Ohne ihre sechs Olympioniken - darunter mit David Späth und Mikael Appelgren das komplette Torhütergespann - mussten die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend ihr erstes Testspiel in der Vorbereitung auf die neue Handball-Spielzeit bestreiten. Auch Kapitän Patrick Groetzki nahm vorsichtshalber nur neben der Bank Platz, nachdem er vor zwei Tagen im Training umgeknickt war. Es waren also die personellen Voraussetzungen, mit denen die Löwen in der ersten Hälfte der Vorbereitung zurechtkommen müssen, doch gegen den Bundesliga-Aufsteiger SG BBM Bietigheim kam der der zweifache deutsche Meister zu einem 30:30 (17:15) und hätte am Ende eigentlich auch mit einem Sieg aus der Halle gehen können - wenn nicht sogar müssen.
Löwen-Trainer Sebastian Hinze war dennoch einverstanden mit dem Auftritt seines Teams. „Gerade die U-23-Spieler haben sich toll eingefügt, so dass wir wirklich ein sehr gutes Testspiel hatten“, meinte der Coach nach intensiven 60 Minuten.
Zu Beginn schickte der Löwen-Coach mit Ausnahme von Nachwuchs-Rechtsaußen Cedric Mayer aber zunächst seine arrivierten Profis aufs Feld, Olle Forsell Schefvert führte Regie. Im Tor bot Hinze Ex-B-Jugendmeister Dave Hömig auf, der sich gleich mehrfach auszeichnen konnte.
Insgesamt war nicht zu übersehen, dass ein Schwerpunkt dieses Tests das Tempospiel war, das in der anstehenden Saison wieder in geregelteren Bahnen verlaufen soll. Auch über Ballgewinne in der Abwehr und die daraus resultierenden Gegenstöße setzten sich die Löwen beim 6:3 erstmals ein wenig ab (10.). Insgesamt sahen die 300 Zuschauer im Kronauer Trainingszentrum aber eine ausgeglichene Partie, weil die Gelbhemden immer wieder ein paar technische Fehler einstreuten. So blieb Bietigheim bis zum 10:10 (18.) auf Augenhöhe, mit einem von Arnor Oskarsson abgeschlossenen Schnellangriff erspielten sich die Löwen aber wieder eine Zwei-Tore-Führung, die bis zum 17:15-Halbzeitstand Bestand hatte.
Erster Test für Rhein-Neckar Löwen: Kampfgeist und Wille stimmten
Auch im zweiten Durchgang lagen die Löwen ständig vorn, genehmigten sich nach dem 22:19 aber eine längere Torflaute und sahen sich plötzlich mit 22:23 im Rückstand (47.). Doch Kampfgeist und Wille stimmten im ersten Test, die Löwen drehten die Partie über 24:24 sowie 26:24 (49.) und lagen auch zwei Minuten vor Ende noch mit 30:28 vorne. Bietigheim nutzte aber seine Chancen und glich aus, der letzte Wurf des besten Löwen-Schützen Jon Lindenchrone (7) verfehlte aus einer Freiwurfsituation sein Ziel.
Coach Hinze nahm die paar technischen Fehler und Fahrkarten zur Kenntnis, freute sich aber vor allem über die engagierte Abwehrarbeit, bei der sich auch „ungelernte“ Kräfte wie Linksaußen Tim Nothdurft plötzlich im Innenblock wiederfanden. „Das war geile Arbeit bis jetzt, auch in den verschiedenen Besetzungen. Die Regelbewegungen in der Abwehr waren der Fokus, und das haben die Jungs gut gemacht. Im Angriff haben wir noch nicht so viel gearbeitet, da haben wir natürlich noch Potenzial“, sagte Hinze.
Rhein-Neckar Löwen: Hömig, Pleimes (bei einem Siebenmeter) - Móré (4/2), Plucnar (3), Mayer (1) - Davidsson (4), Forsell Schefvert (2), Lindenchrone (7) - Oskarsson (2), Nothdurft (3), Grupe, Willner (3), Michalski (1), Karrenbauer.
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