Handball

Rhein-Neckar Löwen: So freut sich Aalborg auf Juri Knorr

Zur neuen Saison wechselt Juri Knorr von den Rhein-Neckar Löwen nach Dänemark. Dort freut man sich bereits auf ihn. Sein künftiger Club hat Großes vor.

Von 
Marc Stevermüer
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Juri Knorr verlässt die Rhein-Neckar Löwen am Saisonende. © Photo: Max Krause/Speedshot.net

Aalborg. Aalborg. Zum großen Glück fehlt noch etwas. Wenngleich man Aalborg Håndbold keinesfalls vorwerfen kann, nicht alles dafür zu tun. Der dänische Handball-Spitzenverein bildet seit Jahren Topspieler aus, macht sie besser und nimmt auch Geld in die Hand, um die Topstars in den Norden des Königreichs zu locken. Noch im Februar nahm der Club etwa den norwegischen Ausnahmekönner Sander Sagosen unter Vertrag, vor einem Jahr kam Niklas Landin: der beste Torwart der Welt. Doch zur Krönung in der Champions League hat es noch nicht einmal gereicht. Und auch in diesem Jahr ist die ersehnte Trophäe nicht mehr drin. Aalborg scheiterte an den Füchsen Berlin und Mathias Gidsel, dem besten Spieler der Welt. Einem Dänen.

Einer der besten deutschen Handballer wird wiederum ab diesem Sommer das Aalborg-Trikot tragen: Juri Knorr wechselt von den Rhein-Neckar Löwen nach Skandinavien, er ist der nächste Ausnahmespieler im Starensemble des dänischen Meisters. Und vielleicht auch das letzte fehlende Puzzleteil für den ersehnten Triumph in der Königsklasse?

Knorr soll helfen, Titel zu gewinnen

Geschäftsführer Jan Larsen setzt auf jeden Fall große Hoffnungen in diesen Transfer, wie er im Gespräch mit dieser Redaktion deutlich macht. „Natürlich haben wir große Erwartungen. Wir hoffen, dass Juri mit seiner Schnelligkeit einer unserer Schlüsselspieler wird und seine Teamkollegen noch besser macht.“ Gleichzeitig unterstreicht er die großen Ambitionen des Vereins, der in den vergangenen vier Jahren zweimal das Finale in der Champions League verlor: „Es ist immer unser Ziel, alle Wettbewerbe zu gewinnen, an denen wir teilnehmen: den Supercup, den Pokal, die dänische Meisterschaft und die Champions League. Das ist ehrgeizig, aber wir haben in den letzten Jahren auch bewiesen, dass es mit unserem Team möglich ist. Und mit Juri werden die Chancen nicht geringer.“

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Keine Frage: Knorr soll sofort eine große Rolle in Aalborg einnehmen, wenngleich Trainer Simon Dahl den 25-jährigen Mittelmann der Rhein-Neckar Löwen auch noch nicht am Ende der persönlichen Entwicklung angekommen sieht. Er will aus Knorr einen besseren Spieler machen, was zweifelsohne ganz im Sinne des deutschen Nationalspielers ist. Ihm geht es schließlich nicht nur darum, Titel zu gewinnen, sondern der gebürtige Flensburger will sich auch handballerisch weiterentwickeln. Und er ist davon überzeugt, dass Aalborg dafür „ein guter Ort“ sein wird. Eine Sichtweise, die übrigens sein künftiger Trainer Dahl teilt.

Sein künftiger Trainer adelt Rhein-Neckar Löwe Juri Knorr

„Ich glaube, dass dieser Wechsel Juri auf das nächste Level bringt. Es wird ihm guttun, bei einem Verein zu spielen, der den Anspruch hat, jedes Spiel zu gewinnen. Juri ist ein Weltklassespieler, aber um seine Stärken zu nutzen und zu verbessern, braucht er einen Club wie Aalborg, um auf höchstem Niveau gefordert zu werden“, sagt der Coach und lobt das „Spielverständnis“ sowie die „Geschwindigkeit“ von Knorr.

Diese Qualitäten werden das Team bereichern, legt sich der Coach fest: „Ich freue mich darauf, ihn mit mehr Spielern auf seinem Niveau in einer Mannschaft zu sehen.“ Wobei Dahl viel Wert auf den Begriff Mannschaft legt. Denn er möchte nicht, dass sich das Team „auf einen Spieler verlässt“, sondern als Einheit agiert. Was für Knorr schon eine kleine Umstellung sein wird: Denn sowohl in der deutschen Nationalmannschaft als auch bei den Löwen steht und fällt im Angriff sehr viel mit ihm. In Aalborg wird der 25-Jährige aber eine Vielzahl an Ausnahmekönnern um sich herumhaben – was es allen einfacher machen dürfte.

Juri Knorr ist ungemein beliebt bei den Fans der Rhein-Neckar Löwen. © PIX-Sportfotos

Dass es dem dänischen Spitzenclub gelungen ist, mit Knorr den populärsten deutschen Handballer zu verpflichten, ist für Club-Boss Larsen übrigens ein echter Coup. Ein Bizeps-Emoji auf dem Transfermarkt. „Wir sind sehr stolz, einen Spieler wie Juri für unseren Verein gewinnen zu können. Das ist eine große Bestätigung für unser Projekt in Aalborg, und die dänische Liga ist nun insgesamt auf einem Niveau, auf dem ein Spieler wie Juri gerne dabei sein möchte“, sagt der Geschäftsführer, der davon ausgeht, dass Knorr im Königreich ein bisschen weniger im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen wird: „Dänemark ist genauso wie Deutschland ein großes Handballland. Aber wir haben auch Spieler wie Niklas Landin und Sander Sagosen, die selbst Stars sind.“ Und die zusammen mit Knorr im Frühsommer 2026 endlich die Champions-League-Trophäe nach Aalborg bringen sollen.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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