Mannheim. Bevor sich die Handball-Profis der Rhein-Neckar Löwen am vergangenen Wochenende auf den Weg Richtung Hannover machten, stand bei der Cleanup-Challenge gemeinsam mit Fans und Sponsoren noch eine Putzaktion in den Mannheimer Quadraten an. Auch Sebastian Heymann und Gino Steenaerts packten rund um den Quartierplatz mit an, die Aktion bekam den einprägsamen Namen „Löwen lassen nichts liegen“.
Dieses Motto kam am Sonntag bei der TSV Hannover-Burgdorf dann allerdings nicht mehr zum Tragen – ganz im Gegenteil. Beim 24:28 gegen die „Recken“ ließen die Mannheimer am Ende einfach viel zu viele klare Chancen aus, was den Kader um Trainer Maik Machulla bei der Vorbereitung auf die nächste Partie gegen den SC DHfK Leipzig (Samstag, 19 Uhr, SAP Arena) entsprechend intensiv beschäftigte.
„Wir verwerfen neun richtig ‚Freie‘ und waren im Abschluss einfach nicht konsequent genug. Nach diesen verpassten Möglichkeiten haben wir sehr detailliert mit den Spielern darüber gesprochen. Das war dann einfach nicht genug und dann muss jeder für sich diese paar Prozent an Konzentration oben drauflegen“, berichtete Machulla von der Enttäuschung im Löwen-Rudel und den daraus resultierenden Folgerungen. „Da müssen wir einfach kaltschnäuziger sein und eine Mentalität an den Tag legen, die es dem Gegner noch schwerer macht. Das hat uns schon in Hamburg getötet.“
Bilanz der Rhein-Neckar Löwen gegen Hamburg: Schwache Quote und technische Fehler
Doch nachdem die Wurfquote in Hamburg insgesamt noch bei starken 75 Prozent lag und eher die entscheidenden Würfe nicht den Weg ins Tor finden wollten, war die Problematik in Hannover (57 % Wurfquote) schon offensichtlicher.
Zudem leisteten sich die Gelbhemden auch noch den ein oder anderen technischen Fehler zu viel. Die Drucksituation im Abschluss im Wettkampf vor gegnerische Kulisse lässt sich natürlich nur bedingt simulieren, doch zu den Akten legen, wollte Machulla die Thematik deshalb noch lange nicht.
„Wir haben schon den Fokus darauf gelegt, uns im Training durch gewisse Übungen immer wieder freie Möglichkeiten zu erspielen und im Abschluss die entsprechende Konsequenz zu haben. Und jetzt hoffen wir einfach, dass bei dem ein oder anderen auch mehr Sicherheit reinkommt“, setzt der Löwen-Coach auch auf den Faktor Zeit und die weitere Automatisierung der Abläufe, um sich dann auch besser auf die letzte Aktion konzentrieren zu können.
Abwehrarbeit weiter als solide Basis der Rhein-Neckar Löwen
„Ich würde mir deshalb mehr Sorgen machen, wenn wir jetzt hier sitzen würden, 22 Tore gemacht, aber 20 technische Fehler fabriziert haben und erst gar nicht zu diesen Möglichkeiten kommen“, strich Machulla auch die positiven Aspekte heraus, zu denen er auch die Abwehrarbeit zählte. „Wir haben fast 60 Minuten herausragend gedeckt und kriegen bis zur 55. Minute nur 23 Tore: Das ist in Hannover verdammt gut, aber wenn du bis dahin selbst nur 22 machst, wird es schwer. In der Abwehr machen wir deshalb hoffentlich so weiter, wie wir es die vergangenen Spiele auch gemacht haben“, sagt Machulla vor dem Heimspiel gegen Leipzig, das auf dem Papier wie eine mehr als machbare Aufgabe aussieht.
Der Löwen-Coach warnt allerdings eindringlich: „Wenn man nur auf die Tabelle schaut, ist die Gefahr groß zu glauben, dass wir da was einfach kriegen. Aber diesen Fehler werden wir nicht machen“, blickt Machulla auf die Sachsen, die als Vorletzter nur einen Punkt aus fünf Spielen vorweisen können.
Balance im Angriff ebenfalls ein Thema für die Rhein-Neckar Löwen
„Aber zu Hause gegen Wetzlar nutzen sie wie wir in Hannover ihre Chancen nicht und in Göppingen müssen sie eigentlich auch gewinnen – dann sieht die Sache schon anders aus. Das ist weiterhin eine Mannschaft mit Qualität und Erfahrung“, betont der 48-Jährige, der sich mit seinem Team aber dennoch auf die eigenen Stärken besinnen und auch das dritte Heimspiel der neuen Saison erfolgreich gestalten möchte.
Dazu soll auch mehr Balance in der Offensive zwischen der zuletzt überproportional vertretenen linken Angriffsseite gegenüber dem rechten Flügel hergestellt werden, an einzelnen Spielern wollte das Machulla allerdings nicht festmachen und sparte mit Blick auf den nicht besonders sattelfesten Auftritt von Neuzugang Lukas Sandell auch nicht mit Selbstkritik. „Lukas wirkte da etwas unsicher, das war auch von mir etwas unglücklich gesteuert, ihn in dieser unruhigen Phase zu bringen“, räumte Machulla ein, der auch den dynamischen Edwin Aspenbäck mit nur einem Torerfolg aus der Schusslinie nahm. „Edwin hat ein richtig gutes Spiel und viel Druck gemacht“, sagte Machulla, dessen Schützlinge es am Samstag allesamt wieder besser machen können: Dem Coach steht der komplette Kader zur Verfügung.
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