einer alleine die Verantwortung, sondern jeder ist anderswo ein Anführer. In der Kabine ergreifen verschiedene Spieler das Wort und sprechen Sachen an, falls nötig.“

Wieder an Spieltagen zusammen mit seinen Teamkollegen in der Kabine zu sitzen, das Wort notfalls zu ergreifen und der Mannschaft mit seinen Stärken auf dem Eis weiterzuhelfen, ist Espositos anvisiertes Ziel. Dafür arbeitet er jeden Tag hart, Schritt für Schritt. An die Vorkommnisse am 19. September kann er sich laut eigener Aussage im Detail nicht mehr richtig erinnern. Den 15. Oktober 2025 wird Esposito dafür umso mehr in seinem Herzen tragen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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