Handball

Vertragsverlängerung mit Ahounasou: Ein Löwen-Hoffnungsträger für die Zukunft

Von 
Marc Stevermüer
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Philipp Ahouansou unterzeichnete einen neuen Vertrag bei den Löwen. © RNL

Mannheim. Im Moment sitzt er häufig auf der Bank. Was aber keinesfalls bedeutet, dass die Rhein-Neckar Löwen nicht auf Philipp Ahouansou setzen. Im Gegenteil: Denn der Handball-Bundesligist verlängerte am Dienstag den Vertrag mit dem Eigengewächs, das nun bis 2025 an die Badener gebunden ist. Keine Frage: Das neue Arbeitspapier ist ein Vertrauensbeweis, über den sich der 20-Jährige freut. Gleichwohl sieht sich Ahouansou nun auch in der Pflicht. Er möchte mithelfen, „ein neues erfolgreiches Kapitel in der Geschichte des Clubs zu schreiben.“ Als Mann der Zukunft.

In der Gegenwart sieht das erst einmal ein wenig anders aus. Denn aktuell soll er vor allem lernen. Trainer Ljubomir Vranjes spricht von einem „unglaublichen Potenzial“, das in dem wurfgewaltigen Rechtshänder stecke. Der Schwede gibt aber zu bedenken: „Man muss viel mit ihm arbeiten, ihn auch in der Abwehr aufstellen. Am liebsten in der Mitte.“

Nun sind diese Worte nicht unbedingt neu. Ex-Cheftrainer Klaus Gärtner sprach von diesem Plan bereits im vergangenen Sommer. Er sagte damals auch, dass man in dieser Saison sehen wolle, ob Ahouansou den Löwen in der Bundesliga helfen kann. Viel Einsatzzeit gab Gärtner deshalb dem Nachwuchsmann, der seit der Verpflichtung von Vranjes aber weniger zum Zug kommt, seinen Wert mit dem Tor zum Ausgleich in letzter Sekunde gegen Erlangen aber unterstrich.

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Donnerstag in Balingen

„Er wird jetzt keine erste Rolle spielen“, sagt Vranjes, der für seine Entscheidung seine Gründe hat. Zunächst einmal fehlte Ahouansou in den vergangenen Wochen häufiger im Training. Mal war er krank, mal machten ihm kleinere Blessuren zu schaffen. „Man muss schon trainieren, bevor man spielt“, verdeutlicht der Coach seine grundsätzliche Herangehensweise. Mal ganz abgesehen davon, dass es ihm seit seiner Amtsübernahme im Januar darum geht, ein Gerüst aufzubauen. „Ich möchte Sicherheit und eine Hierarchie haben.“ Entsprechend gibt es bei ihm eben auch eine erste Sieben: „Alle Mannschaften brauchen ein funktionierendes Fundament, deswegen stehen sehr oft die gleichen Spieler auf dem Feld. Es ist sehr wichtig, das zu haben. Besonders in der Situation, in der sich die Löwen befinden, ist das noch wichtiger. Da braucht man Klarheit, wer was macht und wer was machen darf.“

Zu diesem „funktionierenden Fundament“ auf dem Feld würde fraglos auch Kapitän Uwe Gensheimer gehören. Mit Problemen an der Achillessehne fehlt der Weltklasse-Linksaußen aber seit Wochen. Mit einer Rückkehr des Anführers hatte der zweifache deutsche Meister in dieser Saison ohnehin nicht mehr gerechnet. Nun bestätigten die Löwen, dass Gensheimer am Montag operiert werden sollte. Inwieweit der Eingriff Einfluss auf sein Comeback hat, will der Club noch mitteilen.

Gensheimers etatmäßiger Ersatz Benjamin Helander sollte nach knapp dreimonatiger Verletzungspause eigentlich im März zurückkehren, erste Trainingsversuche verliefen aber nicht wunschgemäß. Bei ihm wollen die Badener nichts riskieren - zumal es ohnehin nicht mehr um viel geht. „Ob die Löwen Achter oder Zwölfter werden, das ist für Benjis Fuß unwichtig. Entscheidend ist, dass er fit in die nächste Saison geht“, sagt Vranjes. Möglicherweise werden am Donnerstag (19.05 Uhr) in der Partie beim Abstiegskandidaten HBW Balingen-Weilstetten also wieder Lion Zacharias und David Moré zum Einsatz kommen. Wie auch Ahouansou stammen sie aus der Talentschmiede der Löwen. Wegen der Personalnot auf Linksaußen werden sie im Moment aber ein wenig dringender gebraucht.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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